Читать книгу Tobias Frei – Erklärungen zum Römerbrief - Tobias Frei - Страница 102

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Vers 16

Genau aus diesem Grunde ist es aus Glauben, die Verheißung zu erlangen. Es soll nach der Gnade gehen, der einzigen Möglichkeit für den Menschen, Gerechtigkeit zu erhalten. Die Verheißung soll nämlich der ganzen Nachkommenschaft sicher sein. – Ist das nicht eine wunderbare Aussage? – Sie soll ihr gewiss sein. Durch das Gesetz ist sie nämlich mehr als ungewiss, vielmehr völlig unmöglich zu erlangen. Doch durch die Gnade ist sie der Nachkommenschaft sicher. Wir, die Glaubenden und Nachkommen Abrahams, sollen uns der Sache gewiss sein! Wer glaubt, der hat die Verheißung! Und zwar nicht aufgrund seiner Werke, sondern auf dem festen Grund des Werkes Gottes!

Diese Verheißung ist der ganzen Nachkommenschaft sicher, jener vom Gesetz (Israel) und jener vom Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist. Er ist der Vater, wir die Nachkommen und somit Miterben der Verheißung!

Vers 17

Abraham ist nicht nur der Vater Israels, wie einige meinen mögen, er ist, wie er mehrfach bestätigt wird, der Vater vieler Nationen.

Vers 18

Abraham glaubte in einer wunderbaren Weise. Nicht so, wie die Welt glaubt. In der Welt gibt es verschiedene Glaubensarten. Die einen glauben, was sie sehen, und grenzen den Rest aus, welcher ihnen unmöglich erscheint. Andere glauben irrational. Sie glauben zwar an übernatürliche Dinge, jedoch nicht in der göttlichen Ordnung. Nennen wir das an dieser Stelle mal Aberglauben. Der Aberglaube lässt den Menschen an Irrtümer und Dinge glauben, welche ihm schaden oder zumindest nichts nützen. Abergläubige Menschen lassen sich zum Beispiel nicht operieren, auch wenn ein dringender Eingriff nötig wäre, weil sie an irgendeine Kraft glauben, die sie retten sollte. So schaden sie sich selbst und der Umwelt.

Abrahams Glaube hat nichts mit dem Glauben der Welt zu tun. Sein Glaube war echt, es war weder Aberglaube noch irgendein irrationaler (unvernünftiger, nicht erklärbarer) Glaube. Er glaubte, obschon er fast 100-jährig war und seine Frau die Wechseljahre hinter sich hatte (= altersmäßig unfruchtbar war, siehe 1. Mose 18, 11), trotzdem noch an einen leiblichen Nachkommen. Dies tat er aufgrund des Versprechens Gottes (1. Mose 15, 4). Sein Glaube ging über das hinaus, was der Mensch sehen kann, und doch war sein Glaube nicht irrational. Denn er glaubte an die Aussage Gottes, dem alle Dinge möglich sind, auch wenn sie dem menschlichen Auge unmöglich erscheinen.

Liebe Leserin und lieber Leser! Halten Sie sich bitte an den Glauben Abrahams und nicht an jenen der Welt. Glauben Sie den göttlichen Zusagen, glauben Sie nicht mehr und nicht weniger. Es ist Aberglaube, wenn Sie glauben, nicht durch eine unangenehme Situation hindurchgehen zu müssen, aufgrund der Grundlage, Christ zu sein. Hat Ihnen Gott gesagt, Sie müssten dies oder jenes nicht durchmachen? Wenn nein, wäre der Glaube, nicht hindurchgehen zu müssen (Spitalaufenthalt, Jobverlust, Krankheit), schlicht Aberglaube. Hat Ihnen Gott aber zugesagt, Sie müssten nicht durchgehen, ist das etwas anderes. Dann glauben Sie auf eine Zusage Gottes hin. Und ein solcher Glaube wird niemals enttäuscht. Das ist der Glaube, von dem in Hebräer 11, 1 die Rede ist.

Verse 19–22

19Und nicht schwach im Glauben, sah er seinen eigenen, schon erstorbenen Leib an, da er fast hundert Jahre alt war, und das Absterben des Mutterleibes der Sara 20und zweifelte nicht durch Unglauben an der Verheissung Gottes, sondern wurde gestärkt im Glauben, weil er Gott die Ehre gab. 21Und er war völlig gewiss, dass er, was er verheissen habe, auch zu tun vermöge. 22Darum ist es ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet worden. (Röm 4, 19–22)

Vers 19

Abraham war ein alter Mann von fast 100 Jahren. Sarah war zu der Tatsache, dass sie ihn ihrer Vollkraft bereits unfruchtbar war (1. Mose 16, 1), nun auch altersmäßig unfruchtbar. Diese drei Faktoren ließen jeden mit Sicherheit wissen, dass aus dieser Ehe keine Kinder mehr hervorgehen können, außer es geschehe ein Wunder.

Vers 20

Doch Abraham ließ durch diese Tatsachen nicht ab zu glauben, weil Gott ihm Nachkommen versprochen hatte. Wie oben schon erwähnt, zeigte Abraham hier nicht einen Glauben, wie ihn die Welt offenbart. Er glaubte nicht nur an das Sichtbare, jedoch auch nicht an irgendeine Einbildung. Abraham glaubte der Aussage Gottes, dem alles möglich ist. Wenn Gott etwas verspricht, dann hält Er es auch. Wer Gottes Aussprüchen glaubt, der ehrt Gott.

Liebe Leserin und lieber Leser! Machen Sie einen Unterschied zwischen echtem Glauben und Aberglauben. Leider gibt es deswegen nur allzu viele Konflikte in den Gemeinden! Oft wird beispielsweise einer notleidenden Person gesagt, sie müsse nur «glauben», dann würde sich ihre Situation zum Guten wenden. Wenn dann in der Folge nichts geschieht, steht die notleidende Person da, als ob sie zu schwach im Glauben wäre, um etwas bewirken zu können. Solche Fälle habe ich schon oft beobachten können. Derartige Ratschläge nützen den Betreffenden nichts, auch wenn sie gut gemeint sind. Vielmehr verschlimmern sie die Situation. – Echter Glaube glaubt an Aussprüche Gottes. Aberglaube glaubt einfach irgendetwas. Ersterer wird nie enttäuscht, während Letzterer nur betrügt. Wenn ich einem Christen sage, er solle nur glauben, dann muss ich ihm auch sagen, was er glauben soll. Wenn es ein Ausspruch Gottes ist, tut er gut daran zu glauben, wenn es aber nur ein Wunschgedanke ist, der vom Herrn nicht bestätigt ist, tut er gut, den Glauben daran zu unterlassen! Es ist fahrlässig, ja kriminell, wenn ich von mir aus einem krebskranken Christen sage, er müsse nur an die Heilung glauben, dann würde er gesund werden. Tritt sie dann nicht ein, was dann? Hatte er zu wenig Glauben? Nein, vielmehr war ich ein falscher Prophet!

Gott verspricht nicht jedem Christen ein sorgloses Leben. Die einen werden sogar getötet. Dies sagte der Herr beispielsweise dem Petrus für sein Leben voraus (Joh 21, 18. 19). Wie könnte man dann zu Petrus gehen, wenn es so weit ist, und beispielsweise sagen: «Lieber Petrus, du bist nun im Gefängnis und erwartest die Todesstrafe. Habe keine Angst und glaube nur, dann wirst du befreit werden!» – Was sollte Petrus denn jetzt glauben? Die eigenwillige Prophetie? Ist sie ein Ausspruch Gottes? Eine solche Aussage wäre voll gegen jene des Herrn, eigensinnig und Schlimmes anrichtend, sie wäre schlicht verbrecherisch! Wir dürfen mit der Hoffnung der anderen nicht so leichtsinnig umgehen!

Glauben Sie den Aussprüchen Gottes! Glauben Sie, dass Sie durch den Namen Jesu gerettet werden (Apg 16, 31). Glauben Sie, dass sie beten sollen (Eph 6, 18). Glauben Sie an Verfolgung bei rechter Nachfolge (2. Tim 3, 12). Vertrauen Sie diesen Aussprüchen Gottes! Glauben Sie aber nicht, wenn jemand kommt und Ihnen aus seinem Selbst Heilung verspricht, auch nicht, wenn er Christ ist. Glauben Sie es nur, wenn er ein bestätigter Prophet ist (wie z. B. Agabus; Apg 11, 28), denn was ein solcher sagt, trifft auch ein. Seien Sie bei allem anderen misstrauisch, außer der Herr bestätigt es Ihnen selbst. Fragen Sie im Zweifelsfalle nach, wenn Sie aufgefordert werden, nur zu glauben, was Sie denn im konkreten Fall glauben sollen und ob es ein Ausspruch des Herrn ist oder Wunschdenken Ihrer Umgebung. Viele Gemeinden gingen schon pleite, weil sie glaubten, Gott wolle sie vergrößern. Sie bauten einfach in ihrem eigenen Wunschglauben große Gebäude, ohne die feste Zusage des Herrn zu haben. Wo dann die Leute ausblieben, kam die Rechnung postwendend. – Dies ist nicht der Glaube, den Abraham hatte.

Glauben Sie wie Abraham! Abraham hatte eine Zusage Gottes. Die hielt er fest und ehrte Gott damit. Amen.

Vers 21

Wir können völlig sicher sein, dass das, was Gott verheißt, Er auch zu tun vermag. Gott kann alles tun. Keine Sache ist Ihm zu wunderbar (1. Mose 18, 14). Da können wir ungeniert auf alles voll vertrauen! Es wird eintreten. Amen.

Vers 22

Die große Ehre, die Abraham Gott darbrachte, veranlasste Gott, ihm die Gerechtigkeit zuzusprechen. Was soll ich an dieser Stelle noch anfügen? Ist es nicht wunderbar? – Gewiss, mehr als das! Amen.

Verse 23–25

23Es ist aber nicht allein seinetwegen geschrieben, dass es ihm zugerechnet worden ist, 24sondern auch unsertwegen, denen es zugerechnet werden soll, die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat, 25der unserer Übertretungen wegen dahingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist. (Röm 4, 23–25)

Vers 23

Die Heiligen Schriften sind uns nicht zur Unterhaltung gegeben. Sie sind gegeben, um den Menschen den rechten Weg zu lehren (1. Tim 3, 16). Darin offenbart sich auch Gott in seinem Wesen. Weiter gewährt sie uns einen Blick in die Zukunft. Wir finden darin den Weg des Menschen zu Gott und die Grundlage, Christus, der dies ermöglicht hat. In den Schriften können wir erkennen, wie sehr Gott seine Schöpfung liebt. – Anhand des konkreten Beispieles haben wir erkennen dürfen, was ein rechter Gottesglaube ist. Uns wurde darin auch erklärt, dass den Gläubigen, die wie Abraham Gott Glauben schenken, zu seinen Nachkommen gezählt werden und somit der Verheißung, die Welt zu erben, teilhaftig werden. Wir sehen also, dass die Geschichte Abrahams hier nicht nur seinetwegen niedergeschrieben ist.

Vers 24

Die Geschichte Abrahams ist demzufolge auch unseretwegen niedergeschrieben. Wir, die wir Gott Glauben schenken, sollen wissen, dass Gott uns zu Nachfahren Abrahams macht und demzufolge auch zu seinen Miterben. Diese Informationen sind sehr nützlich und erbauend für die gläubige Leserin und den gläubigen Leser. Eine so herrliche Zukunft vor Augen zu haben – wäre es nicht schade, nichts davon zu wissen? – Das ist wiederum ein Grund von vielen, weshalb es klug ist, die Bibel zu lesen und zu kennen.

Vers 25

Jesus Christus wurde durch Gott von den Toten auferweckt. Er wurde unserer Übertretungen wegen dahingegeben. Er trug unsere Schuld, damit wir frei ausgehen dürfen. Anschließend ist er zum Zeichen unserer Rechtfertigung auferweckt worden. Seine Auferweckung drückt dem Erlösungswerk Gottes das Siegel auf. Unsere Sünden forderten den Tod. Jesus stellte sich als Stellvertreter zur Verfügung und erlitt ihn. Dadurch wurde die Rechtsforderung Gottes, welche seine Gerechtigkeit forderte, erfüllt. Dass sie vollständig befriedigt wurde, zeigt seine Auferstehung. Der verstorbene Sünder kann nicht von sich aus auferstehen, weil er seine Sünden nicht tilgen kann. So muss er im Tode bleiben, denn jede Sünde fordert den Tod (Röm 6, 23). Christus musste jedoch nicht im Tode bleiben, weil er – wie bereits gesagt – die Rechtsforderung an alle Menschen vollständig und bis zum Äußersten befriedigt hat. Keine einzige Sünde ist zurückgeblieben. Christus hat alles erfüllt. Wir müssen nicht um unsere Errettung bangen und meinen, selber etwas dazusteuern zu müssen. So sicher Christus auferstanden ist, so sicher ist unsere Errettung!

Tobias Frei – Erklärungen zum Römerbrief

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