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Columbo ermittelt

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Zwei Tage nach dem Mord

»Wir haben da was!« Lisa Lehmann tönte schon beinahe fröhlich, als Herbert Hutter den Posten betrat. An einem Samstag zu arbeiten machte ihr, im Gegensatz zu ihren Kolleginnen und Kollegen, wenig aus. Im Gegenteil: Es lenkte sie etwas davon ab, keinen Freundeskreis zu haben, keine Einladungen für Partys, keine beste Freundin zum Shopping.

»Ah ja, gut so«, war alles, was sie ihrem Chef entlocken konnte. Der hängte seinen Mantel an einen wackligen Kleiderständer, startete seinen PC auf und belohnte die Praktikantin vorläufig mit keiner weiteren Aufmerksamkeit. Er rückte Bleistift, Locher und Bostitch in den rechten Winkel. Die Putzfrau, die sein Pult abstaubte, störte allabendlich die Symmetrie. Immerhin lagen die Tageszeitungen sauber gefaltet auf seinem Pult. Während sein Computer mit dem Installieren von Updates beschäftigt war, sah sich Hutter die Presse durch. Überall waren sie auf der Frontseite, sogar in den überregionalen Blättern. Eine Tote im Museum hatte zweifellos Glamour. Leider ließ sich das von ihm auf den Bildern nicht sagen. Er sah mit der glänzenden Stirn, dem zerknitterten Hemd und der schief sitzenden Krawatte aus wie eine billige Kopie des berühmten TV-Inspektors Columbo. Außer dass bei dem nie Schweißtropfen zu sehen waren. »Na ja«, meinte Hutter tröstend zu sich selbst und schaute mit leerem Blick auf den Bildschirm, der immer noch keine Arbeitsoberfläche zeigte.

»Möchten Sie einen Kaffee?« Lisa Lehmann hätte in einem Pflegeberuf bestimmt eine blendende Figur gemacht. Fehlte nur noch die Frage: »Wie geht es uns denn heute?«

»Hmm?«

»Kaffee?«

Die Konversation zwischen Hutter und Lehmann beschränkte sich tatsächlich auf das Wichtigste. Sie vernahm ein undeutliches Grunzen, das sie als »Ja« interpretierte. Als sie mit dem Becher schlechten Automatenkaffees zurückkehrte, hackte Hutter mit dem Zeigefinger der rechten Hand sein Passwort in die Tastatur.

»Haben wir was?«, fragte er eher beiläufig.

»Sagte ich doch schon.«

»Ach so.«

Seine Eingabe hatte Erfolg, und endlich erschien die Arbeitsoberfläche.

»Haben sich Zeugen gemeldet?«

»Das auch. Aber ich habe was viel Interessanteres …« Lehmann wartete auf eine Reaktion ihres Chefs. Als diese ausblieb, schob sie freiwillig nach: »Es gibt Bilder der Tatnacht von der Überwachungskamera im Foyer des Museums.«

»Soso … Gut!«

Tatort Bodensee: Der Fall Winterbergs

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