Читать книгу Frauenwaffen von A bis Z - Michaela Röder - Страница 3

Vorwort

Оглавление

Hallo ihr lieben Herzchen! Wie schön, dass wir uns wiederlesen. Vielleicht auch zum ersten Mal, aber hier ist sie nun, die Neuauflage eines Buches, das so viel zum Positiven verändert hat.

Mich, meine Arbeit, so viele Beziehungen und das Allerschönste: So viele Frauen haben sich zu ihrem Frausein bekannt. Haben sich reflektiert und getraut, innerhalb ihrer Beziehung in ihr Ich-Programm zu gehen.

Mich haben im Laufe der fünf Jahre größtenteils positive Zuschriften erreicht.

Viele Frauen berichteten mir von unglaublichen Veränderungen, die sie an ihren Männern festgestellt haben und Männer berichteten mir, dass Druck von ihnen genommen sei.

Viele schrieben mir auch, dass man Liebe nicht lenken solle. Nicht in Schubladen pressen, nicht manipulieren.

Da gebe ich ihnen recht.

Die Liebe muss nicht gelenkt werden. Die Liebe ist ein Gefühl, so großartig und wunderbar, wie kein anderes. Liebe kann alles erreichen, überwinden und überdauern.

Doch die Liebe hat ein Imageproblem. Denn wann immer die Liebe nicht so funktioniert, wie wir es aus den (Disney-)Filmen kennen oder sich einmal nicht von ihrer Schokoladenseite und in ihrem Sonntagsoutfit zeigt, wird sie verteufelt, für gescheitert erklärt und verdrängt.

Meist wird die Liebe schwierig, wenn man versucht, sie in eine bestimmte Form zu pressen. Am allerliebsten in d i e perfekte Beziehung.

Doch auch Beziehungen haben viele Formen.

Mal sind sie perfekt in ihrer Stabilität, dafür fehlt zuweilen das Feuer ein bisschen. Dann wieder ist die Beziehung in ihrer Beschaffenheit so locker, dass die Leidenschaft aufblühen kann, aber nebenbei entfacht dann meist auch viel Sehnsucht.

Ich glaube, dass die Liebe immer dann wahr ist, wenn wir sie auf irgendeine Weise leben, auch wenn es vielleicht in dem Moment noch nicht die Art von Beziehung ist, wie wir sie uns vorstellen. Die Liebe fragt nicht, ob wir noch anderweitig

gebunden sind. Die Liebe fragt auch nicht, ob wir in verschiedenen Städten wohnen, wie alt wir sind oder welche Idealvorstellung von einem Wunschpartner wir im Kopf haben, die wir ihm, wie einen Helm, überstülpen können.

Die Liebe ist einfach die Liebe. Sie will gelebt, geliebt und genossen werden. Sielebbar zu machen in einer Beziehung, ist oft ein klein wenig ein komplizierter Weg und genau da setzt meine Arbeit und auch dieses Buch ein.

Es geht darum, der Liebe in Beziehungen Raum zu geben. Die Aktion-Reaktion zwischen den Partnern so auszubalancieren, dass die Liebe nicht verschüttet wird unter Alltag und Sorgen.

Frauenwaffen sind keine Waffen gegen den Partner, sie sind Waffen gegen Alltagstrott und Störenfriede, die in unserer Beziehung nichts zu suchen haben. Ich glaube nach wie vor nicht daran, dass Manipulation etwas für uns tun kann.

Beziehungen, egal welcher Art, basieren immer auf Liebe, Wertschätzung und Respekt füreinander.

Ohne diese magischen drei würde keine Frauenwaffe dieser Welt irgendetwas bringen. Liebe ist immer die Basis. Allem voran bist die stärkste Frauenwaffe du selbst. Du bist der Grund für diese Beziehung. Dein Partner liebt dich wie du bist. Dies gilt es immer wieder zu stärken.

Zuerst solltest du ganz bei dir sein. Wenn man alle Frauenwaffen runterreduzieren würde, dann würde man erkennen, dass es immer darum geht, sich dem Partner wieder so zu zeigen, wie er sich einst in einen verliebt hat. Selbstgeliebt, eigenständig und voller Lebensfreude. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, dann können unsere Waffen einer Frau Großes bewirken. Sie können eingeschlafene Beziehungen zu neuem Leben erwecken, festgefahrene Situationen lösen und zur nötigen Veränderung bringen. Frauenwaffen können helfen, die Liebe wieder fließen zu lassen und dich in das Licht zu stellen, in dem dein Mann dich zum ersten Mal gesehen hat.

Frauenwaffen!

Dieser Titel klingt also etwas härter als er jemals gemeint war, doch nach wie vor können kleine Verhaltensänderungen Großes in unseren Beziehungen bewirken.

Das bestätigten mir auch viele Leserinnen und ja, sogar Leser!

Ein Mann schrieb mir, dass er fest davon überzeugt sei, wenn seine Frau dieses Buch gelesen hätte, wäre es nie zur Scheidung gekommen. Alles was dieser Mann sich gewünscht hatte, war, seine Frau nicht als Mutterfigur zu sehen, die ihn gängelte und bevormundete, sondern als die selbstbewusste, eigenständige Frau, in die er sich verliebt hatte.

In meiner Beratungspraxis erlebe ich häufig Frauen, die sich aufgrund ungünstiger, ja sogar falscher Verhaltensweisen in tragische Situationen gebracht haben, aus denen sie ohne Hilfe und Anleitung kaum noch selbst herausfinden. Sie verharren entweder in der unbefriedigenden Situation und vertun so wertvolle Lebenszeit, oder erklären letztendlich die Beziehung für gescheitert und geben völlig entkräftet auf.

Wäre es denn nicht viel einfacher, sich und die Beziehung erst gar nicht in solch eine verfahrene Situation zu bringen? Wäre es nicht toll, wenn man durch geschicktes Verhalten und das Anwenden einiger kleiner ‚Regeln‘ die Entstehung der ein oder anderen verzweifelten Situation verhindern könnte?

Oft höre ich aber von Frauen: „Warum soll ich mich verstellen? Was ist diese Beziehung dann noch wert, wenn er mich nicht so liebt wie ich bin?“

Es geht gar nicht darum, dass du sein oder dein Wesen verändern sollst.

Es geht vielmehr darum, dein Wesen in einem bestmöglichen Licht zu präsentieren und durch kleine Verhaltensänderungen deine Beziehung aufregend oder spannend zu erhalten oder vielleicht sogar ans Laufen zu bringen.

Daran ist nichts Verwerfliches. Wir machen es täglich bei allen Kontakten, die wir haben. Nur unsere Liebesbeziehungen werden erst als ‚Heiligtum‘ hochstilisiert und dann mit Füßen getreten, wenn sie nicht so funktionieren, wie man es sich in den kühnsten Träumen erwartet hatte. Stichwort: „… und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende.“

Natürlich, warum nicht? Man muss nur vorher verstehen, dass Beziehungen eine Struktur haben.

Meist teilt sich diese Struktur auf in eine weibliche und eine männliche Seite. Selbst bei gleichgeschlechtlichen Beziehungen ist oft eine ähnliche Struktur zu finden.

Meiner Meinung nach, haben wir Frauen in den letzten Jahrzehnten einiges verlernt, nämlich, den Mann mal machen zu lassen. Ihm die Arbeit zu überlassen. Ja, ihn einen Mann sein zu lassen. Es wundert mich manchmal, dass meine Ratsuchenden den Männern nicht schon Blumen zum Date mitbringen, so selbstverständlich wie sie alles übernehmen und ihm nicht mehr die Möglichkeit lassen, sich als echten Mann und Jäger zu beweisen.

Ein Mann will jagen, erobern und nicht den toten, erlegten Hasen, und sei er noch so süß, vor die Nase gelegt bekommen. Langweilig, dürfte wohl dann noch der harmloseste Gedanke sein, der ihm in den Sinn kommt.

Ein Mann will und soll intensiv werben. Er soll kleine und große Erfolgserlebnisse haben und zur Krönung, die größte aller Belohnungen erhalten:

Ein romantisches Date mit dir – seiner Auserwählten!

Ein Mann braucht das!

Die Herausforderung, den Nervenkitzel. Dadurch wird eine Frau – als Frau, zur wertvollen Rarität.

Vielleicht wird es dich überraschen, aber durch die Anwendung einiger Frauenwaffen verändert sich dein Umgang mit Männern automatisch. Du wirst automatisch wieder in dein Ich-Programm finden, selbstbewusster und strahlender wirken und auch sein. Das bestätigte mir ein Großteil der Leserinnen der ersten Ausgabe. Sie alle gaben an, dass die Frauenwaffen gewirkt haben, vor allem und zuerst bei ihnen selbst.

Viele dieser Kniffe zum Ich-Programm dienen dir dazu, ein besseres Selbstwertgefühl zu erlangen und somit mehr Eigenliebe zu empfinden. Schönmachen, starkmachen und Selbstachtung kann man nicht spielen, man muss es tun, es leben und sobald man damit angefangen hat, beginnen sich die Dinge, wie z. B. die Außenwirkung, zu verbessern. Man wird zum interessanten Sahneschnittchen und du wirst erstaunt sein, welche Anziehungskraft die drei S auf Männer haben können: Schönheit, Spaß und Sexappeal.

Manchmal ist es vorgekommen, dass die Ratsuchenden meine Frauenwaffen angewandt haben und auf einmal der auserwählte Traumprinz sich in ihren Augen als hässlicher Frosch entpuppte. Das liegt zum einen daran, dass die Anwendung der Frauenwaffen das Selbstbewusstsein pusht und zum anderen entlarvt man – ruck, zuck! – Mauermänner, Abhängigkeitsbeziehungen und Platzhalter.

Dies sind alles keine ‚echten‘ Liebesbeziehungen, sondern vielmehr Zustände, die wir Frauen uns gerne mal ins Leben ziehen. Vielleicht, weil kein Besserer da war oder wir das Alleinsein satt hatten oder wir der Meinung waren, dass wir ihn noch ‚knacken‘ könnten.

Die Frauenwaffen anzuwenden bringt Klarheit.

Denn du stellst dich selbst an die erste Stelle in deinem Leben, füllst es mit Spaß und viel Action und der Mann, der dich dann findet (nicht du den Mann), der dich umwirbt und aufrichtig liebt, der darf mitmachen.

Diese Neuauflage enthält noch mehr Tipps und Tricks, die bereits von meinen lieben Ratsuchenden sowie von Familienangehörigen und Freunden und ja, auch von mir selbst, mehrfach erfolgreich erprobt und angewandt wurden. Die Neuauflage ist viel interaktiver als die Erstauflage. Ich habe Leser, Leserinnen und Klientinnen gefragt: Was muss noch rein? Was kann raus?

Somit glaube ich, dass ich die Frauenwaffen um wirklich wertvolle Tipps erweitern konnte. Besonders der A-Z-Bereich wurde ausgebaut und es gibt viel mehr Tipps für Frauen, die bereits in einer Beziehung sind.

Ich wünsche dir nun viel Spaß und Erfolg beim Entdecken und Anwenden der Frauenwaffen.

Noch ein kleiner Hinweis in eigener Sache: Ich verwende wie in all meinen Büchern, das Du als Ansprache. Ich hoffe, du kannst dich damit anfreunden.

Einige grundsätzliche Frauenwaffen, sozusagen Must-Haves für den Umgang mit Männern, habe ich dir vorweg aufgeschrieben.

So und nun gehts auch schon wieder los.

Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen und viel Erfolg beim Anwenden der Frauenwaffen.

Deine

Michaela Röder

Grundsätzliches

Es gibt einige grundsätzliche Dinge, die eine Superwoman wissen sollte. Eine Frau, die Frauenwaffen benutzt, verändert sich, ihre Gewohnheiten – ihre Einstellung zu Männern und ihre Einstellung zu sich selbst. Dazu sind einige grundsätzliche Dinge notwendig. Deshalb, vor dem ABC, das Wichtigste zuerst:

Ich höre oft von Ratsuchenden als Antwort auf meine Tipps:

„Nein, das kann ich nicht. Das kann ich deshalb nicht und darum ist das bei mir unmöglich. Ich bekomme dann so ein Zucken um die Augen oder ich falle in eine Depression. Das sind doch alles Spielchen und Manipulation. Wenn er mich wirklich liebt, dann macht er schon automatisch alles richtig.“

1 Nein, das macht er nicht. Denn die Liebe ist ein Gefühl und kein Beziehungsmuster. Was wir da von ihm verlangen, kann er schlicht nicht erfüllen. Niemand kann aus Liebe alles richtig machen, dazu müsste man ja schließlich auch erst einmal gemeinsam definieren, was nun richtig und was falsch ist. Er kann, nur weil er liebt, noch lange nicht hellsehen.

2 Ich werde im Kapitel: ‚Sei eine Superwoman‘, noch mal auf den von mir so genannten ,Ich-Bereich‘ eingehen. Aus dieser Struktur heraus ist es viel besser zu erkennen, dass es nicht um Manipulation oder Spielchen geht, sondern um Grenzsetzung. Jeder Mensch braucht Grenzen und Strukturen. Warum sonst erleben wir dies im Zusammenhang mit Kindern so? Zweifellos lieben wir unsere Kinder bedingungsloser und mehr, als jeden anderen Menschen auf dieser Welt. Doch ohne Grenzen würden wir zu unseren Kindern keine soliden Beziehungen aufbauen können und die Kinder nicht zum Leben und ihren späteren Freunden. Strukturen sind wichtig und ich gehe sogar so weit zu sagen: Wenn wir unseren Partner wirklich lieben, dann sind wir sogar ein Stück weit moralisch verpflichtet, ihm unsere Grenzen auf eine sanfte, liebevolle Weise vor Augen zu führen und nicht so lange zu warten, bis unsere Beziehung nur noch ein Haufen Chaos ist.

Wir Frauen sind, so komisch das klingen mag, die Leitfiguren in fast all unseren Beziehungen.

Männer sind meist von Müttern erzogen worden. Sie verlassen sich im Grunde darauf, dass eine Frau weiß, was sie will.

Was sich hinter diesem „Kann ich nicht und so weiter“ verbirgt, ist lediglich die Angst. Angst davor, ihn zu verlieren, unangepasst zu sein oder zu weit zu gehen. Wir Frauen haben diese Ängste tief in uns stecken.

Wenn wir nicht so sind wie uns jemand gerne hätte, wird er uns nicht mehr mögen.

Natürlich ist es nicht schön, wenn man sich verkneifen sollte, ans Telefon zu gehen oder ihn anzurufen. Es ist genau genommen eine Qual und kommt je nach Situation einer Folter gleich. Dennoch, es muss manchmal sein. Es ist im Grunde nichts anderes, als das Aufzeigen deiner Grenze zum Ich-Bereich. Was nutzt es, wenn du dann doch angerufen hast und nun wieder drei Schritte zurückgegangen bist, anstatt einen vorwärtszukommen?

NICHTS!

Was bringt es, wenn du nun doch nicht zu der Verabredung mit deiner Freundin gegangen bist. Stattdessen lieber noch Zeit mit ihm verbracht hast (schließlich war es ja grad so schön und außerdem hattest du das Gefühl, er brauchte deine Gesellschaft noch ein wenig, um sich deiner sicherer zu werden). Wäre es nicht sinnvoller, wenn du frühzeitig das Weite suchst, zu deiner Freundin fährst und ein gutes Gefühl hinterlässt – anstatt den Eindruck, dass du jede Menge Sitzfleisch hast?

Nichts!

Was bringt es, wenn du beim ersten Date der Meinung bist, du musst ihm unbedingt von deinen schrecklich verletzenden Erfahrungen mit deinem Ex zu erzählen? Welchen Eindruck wird er dann haben? Genau, du bist eine schwache, gekränkte Frau. Fortan wird er Probleme damit haben, dir das eine oder andere zu sagen oder frei mit dir umzugehen. Möchtest du das?

Nein!

Was bringt es, wenn du dem Gefühl nachgibst, gleich zu platzen, wenn du ihn nicht augenblicklich dafür zusammenfaltest, was er sich nun wieder geleistet hat. Zum Beispiel in der knappen Mittagspause nicht anzurufen? Und es also trotzdem tust, weil du ja das Gefühl hast, gleich zu platzen?

Nichts! Also lass es – du bist nicht seine Mutter!

„Ich kann nicht“ heißt: „Ich will nicht. Ich habe Angst.“

Es ist natürlich immer deine Entscheidung, was du letztendlich tust und wie du dich verhältst, aber manchmal kann es sinnvoll sein, die eigenen Impulse in günstigere Bahnen zu lenken, als gleich mit allem herauszuplatzen und nachzugeben.

Vielleicht hast du manchmal das Gefühl, nicht aus deinem Selbst heraus zu handeln aber es gibt gewisse Dinge, die sollte ein Mann von uns nicht mitbekommen, immer vorausgesetzt den Fall, dass du noch attraktiv und begehrenswert erscheinen möchtest und er dich weiter im Licht der Frau sieht, in die er sich verliebt hat.

Natürlich möchtest du, wenn du auf Wolke sieben schwebst, jede freie Minute mit deinem Schatz verbringen. Jede freie Minute ist auch legitim.

Leider schaufeln wir uns oft viel zu viele Minuten frei, verlassen unser Ich-Programm (später mehr), sind dauerverfügbar und ruckzuck zum frei verfügbaren Spielzeug mutiert.

Dann haben wir genau das Gegenteil von Emanzipation erreicht, oder?

Dann haben wir das Gegenteil von ‚keine Spielchen spielen‘.

Denn dann haben wir zunehmend das Gefühl, dass jemand mit uns spielt.

Dabei wird unser Partner das nicht einmal aus Bösartigkeit tun. Er wird es tun, weil er es kann und sich eigentlich nicht zu helfen weiß.

Das ist nicht manipulativ. Das ist normal. Wir Menschen leben in Verhaltensstrukturen. Darauf verlässt sich unser Gegenüber. Es ist, wie stillschweigende Verträge unterzeichnet zu haben. Wie gemein, dass wir ausschließlich von unserem Partner erwarten, dass er errät und weiß, was wir von ihm wann wollen und erwarten. Er soll immer genau richtig reagieren, ansonsten ist das schließlich ein Indiz dafür, dass er uns nicht genug liebt und auf keinen Fall der Richtige sein kann?

Zu viele Disneyfilme geschaut?

Liebe Superwoman: Die viel gepriesene Offenheit, Kuschelpädagogik, die Liebe regelt alles und das mit dem musikuntermalten Happy End gibt es nur im Film. Ist dir schon mal aufgefallen, dass Filme so aufgebaut sind:

Einleitung

Konflikt

Wendepunkt

Konflikt

Wendepunkt

Happy End?

Achtet mal darauf. So oder so ähnlich läuft es ab. Ich weiß es zufällig ganz genau, denn ich schreibe nebenbei heimlich Romane (und wenn ich mich irgendwann mal traue – veröffentliche ich auch mal einen).

Wenn wir Autoren das nicht hätten, würden wir uns in der Story verfransen und zu keinem Ende kommen. Weder gut noch schlecht.

Dumm nur, dass unsere Beziehungen erst nach dem Happy End im Film anfangen und wir Konflikte jede Woche zehnmal zu meistern haben. Meistens sogar wiederkehrende. Seit Disney sind wir aber der Meinung, dass alles, was kein Happy End findet, Müll ist.

So läuft das nicht. Wir müssen unserem Beziehungsfilm im richtigen Leben eine Struktur geben. Eine gute, solide Struktur. Da dieses Buch vor allem darauf abzielt, was wir Frauen mit unserem weiblichen Charme und unserem Wissen als Leitfigur dafür tun können, ist es gut, nicht alles preiszugeben und manches müssen wir beschönigen und manches runterschlucken.

Das machen wir im stillschweigenden Verhaltensagreement ständig.

Natürlich ist dein Chef ab und an ein Arschloch, aber sagtest du es ihm jemals?

Nein!!!

Natürlich hat dich deine beste Freundin schon zu Tode genervt mit ihren allzu ausführlichen Schilderungen ihres Liebeslebens, aber hast du es ihr immer gleich gesagt?

Nein!!!

Nur zwei Beispiele dafür, dass wir in vielen Beziehungen bereit sind, zu taktieren und unsere wahren Gedanken zu verbergen.

Unverständlicherweise scheint es trotzdem total verpönt zu sein, gleiches bei einem Mann zu tun und einfach mal die Klappe zu halten, wenn er mal wieder nicht so gehandelt hat, wie wir es uns erhofft hatten oder mal einfach zu sagen: „Nein, ich habe keine Lust, mit dir etwas trinken zu gehen.“ Weil er sich nämlich benommen hat wie ein Neandertaler und ihm anstatt mit schädlichen, nervigen Vorwürfen anders zeigen zu wollen, dass er eine Grenze überschritten hat oder zu wenig getan hat.

Was ist daran so schlimm? Natürlich wäre es einfacher, du gibst deinen Impulsen nach, schreist und führst dich selbst auf wie eine wilde Neandertalerin. Weiterbringen wird dich das nicht.

Frauenwaffen von A bis Z

Подняться наверх