Читать книгу Tobias Frei – Erklärungen zum Römerbrief - Tobias Frei - Страница 107

Verse 3. 4

Оглавление

Wir rühmen uns wegen der Hoffnung, in die Herrlichkeit zu gehen. Wir rühmen uns aber auch in Bedrängnissen. – «Weshalb denn das?», mögen Sie sich jetzt vielleicht fragen, liebe Leserinnen und liebe Leser. Wer hat denn schon gerne Bedrängnisse? Wer hält denn gerne Trübsale aus? Wer hat Freude an Krisensituationen? Was gibt es da zu rühmen? – Niemand hat solche üblen Situationen gerne und nimmt sie freiwillig auf sich, außer der oder die Betreffende weiß, dass sie sich auszahlen werden. Letzteres ist im Falle des aufrichtigen Christen so. Sie zahlen sich aus: Bedrängnis bewirkt Ausharren, das Ausharren wiederum Bewährung und die Bewährung schlussendlich Hoffnung.

Wir sehen, dass der Prozess mit den Bedrängnissen gute Dinge hervorbringt, nämlich Ausharren und Hoffnung. – Nun fragen wir uns vielleicht weiter, ob denn das nötig sei, Ausharren und Hoffnung zu haben. Gott kann ja sowieso alles richten, wieso müssen wir denn diese Fähigkeiten aufbringen können? – Weil ein Verwalter der Welt diese Eigenschaften benötigt. Gott möchte uns die Welt als Erbe geben (Röm 4, 13). Gott wird uns als Richter über die Engel setzen (1. Kor 6, 3). Wie könnte ein unbewährter Mensch eine solche Position bekleiden? Das ist völlig unmöglich!

Viele Christen tragen einen starken Glauben zur Schau, sind jedoch völlig unbewährt. Auch Petrus beteuerte, dass er mit Christus sterben wolle (Mt 26, 33), als jedoch der Test kam, verleugnete er ihn dreimal in Folge (Mt 26, 70–74). Wie sollte nun ein unbewährter Christ die Erde verwalten und über Kreaturen Gottes richten? Schon bei kleinen Problemen würde ein solcher Mensch versagen! Die Geschichte erbringt den Beweis.

Es ist eine Ehre, die Ausbildung Gottes durchlaufen zu dürfen, um für die zukünftigen Aufgaben fähig gemacht zu werden. Deshalb kann der Apostel schreiben, dass er und seine Glaubensgenossen sich in Bedrängnissen rühmen. Er schreibt das nicht aus einer falschen Frömmigkeit, um in Leiden als Starker dazustehen. Er schreibt diese Dinge mit der geöffneten Sicht auf das Kommende. Ausharren und Hoffnung zu haben ist für den Christen wichtig. Und wenn wir darin geschult werden, so dürfen wir uns deswegen rühmen! Es wäre viel schlimmer, nicht geschult und anschließend als untauglich befunden zu werden.

Tobias Frei – Erklärungen zum Römerbrief

Подняться наверх