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Grundzüge deutscher Außenpolitik 1933-1939

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Das Verhältnis zu den Versailler Mächten war beim Regierungsantritt Hitlers unbelastet. Deutschland brauchte, wenn es den friedlichen Kurs beibehielt, Unfreundlichkeiten von Seiten der westlichen Nachbarn nicht zu befürchten. Doch Hitler wollte eine von kollektiven Bindungen unbelastete Außenpolitik. So trat Deutschland aus dem Völkerbund aus und verließ auch die Genfer Abrüstungskonferenz.

In Frankreich herrschte Misstrauen gegenüber dem aggressiven Nachbarn. Die Deutschen wollten die Revision des Versailler Vertrages. Großbritanniens Verhältnis zum Deutschen Reich hatte sich entspannt. Die Sowjetunion war weder innenpolitisch noch militärisch so gefestigt, um auf Hitlers Antikommunismus zu reagieren. Sie gewährte den Emigranten der KPD Asyl. Die Außenpolitik blieb davon unberührt. Für die deutsch-polnischen Beziehungen fand der Hitler-Staat eine gemeinsame Basis, die einen Nichtangriffs- und Freundschaftsvertrag ermöglichte.

Die NS-Machtergreifting in Deutschland erweckte unter Österreichs Nazis Anschlussgelüste. Ein im Sommer 1934 erfolgter Staatsstreich, bei dem der österreichische Bundeskanzler Dollfuß ermordet wurde, sollte die Vereinigung der beiden Länder gewaltsam herbeiführen. Der Putsch misslang. Im März 1935 hatte Hitler unter Bruch des Versailler Vertrages die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Dennoch verhandelte England mit ihm über Deutschlands Wiederaufrüstung zur See, was mit dem Abschluss eines deutsch-britischen Flottenabkommens endete.

Schon im darauf folgenden Frühjahr (7. März 1936) marschierten deutsche Truppen, wieder den Vertrag von Versailles missachtend über den Rhein in die entmilitarisierte Zone. Das dagegen sich formierende französische Heer erbat vergebens die Hilfe der Briten – London schwieg und auch aus Rom kam keine Reaktion.

Mussolinis Schweigen wird durch die Tatsache erklärt, dass das deutsch-italienische Verhältnis sich wesentlich verbessert hatte. Italien war in Äthiopien eingefallen, was zu Sanktionen des Völkerbundes führte. Das international isolierte Land konnte mit Deutschlands Sympathie und Hilfe rechnen. Es war der Beginn der deutsch-italienischen Freundschaft, die sich im Spanischen Bürgerkrieg zur Waffenbrüderschaft entwickelte und später zur Achse Berlin-Rom wurde. Der Abschluss des Antikominternpaktes* mit Japan, erweitert durch den Beitritt Italiens, verschaffte der Achse einen Partner in Fernost.

Im November 1937 stellte Hitler die Weichen auf Krieg und wollte Klarheit über die Bereitschaft des Außenministers und der Armeeführung, den unvermeidlichen Krieg zu akzeptieren. Deren erschrockene Reaktion veranlasste ihn, sofort einen personellen Wechsel in der Führung vorzunehmen. Den Oberbefehl über die Wehrmacht übernahm Hitler selbst. Nun bestand Klarheit darüber, dass der große Krieg beginnen musste. Ein „blitzartiges Vorgehen“ gegen Österreich und die Tschechoslowakei sollte das Vorspiel sein.

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