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Die Strömung

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Meiner Aufmerksamkeit ist es nicht entgangen, dass die Zweibeiner sich ständig auf der Flucht zu befinden scheinen. Sie hetzen dahin, rennen, stoßen hemmungslos den Kopf zwischen die Schultern gezogen, streben einem Stier gleich einem mir nicht ersichtlichen Ziel zu. Anfangs vermutete ich, dass es in der jeweiligen Nähe etwas umsonst gibt. In diesem Irrtum beging ich den fatalen Fehler, mich eines Tages diesem Strom anzuschließen. Eingebunden in dieser Masse gab es für mich kein Entrinnen, immer weiter in eine Richtung trieb mich der Strom und so landete ich an Ufern, die ich nie erreichen wollte. Ich konnte nicht entscheiden, handeln oder einen anderen Weg finden außer jenem den die Masse bestimmte. Dieses bedrückende Erlebnis lässt mich heute den Fluss lieber von außen beobachten, manchmal gehe ich am Rande mit, behalte mir aber die Freiheit auszusteigen oder einen anderen Weg zu nehmen. Dabei denke ich mir, wohl dem der nicht jeder Mode nachläuft, der manchmal sie verneint und sich dabei sich doch den Blick auf das Wesentliche bewahrt.

Ihr Moritz von und zu Blaustein

Die andere Sicht des Alltäglichen

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