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Röhm-Putsch

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Auf Hitlers Weg zur Alleinherrschaft wurde seine Privatarmee, die SA, zum Problem. Sie hatte ihm die Macht erkämpft; viele ihrer Männer hatten sich dabei zum Krüppel schlagen lassen, waren im Rechtsstaat straffällig geworden und wegen ihrer SA-Zugehörigkeit beruflich gescheitert. Nun wartete der einfache SA-Mann auf Belohnung. Er und seine Kameraden verlangten von ihrem Stabschef Ernst Röhm die „zweite Revolution", die nun endlich auch die sozialistische Gesellschaft bringen sollte. Röhm wollte Hitler dafür gewinnen, die SA zu einer Volksarmee umzuformen, mit der Reichswehr als dem „grauen Fels in der braunen Flut". Das war nun keinesfalls im Sinn der Armeeführung. Hitler stieß hier auf Widerstand. Um der Generäle willen entledigte er sich seiner „alten Kämpfer“ durch Mord.

Angebliche Putschpläne und Röhms Homosexualität sollten die Mordaktionen in Bad Wiessee, München und Berlin am 30. Juni 1934 und an den zwei folgenden Tagen rechtfertigen. Heinrich Himmlers Schutzstaffel (SS) führte das blutige Geschäft aus. Außer Röhm und den Führern der SA wurden noch einige weitere Regimegegner aus dem Weg geräumt, auch völlig Unbeteiligte. Insgesamt wurden 922 Personen ermordet. In allen Fällen ermittelten Staatsanwaltschaften. Sie schlossen die unerledigten Mordakten, als ein Gesetz nachträglich die Kapitalverbrechen legalisierte. Es lautete:

Die Reichsregierung hat das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird:

Einziger Artikel.

Die zur Niederschlagung hoch- und landesverräterischer Angriffe am 30. Juni, 1. und 2. Juli 1934 vollzogenen Maßnahmen sind als Staatsnotwehr rechtens. Berlin, den 3. Juli 1934 Der Reichskanzler: Adolf Hitler

Mit diesem Gesetz hatten sich die Deutschen aus der Gemeinschaft zivilisierter Völker endgültig entfernt.

Nach dem Tod Hindenburgs am 2. August 1934 wurde das Amt des Reichspräsidenten nicht neu besetzt. Vielmehr ließ Hitler sich per Volksabstimmung zum Führer küren und in allen Garnisonen die Offiziere und Mannschaften einen Eid auf seine Person ableisten. Der Bann dieser Bindung wich erst mit seinem Selbstmord am 30. April 1945.

Zweiter Weltkrieg – Weltanschauungs- und Wirtschaftskrieg

Hitler wollte den Krieg. Zum einen war es die Konsequenz seiner anormalen Biographie und der sie beherrschenden Zwangsvorstellungen; zum anderen drängte die Wirtschaftsentwicklung ihn dazu, zwanzig Jahre nach dem Ersten einen Zweiten Weltkrieg zu beginnen, den Weltanschauungs- und Wirtschaftskrieg.

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