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Vorbemerkung des Verfassers

2005 war es genau fünfzig Jahre her, dass Sean Connery zum ersten Mal in seinem Leben in einem Filmabspann genannt worden war – in NO ROAD BACK (deutscher Titel: DIE BLINDE SPINNE). In diesem Zeitraum hat er bemerkenswerte Leistungen vollbracht, ganz mit Absicht in Filmen aus völlig unterschiedlichen Genres und mit völlig unterschiedlichen Themen. Er trat abwechselnd in Blockbustern auf, die der zeitgenössischen Popkultur huldigten, und in schwierigen Low-Budget-Filmen, deren Meriten eher im Literarischen und Subjektiven lagen und bei denen er von vornherein wusste, dass sie an den Kinokassen nicht viel einspielen würden. Über die Jahre hat man ihm alle Ehren und Preise zukommen lassen, die man seinesgleichen zukommen lassen kann – dazu gehören ein Oscar, ein Bafta Award, zwei Golden Globes, drei Golden Laurels und etliche internationale und nationale Preise. Frankreich machte ihn zum Ritter der Ehrenlegion (Chevalier de la Legion d’Honneur – eine der höchsten Auszeichnungen, die die Grand Nation zu vergeben hat), seine Geburtsstadt Edinburgh verlieh ihm die selten vergebene Freedom-of-the-City-Ehre (hierzulande würde man sagen: den Schlüssel zur Stadt), Deutschland und Japan gaben ihm Verdienstorden, und Präsident Bill Clinton überreichte ihm den J. F. Kennedy Center Award für sein Lebenswerk und seinen Beitrag zu den darstellenden Künsten – die höchste Auszeichnung im kulturellen Bereich, den die USA verleihen.

Das britische Königreich reagierte in dieser Hinsicht eher zögerlich. Wie wir sehen werden, wenn wir uns mit seinem Werdegang beschäftigen, ist er ständig von all jenen ignoriert worden, die in Großbritannien über nationale Ehren und Preise zu entscheiden haben – ungeachtet der Tatsache, dass er international als einer der bedeutendsten Schauspieler des zwanzigsten Jahrhunderts gilt, und das nicht zuletzt deswegen, weil er als James Bond eine der berühmtesten Figuren der britischen Filmgeschichte verkörpert hat (was aber nur einen kleinen Teil seines ungewöhnlich großen Repertoires darstellt). Die Bond-Filme, denen er Starthilfe gab, waren britische Produktionen, und im Jahr 2004 wurden sie Teil der Hollywood-Legende, als sie offiziell als die an den Kinokassen erfolgreichste Serie der internationalen Filmgeschichte anerkannt wurden. Dennoch wurde Connery von britischer Seite aus in Sachen Ehrungen nicht nur ignoriert, sondern aufgrund einer maroden Politik regelrecht mit einem Veto belegt, was Auszeichnungen anbetraf. Dieses Veto war auch noch mit einer Verleumdungskampagne gekoppelt, durch die man verhinderte, dass er einen Adelstitel oder eine andere nationale Auszeichnung erhielt, ungeachtet der Tatsache, dass er – ganz abgesehen von seinen hier bereits erwähnten Verdiensten – im heutigen Schottland derjenige ist, der als Einzelperson am meisten für wohltätige Zwecke spendet. Das heißt jedoch nicht, dass dieses Buch eine Werbekampagne für Sean Connery sein soll. Er war nie jemand, mit dem leicht auszukommen ist, wie zahlreiche Zeugen in den folgenden Kapiteln belegen werden, aber er ist ein Mann von Ehre, der erwartet, von den Leuten, mit denen er zu tun hat, auch ehrenhaft behandelt zu werden.

In vielerlei Hinsicht ist Sean Connery in der internationalen Filmszene ein Einzelkämpfer. Ohne Zweifel hat er auf allen Ebenen des Metiers viele Freunde und Bekannte, aber er gehört nicht zur »Szene« in Hollywood oder New York oder London. Stets hat ganz allein er selbst die Entwicklung seiner Karriere bestimmt, und in deren späteren Stadien hat er sich immer bemüht, bei den Filmen, in denen er mitwirkte, auf allen Ebenen ein Mitspracherecht zu haben, sowohl als Star als auch – jedenfalls in letzter Zeit – als Produzent. Seine Beziehung zu den Medien verschlechterte sich während der Bond-Ära, und nach langen Jahren, in denen er im Licht der Öffentlichkeit gestanden hatte – wobei er mit einer Zudringlichkeit klarkommen musste, die man sonst nur noch den Beatles angedeihen ließ –, riegelte er sein Privatleben rigoros ab. Absolut nichts in Connerys Leben schien tabu zu sein: Eines Tages sah er in einer Toilette in Tokio, als er urinierte, das Objektiv einer Nikon auf jenen Bereich seines Körpers gerichtet, den man (ironischerweise) private parts nennt. Dieser Affront hatte eine so nachhaltige Wirkung auf ihn, dass er nach seiner Scheidung von Diane Cilento im Jahr 1973 draußen vor dem Gerichtsgebäude das Folgende verkündete: »Von heute an werde ich zu meinem Privatleben keinerlei Kommentare mehr abgeben. Kein Detail wird an die Presse weitergegeben werden, zu der ich ohnehin kein besonders gutes Verhältnis habe, weil ich keinen Presseagenten habe. Um die Sache zu vereinfachen, werden deshalb meine Privatangelegenheiten von jetzt an auch privat bleiben.«

An dieses Statement hat sich Sean Connery in den folgenden Jahren strikt gehalten. Ein ehemaliger britischer Premierminister hat einmal gesagt, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens litten unter der Last dessen, was man »die Grausamkeit moderner Publicity« nennen könnte, und man kann leicht Sympathie für Connerys Sichtweise aufbringen; ganz abgesehen davon ist es auch sein gutes Recht. Interviews gibt er generell nur in Verbindung mit seiner Arbeit, seinen wohltätigen Werken und seiner Einstellung in Sachen schottischer Nationalität. Er weigert sich strikt, über persönliche Angelegenheiten zu sprechen oder private Gedanken preiszugeben. »Warum sollte ich meine Seele einem völlig Fremden enthüllen?«, sagte er einmal einem Journalisten, der ihn um ein Gespräch gebeten hatte. Daher habe ich gar nicht erst versucht, Sean Connery zur Zusammenarbeit an diesem Buch zu bewegen, und habe ernsthaft versucht, seine Privatsphäre zu respektieren. Dabei war ich positiv überrascht, dass so viele von den einhundertachtundvierzig Freunden und Kollegen, die ich kontaktiert habe, bereitwillig Auskunft gegeben und ihre Ansichten mitgeteilt haben, dass sie Geschichten und Anekdoten erzählt haben für die erste Ausgabe dieser Biografie. Viele mehr haben dabei geholfen, dieses Buch jetzt auf den aktuellen Stand zu bringen.

Während ich den Wunsch mancher Informanten respektiere, anonym zu bleiben, möchte ich doch all jene hervorheben, die mir ihre Zeit geschenkt haben, indem sie Interviews gaben, meine Telefonanrufe entgegennahmen, auf meine Briefe antworteten oder in anderer Weise halfen. Dazu gehören: Joss Ackland, Candice Bergen, Honor Blackman, Klaus Maria Brandauer, Jill Craigie (Mrs. Michael Foot), Cheryl Crane, Edward Fox, James Fox, Ronald Fraser, Lieutenant Peter Gebbs (für die Princess Royal), Lewis Gilbert, Sir John Gielgud, Kenneth Haigh, Robert Hardy, Ken Hankins, Charlton Heston, Michael Hayes, Ian Holm, Alex Kitson, Gerry Lewis (für Steven Spielberg), Robert Lewis, Herbert Lorn, Karl Malden, Anna Massey, Michael Palin, Donald Pleasence, Alvin Rakoff, Maurice Segal (für Albert »Cubby« Broccoli), Maureen Stapleton, Eric Sykes, Trevor Wallace, Robert Watts, Alan Whicker und Fred Zinnemann.

Für die Hilfe bei anderen Recherchen danke ich: Sheldon Leonard, Directors Guild of America; Professor Ronald L. Davis, Leiter der Oral History Collection, DeGolyer Institute of American Studies, Southern Methodist University of Dallas, Texas; den Mitarbeitern der Doheny Library und des Special Collections Department an der University of Southern California, Los Angeles; den Mitarbeitern der Bibliothek und des Archivs der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, Los Angeles; der Bibliothek und dem Archiv des American Film Institute, Lincoln Center, New York; dem British Film Institute für Video- und Film-Sichtungen und dem Tansiema-Archiv, London.

Sean Connery

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