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Willkommen im Allgäu!

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Allgäu«, das klingt verheißungsvoll und (ver-)lockt schon seit mehr als 200 Jahren Menschen aus nah und fern. Bereits um 1900 reisten Urlauber zuhauf und mit dem Zug aus dem »Unterland« – also der Stuttgarter Gegend – beispielsweise an die Adelegg, um sich hier im Winter auf die Ski zu schwingen oder im Sommer zu wandern. Denn es lockte der Schwarze Grat als höchster Berg Württembergs, Schnee und schöne Ausblicke inklusive. Großholzleute war der letzte Bahnhof auf württembergischer Seite, danach folgte der Grenzübertritt nach Bayern. Und der Gasthof Adler im Örtchen sollte Quartier werden für Großbürger aus der Stadt, Prinzessinnen und Prinzen, die bis aus England kamen, und später Zuflucht für Dichter und Denker. Im Adler wurden auch die ersten deutschen Skilehrer ausgebildet. Heute zählt das Allgäu zu den Top-Urlaubsregionen Deutschlands und gilt als die größte zusammenhängende Tourismusdestination.

Der Heimatbund Allgäu ist der Dachverband der Allgäuer Vereine, die im weitesten Sinne heimatpflegende Arbeit leisten. Hier haben sich die Ehrenamtlichen Gedanken über die Frage gemacht, was das Allgäu eigentlich sei – und eine wunderbar zutreffende Erklärung gefunden: »Das Allgäu ist keine Verwaltungseinheit, es ist kein staatliches Gebilde. Es ist eine Landschaft, die einen eigenen Charakter hat, und die Menschen, die darin wohnen, haben auch einen eigenen Charakter. Das Allgäu hält sich an keine politischen Grenzen. Es hat nicht einmal als inoffizielle Region richtige Grenzen, sondern einen Grenzsaum. Es geht sozusagen allmählich in andere Landschaften über. Wenn man von Norden her ins Allgäu fährt, merkt man es an der Luft, die langsam kühler wird, an den Wäldern, die dunkler werden, an den Wiesen, die saftiger werden, und an den Hügeln, Buckeln und zuletzt den Bergen, die sich immer größer aufschichten. Man kann es auch noch merken am immer häufiger werdenden Vieh, das graubraun ist und ein unvergleichliches ›Gesicht‹ hat, an der Sprache, die ›härter‹ wird, am häufigen, ergiebigen Regen und am langen Winter, an den Bauernhäusern und vielem anderen mehr.« – Alles stimmt.


Mit den Gipfeln im Hintergrund gilt Pfronten als idealer Startpunkt in die Allgäuer Bergwelt.

Wenn wir uns dem Allgäu auf einem anderen Weg annähern wollen, könnte man die Sprache in den Fokus nehmen und sich den Namen »Allgäu« einmal genauer ansehen. Man merkt schnell: Es heißt nicht »der« Allgäu, denn das Allgäu ist kein »Gau« wie der Breisgau, sondern ein »Ge-äu«, also »das« Allgäu. Die erste Silbe »All« oder »Alp« bringen die Alpen mit sich. Das »ge« wird gleich verwendet wie in »Ge-birge«. Das »äu« leitet sich her von den Auen, also den feuchten Landschaften am Wasser. Das »Alp-geäu« – althochdeutsch: albegowe, alpigoi oder alpegowe – bzw. das Allgäu ist also eine bergige Landschaft mit viel Wasser und Wiesen. So einfach ist das.

Seit der letzten Gebietsreform 1972 im Freistaat Bayern gibt es drei Landkreise, die offiziell und amtlich verbrieft den Namen Allgäu führen: Ober-, Ost- und Unterallgäu. Aber zum eigentlichen Allgäu gehören auch Gebiete in den bayerischen Landkreisen Lindau und Weilheim-Schongau sowie in den württembergischen Kreisen Ravensburg und Biberach. Zu Österreich gehören das Kleinwalsertal, das Örtchen Jungholz und das Tannheimer Tal.

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