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Seine Schuhe hinterließen auf dem Pflaster ein eigenartiges Geräusch. Ein Geräusch, das man nur hören konnte, wenn nichts sonst zu hören war. So wie jetzt. Mitten in der Nacht war niemand unterwegs. Also, fast niemand. Nur Robert, der dem Geräusch seiner eigenen Schuhe folgte. Und ein paar Gleisbauarbeiter, die Schienen untersuchten. Das letzte Mal, als er nachts durch die gleichen einsamen und leeren Straßen lief, prüften sie noch die Oberleitungen der Straßenbahnen. Und wie damals zuckte das orangene Licht der Baustellenwagen schon von weitem durch die Straßen, wurde zurückgeworfen von den Häuserwänden, strich die Häuser entlang und ließ die Alleebäume geisterhafte Schatten werfen.

Robert hatte nicht schlafen können. Wie auch? Immer die gleichen Gedanken im Kopf. Auch im Bett wälzen brachte nichts. Also hatte er den Fernseher angemacht. Kam aber nichts. Und dann hatte er die Idee, sich einfach anzuziehen und spazieren zu gehen. Es war ziemlich kühl, mitten in der Nacht in der Stadt. Auch wenn es Frühling war.

Von Ferne hörte er Autoreifen über die Schienen einer Kreuzung klackern.

Allmählich wurde die Stadt wach.

Und Robert wurde müde. Er freute sich, dass er merkte, wie schwer ihm die Füße wurden.

Schuld und Lüge

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