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Kapitel 8 Beratung

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Sky-Base Arcturus, Sky-Navy High-Command, Büro von Hoch-Admiral Redfeather

Unmittelbar nach dem Briefing begab sich Gordon-Gor mit Surus-Galmon und Sker-Lotar an Bord seines Flaggschiffs, während John Redfeather seinen üblichen Beraterstab in seinem Büro versammelte. Diesmal stießen Captain Jen-Li, sein erster Offizier Hiroshi Yagoda und Major Joana Redfeather hinzu.

„Köder“, knurrte Omar ibn Fahed verdrießlich und schenkte sich stark gesüßten Tee ein. „Von wegen Verbündete. Der Kerl will uns einfach als Köder missbrauchen, um sich dann einen großen Sieg auf die eigene Fahne schreiben zu können.“

„Das dürfte es wohl auf den Punkt bringen“, stimmte Jen-Li zu. „Ich habe nichts anderes erwartet. Der Bursche war schon im Kell-System sehr … unangenehm.“

„Ich stimme meinem verehrungswürdigen Freund und Captain ohne Einschränkung zu“, meinte Yagoda. „Damit war zu rechnen. Dieser Gordon-Gor hat keinerlei Bedenken, Angehörige seines eigenen Volks zu opfern. Da empfindet er bei uns erst recht keine Skrupel.“

„Nun, ich habe keinesfalls vor, uns zu Kanonenfutter machen zu lassen“, entgegnete der Hoch-Admiral. „Davon abgesehen, scheint mir Gordon-Gor ein sehr merkwürdiger Flottenkommandeur zu sein. Nach seinen eigenen Angaben liegen den Norsun keine genauen Daten über das Asteroidenfeld oder den zweiten Planeten vor. Die Vermutung, dass sich dort die Schiffswerft der Negaruyen befindet, scheint sich lediglich auf Schiffsbewegungen zu stützen.“

„Dabei ist es durchaus möglich, dass in diesem Tensa-System überhaupt keine Anlage existiert“, fügte Candice Bergner hinzu. „Es kann durchaus sein, dass die Negaruyen nur dorthin fliegen, um innerhalb der Asteroiden nach Rohstoffen zu suchen. Die Angabe des Norsun, dass dort nur Gesteinsbrocken herumfliegen, halte ich für sehr fragwürdig. Ein hoher Anteil dieser Raumobjekte enthält für gewöhnlich wichtige Metalle, Mineralien und andere wertvolle Substanzen bis hin zu Wasser. Es kann also gut sein, dass es sich lediglich um ein von den Negaruyen genutztes Rohstoffvorkommen handelt.“

John Redfeather nickte. „Das herauszufinden wird eine der Aufgaben der Blackwing sein. Dazu, natürlich, das Finden von einer oder mehreren Passagen durch das Feld und, wenn irgend möglich, Information darüber, was sich in seinem Inneren und auf der Planetenoberfläche befindet.“

„Wird uns ein Vergnügen sein, Sir“, versicherte Jen-Li.

„Wenn es ein Schiff schafft, dann unsere Blackwing“, stimmte auch Yagoda zu.

„Der Einsatz wird riskant.“ Der Hoch-Admiral strich nachdenklich über die Enden seiner Zöpfe. „Ich riskiere ungern ein Schiff und seine Besatzung in einer so unübersichtlichen Situation, doch an der Notwendigkeit hat wohl keiner von uns einen Zweifel. Es sieht so aus, als wolle Gordon-Gor den alten Surus-Galmon als Verbindungsoffizier zwischen uns und ihm einsetzen. Daher wird Surus-Galmon an Bord der Trafalgar gehen. Sker-Lotar will ich hingegen auf die Blackwing schicken. Er soll an dem Erkundungsflug teilnehmen. Immerhin hat er als Wissender wertvolle Kenntnisse über die Negaruyen, deren Technik und Taktik. Du, Joana, wirst dich ebenfalls mit einer Abteilung auf dem Kreuzer einschiffen. Wir wissen nicht, was die Blackwing erwartet und ich will ein kampfstarkes Schutzkommando an Bord haben.“

Joana nickte sichtlich erfreut. Sie hatte am letzten Einsatz des Schiffs teilgenommen und dessen Captain und Mannschaft schätzen gelernt. „Positiv, Sir. Ich nehme die besten aus meinem Bataillon.“

„Ein Punkt bereitet mir eine gewisse Sorge.“ Jen-Li beugte sich vor und schenkte sich etwas Saft nach. Die Eiswürfel in seinem Glas klirrten leise, als er sich wieder in die Polster sinken ließ. „Wir werden mit Lichtgeschwindigkeit aus dem Sturz kommen und sofort auf Tarnung gehen. Damit sind wir praktisch nicht zu entdecken. Das ändert sich jedoch, sobald wir Kurs oder Geschwindigkeit ändern müssen, denn dazu müssen wir die Triebwerke aktivieren. Man kann ihre Emissionen anmessen und sie auch optisch erkennen.“

„Verstehe“, murmelte der Hoch-Admiral. „Da Bremsmanöver oder Beschleunigungen teils lange Antriebsphasen bedingen, wäre in dieser Zeit die Gefahr der Entdeckung sehr hoch.“

„Könnte sich die Blackwing nicht einfach mit Lichtgeschwindigkeit am Asteroidenfeld vorbeitreiben lassen, den Hiromata aufladen und dann wieder verschwinden?“, fragte Lieutenant Faso.

„Wir wissen nicht, mit welchem Kurs, im Verhältnis zu unserem Ziel, wir aus der Nullzeit kommen“, erklärte Jen-Li. „Wir werden ihn wohl in jedem Fall anpassen müssen. Wenn wir uns einfach vorbeitreiben lassen, dann können wir nicht gezielt nach einer Passage suchen oder gar zwischen die Asteroiden vordringen, um nachzusehen, was sich hinter ihnen verbirgt. Nein, wir werden den Unterlichtantrieb und auch den Überlichtantrieb benutzen müssen.“

John Redfeather seufzte leise. „Dann müssen wir ein Ablenkungsmanöver durchführen. Ein zweiter Kreuzer ohne Tarnfähigkeit, der an anderer Stelle ins System kommt und die Aufmerksamkeit der Negaruyen auf sich zieht.“

„Die Orion unter Jellenkova“, schlug Joana prompt vor.

„Fraglos einer unserer fähigsten und erfahrensten Captains und ein bewährtes Schiff.“ Ihr Vater nickte. „Einverstanden. Also die D.S. Orion unter Captain Tamara Jellenkova.“

Ibn Fahed sah nachdenklich auf das Glas in Jen-Lis Hand. „Zum Abbremsen brauchen Sie sicher viel Schub und ebenso zum Beschleunigen. Wie sieht es damit bei Kurskorrekturen aus?“

„Je nach Entfernung zum Ziel benötigen wir da nur recht wenig“, antwortete der Captain.

Hoch-General ibn Fahed nickte lächelnd. „Ich denke, dann habe ich da eine Idee.“

Sky-Navy 16 - Vorstoß nach Tensa

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