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Wandlung beginnt im Bewusstsein

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Wenn Sie nun glauben, ich wollte mich aus dem Dilemma dieser Geschichte herausstehlen mit der Empfehlung, einfach auf das Wünschen zu verzichten, und damit das Wundervollbringen wegerklären, dann warten Sie’s ab. In der Theologie wird gelegentlich auf ziemlich abenteuerliche Weise versucht, die Wunder, die aus dem Leben Jesu berichtet werden, mit den Naturgesetzen in Einklang zu bringen. Das lassen sie sich jedoch nicht. Auch bei Jesus fällt ein Stein, den er fallen lässt, nicht in den Himmel, sondern zu Boden. Zum Glück ist das so, sonst wäre das Durcheinander in der Welt noch viel größer. Wenn also wenigstens die Naturgesetze verlässliche Konstanten sind, dann müssen wir die Variablen – und insbesondere Wunder zählen dazu – woanders suchen. Wir werden sie nur bei uns selbst finden, in unserem Inneren, in unserem Bewusstsein. Tatsächlich ist es so, dass unsere Haltung, unsere innere Einstellung entscheidend dafür ist, was wir wahrnehmen und wie wir es wahrnehmen. Deshalb haben wir nur hier, in unserem Geist, die Chance, Wunder wahrzunehmen und letztlich auch zu vollbringen.

Wenn wir also die wundersame Geschichte des Verwandelns von Wasser in Wein auf diese Weise betrachten, dann können wir entdecken, dass es hier vor allem um einen Wandlungsprozess geht, nicht um eine Wunder-Show. Modern ausgedrückt könnte man sagen, es geht um ein „Upgrading“ unseres Bewusstseins. Wein ist ja im Vergleich zu Wasser eindeutig ein höherwertiges Produkt. Die Wandlung erfolgt also vom Einfachen zum Anspruchsvollen, oder anders ausgedrückt, vom Materiellen zum Geistigen. Damit wird deutlich, dass es in dieser Geschichte gerade nicht um eine übernatürliche Vorführung geht. Warum hat Jesus dann wohl nicht spontan gehandelt? Er musste sich erst bitten lassen und war sogar voller Abwehr. Wie schon gesagt, setzt dieser Wandlungsprozess einen inneren Modus voraus, der nicht auf „machen“ und „haben wollen“ aus ist, sondern auf „zulassen“. Wenn Sie auf Ihrem PC ein neues Programm öffnen, dann dauert das auch eine Weile.

Noch etwas anderes kommt hinzu. Es ist kein Zufall, dass in der Geschichte Jesus ausgerechnet von der Mutter gebeten wird, das Wunder zu vollbringen. Warum nicht vom Gastgeber? Oder von einem anderen Gast? Oder vom Kellermeister? Die Mutter muss also auch für ein Prinzip stehen, das für jeden von uns Bedeutung hat. Sie steht für nähren, versorgen, geben. Und der Schlüssel für den Modus, in dem Wunder geschehen, ist in genau diesen Eigenschaften zu finden, die die Mutter symbolisiert. Damit schließt sich der Kreis. Wenn nämlich Ichlosigkeit mit der mütterlichen Liebe kombiniert wird, dann können tatsächlich die schönsten Wunder geschehen.

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