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Die Ehe

Christian hatte seine langjährige Freundin Diana, zunächst zu Hause zurückgelassen. Uschi war ja nur so eine Art „Ausrutscher“.

Sein Beruf war gefragt aber sie wurde als Krankenpflegerin nicht gebraucht.

Für diesen Beruf hatten sie genügend eigene Leute in Südafrika.

Nach knapp sechs Monaten, holte er sie nach.

Ein weiteres halbes Jahr später heirateten sie.

Im Nachhinein betrachtet war es ein großer Vorteil, die Hochzeit fernab von zu Haus zu feiern.

Ohne Beeinflussungen, ohne Zank und Streit wie er es später erleben musste.

Eingeladen waren seine und ihre Arbeitskollegen, die teilweise auch Freunde waren. Diana hatte in der Zwischenzeit einen Job als Bürohilfe bekommen.

Christian wurde von seinen britischen Bekannten aufgeklärt, dass es bei ihnen Tradition ist, eine sogenannte „Bachelors Night“ nur mit den männlichen Gästen am Vorabend zu feiern.

Man geht in eine Bar und der künftige Bräutigam wird betrunken gemacht und er muss die gesamte Zeche zahlen.

Christian merkte nach einigen wild zusammen gemixten Drinks, dass er das nicht lange durchhalten würde und entschuldigte sich, weil er die Toilette aufsuchen müsse.

In Wirklichkeit stahl er sich aus der Bar und rannte zu den Frauen, die nicht weit entfernt separat feierten. Er flehte sie an ihn zu retten, ohne dass es den Männern auffällt.

Er schlenderte zurück zu den Feiernden und wurde mit Gegröle begrüßt.

Kurze Zeit später erschienen die Frauen und das Trinkgelage wurde beendet.

Zu spät für Christian.

Das unkontrollierte Trinken hatte ihm bereits den Rest gegeben.

Am nächsten Morgen wachte er noch sturzbetrunken mit einem Riesenschädel auf.

Nachdem er einige Aspirin geschluckt hatte, stieg er in das eiskalte Wasser in der Badewanne bis er am ganzen Leib zitterte.

Danach ging es ihm etwas besser und ein heißer Kaffee half auch. Frühstücken konnte er nicht.

Er brachte keinen Bissen runter. Allein der Gedanke daran würgte ihn.

In ihrer Hochzeitsgardarobe fuhren sie zu Freunden die ihre Trauzeugen waren und mit denen weiter zum Standesamt.

Nun ein Slapstick wie er eigentlich nur in Komödien vorkommt.

Im Wartebereich des Standesamtes stellte Christian in seinem „Restsuff“ fest, dass er die Trauringe im Auto vergessen hat. Also rannte er zurück zum Auto, holte die Schachtel mit den Ringen aus dem Handschuhfach und sprintete zurück zum Standesamt.

Zu spät. Das Brautpaar war bereits dreimal aufgerufen worden, nun mussten sie warten bis zum Schluss und wurden als letztes Paar getraut.

Die Frage, ob sie…ob er….verstanden sie nicht genau und antworteten Beide mit „Yes!“ Nicht wissend, das im englischen Sprachgebrauch die Antwort eigentlich „Yes, I will“, lauten sollte.

Dem Standesbeamten genügte wohl die einfache Antwort. Am Abend gab es eine fröhliche Party in ihrer neuen Wohnung und dem kleinen Garten.

Sie waren in der Zwischenzeit von der Innenstadt in einen Vorort gezogen und sie genossen die völlig ungezwungene Stimmung mit ihren Freunden.

Die Ehe tat Beiden gut. Christian und Diana wurden erwachsen.

Beinahe jedenfalls.

Er wollte nur noch mit ihr zusammen sein.

Sie liebten sich. Waren sich treu.

Fast, zumindest.

Wer zuerst „fremd ging“ konnte man später nicht mehr genau sagen. Aber Beide taten es.

Der jeweils Andere bemerkte nichts, oder besser, wollte vielleicht nichts bemerken.

Wobei Diana es wohl beim Rumknutschen beließ.

Sie flirteten auf den Partys die in diesen Zeiten so beliebt waren.

Eine Freundin sagte einmal zu ihnen, „you are a striking couple“.

Er war mittelgroß, schlank, hatte schwarze lange Haare bis zum Kragenrand.

Sie ebenfalls mittelgroß, etwas kleiner als er, schlank und hatte lange, gewellte blonde Haare.

Die Feststellung der Freundin schmeichelte ihnen und vor allem Christian.

Er küsste andere Frauen, sie küsste andere Männer. Harmlos.

So sah es jedenfalls aus.

Wir sind schließlich jung und gehören zusammen, was ja jeder sehen kann.

Sie ahnten damals nicht, das ihre Ehe vierzehn Jahre später, nach kurzem heftigen Disput, letztlich einvernehmlich geschieden wird.

Kuss einer Schlange

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