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Deismus

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Die Entwicklung ist freilich hier nicht stehen geblieben. Es gab im Zuge der Aufklärung eine wichtige Strömung, die versuchte, das christliche Gedankengut auf das von der Vernunft Erfassbare einzuschränken. Das war der sog. Deismus, der von England kam und sich dann in Frankreich und in Deutschland ausbreitete. Bei ihm handelt es sich um eine rationalistische Theologie, die im Einzelnen auch kritisch mit den christlichen Glaubensinhalten umging.

Wir finden diesen Deismus fortgesetzt und vertieft bei Kant. Nach ihm ist die Religion auf der Moral aufzubauen, allerdings auch von dorther in ihrem Wert zu beurteilen. Kant gab der Religion ein bis zu einem gewissen Grad tragfähiges Fundament. Allerdings zeigt sich in Bezug auf einige wichtige Glaubensinhalte des Christentums sein Rationalismus. Mit Christologie und Dreifaltigkeitslehre kann er nicht viel anfangen. Christus ist für ihn nicht viel mehr als ein großes Vorbild.

Gegen einen solchen Umgang mit Religion wehrt sich der Glaube, der sich in dieser Rationalität nicht mehr wiederfindet. Da er aber nicht in der Lage ist, sich mit dieser Form der rationalen Reduktion des Religiösen rational auseinanderzusetzen, stützt er sich um so mehr auf die Innerlichkeit und Frömmigkeit. Dies zeigt sich im Pietismus. Er vertritt die Ansicht, dass im Gefühl und in der inneren Gewissheit des Glaubens Gott für uns da ist, wobei dies genügt und wir nicht weiter nachdenken müssen. Damit wendet sich diese Frömmigkeit fast ebenso entschieden gegen eine traditionell rationale Dogmatik wie die kritische Aufklärung des Deismus.

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