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Vorwort

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Es ist ein bewegender Lebensbericht, den die schwer körperbehinderte Regina Zeh hier vorlegt, - mutig, offen, wahrhaftig, gleichsam mit radikaler Zugewandtheit und Annahmebereitschaft dem gegenüber, was sie als ihre Realität erinnert, was sie konkret erfährt und was sie im Laufe des Prozesses noch über sich selbst entdeckt. Im Vordergrund ist da zunächst das kleine Mädchen, das schon so früh lebenslang erkrankt und dessen offene Seele durch sich wiederholende Erfahrungen von schmerzender Trennung und Schutzlosigkeit schwer erschüttert wird. Angst entsteht, tiefe Verunsicherung, Misstrauen, schließlich Empörung und gellende Anklage. Es ist nicht schwer, mit diesem Kind zu fühlen.

Aber da ist dann auch die erwachsen werdende Frau, die für das erschütterte Kind ein zunehmendes Verständnis entwickelt, die entdeckt, dass es möglich ist, zwischen sich, der Erwachsenen, und diesem schutzbedürftigen Kind zu unterscheiden und die dann ihre Bereitschaft zu spüren beginnt, für dieses ihr inneres Kind ganz allein zuständig zu sein ein innerer Wendepunkt der Regina Zeh! Nein, nicht von heute auf morgen. Ein Prozess ist das, ein bewegtes Meer, in dem, wenn der Sturm stark ist, die Wellen immer wieder beängstigend hoch sind und die Täler tief.

Dieser Wendepunkt, die Entdeckung der Bereitschaft zur Übernahme der alleinigen Verantwortung für das eigene Schicksal, bedeutet gleichzeitig die Erfahrung, wie innerer Freiraum sich zu vergrößern beginnt und Möglichkeiten einer kreativen Lebensbewältigung sich vervielfältigen. Es ist eindrucksvoll, was diese Frau alles „zu Wege“ bringt und „ins Werk“ setzt. Auf einer der letzten Seiten schreibt Regina Zeh dann: „Besonders faszinierend ist aber für mich, dass Menschen trotz ungünstiger Startbedingungen überleben und Zufriedenheit erlangen können.“

„Die Geschichte einer Traumatisierung“ heißt der Untertitel dieses Schicksals- und Lebensberichtes. Ich möchte hinzufügen: „Wie eine gelernt hat, aus Stroh Gold zu spinnen!“

Diese hohe Kunst allerdings ist nur dem vorbehalten, dem schon von früh an – und dann auch immer wieder – ein Haufen Stroh „geschenkt“ wurde.

Dr. Wilhelm A. Röttger

Der schicksalhafte Kuss

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