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Die Einbindung der Lernplattform in Verwaltungssysteme

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Bislang scheint die Einbindung einer Lernplattform in ein entsprechendes Verwaltungssystem problematisch. Die eingesetzten Verwaltungssysteme bieten oft keine oder nur wenige Schnittstellen zu anderen Systemen an, sodass die Daten meist an mehreren Orten (Lernplattform, PC der Lehrenden, ggf. sogar im Internet, sowie auf den Servern des Bildungsanbieters) verteilt liegen und oft manuell übertragen werden müssen. Veltmann (2003, 2) stellt dazu fest: „Ein Hauptproblem stellt die mehrfache Erfassung und Pflege von Daten dar, die jeweils in den oft isolierten Systemen der einzelnen Institutionen innerhalb der Universität gehalten werden. Redundanz bei den Arbeitsabläufen und Inkonsistenz innerhalb der Daten sind die Folge. Explizite, manuelle Datenabgleiche zwischen den Institutionen und überflüssige Neuerfassung von Daten sind an der Tagesordnung.“ Diese Feststellung hat bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht an Bedeutung verloren.

Strukturell problematisch scheint dabei u. a., dass Verwaltungssysteme speziell für die Anforderungen der Verwaltung einer Einrichtung, Lernplattformen hingegen für die Unterstützung des Lernprozesses konzipiert und eingesetzt werden. Damit zielen beide Systeme auf unterschiedliche Arbeitsbereiche eines Bildungsanbieters. Um die gesammelten Daten konsistent zusammenzuführen, ist ein Abgleich der beiden Systeme notwendig. Dies ist nicht nur eine technische Herausforderung, zumal es eine Vielzahl von Verwaltungssystemen, aber auch von virtuellen Lernplattformen gibt. Somit muss die Integration der Daten bei fast jedem Bildungsanbieter individuell konfiguriert werden.

Nicht nur die technischen Schnittstellen bereiten bei der Datenzusammenführung verschiedener Systeme Probleme, sondern auch die Unterschiedlichkeit der Arbeitskulturen. Nach einer Studie von Doberkat u. a. (2002) gibt es zu klärende organisatorische Voraussetzungen bei der Integration einer Lernplattform in ein Verwaltungssystem, die darauf abzielen, „Arbeitsabläufe und -techniken mit denen aus einem eher bürokratisch geprägten Umfeld zusammenzubringen“ (ebd., 55). Interessanterweise sehen die Autoren hierbei vor allem die Beziehung prägenden zwischenmenschlichen Probleme zwischen Lehr- und Verwaltungsbetrieb und stellen fest: „Der Erfolg der Integration eines neuen Systems, wie einer E-Learning-Plattform, in bestehende Verwaltungsabläufe ist vor allem vom guten Willen aller Beteiligten abhängig“ (ebd.). Bezüglich der Datenintegration verdeutlichte die Studie, dass Verwaltungssysteme „historisch gewachsene, monolithische und isoliert betriebene Systeme mit einer komplexen Funktionalität“ sind (ebd., 56). Statt diese Komplexität weiter zu steigern, wird verstärkt daran gearbeitet, diese in einzelne Module aufzulösen. Durch diesen Prozess sollte auch der Zugriff und Datenaustausch virtueller Lernplattformen und Verwaltungssysteme über eine externe Datenbank ermöglicht werden. Dabei muss genau geprüft werden, welcher Nutzer welche Daten einsehen und verwenden bzw. bearbeiten darf (ebd., 56 f.). Auf die Schnittstellen und Datensicherheit der Systeme ist daher besonders zu achten.

Eine Fragmentierung der Daten führt nicht nur zu erhöhtem Verwaltungsaufwand aufseiten der Lehrenden, sondern beschränkt auch die Möglichkeiten, Lernleistungen, die über eine einfache Notengebung hinausgehen und komplexeren Prüfungsformen folgen, über solche Systeme zu erfassen. Hier ist noch Entwicklungsarbeit zu leisten. Angebote wie z. B. HISinOne (http://www.his.de/produkte/hisinone.­html) beschreiten dieses Neuland. So versucht dieses System, eine technische Plattform für Bewerber-, Zulassungs- und Prüfungsmanagement, Studierenden-Management, Un­terstützung von Lehre und Forschung, Alumni-Management, Evaluation, Unterstützung für die strategische Steuerung der Hochschule und Ressourcen-Management zu sein.

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