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Vorwort

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Kreativität wird oft im Zusammenhang mit großen Namen betrachtet, Menschen, deren Kreativität außergewöhnlich war oder ist. Menschen die großen geleistet haben, Ob in der Kunst, der Wissenschaft, der Technik, der Wirtschaft oder auf sonst irgendeinem Gebiet menschlicher Existenz.

Einstein, den Erdenker der Relativitätstheorie. Leonardo da Vinci, italienischer Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph wohl das berühmteste Universalgenie nicht nur seiner Zeit, sondern wahrscheinlich aller Zeiten.

Thomas Alva Edison, den amerikanischen Erfinder und vor allem Geschäftsmann, der wohl als einer der Ersten verstanden hat, dass Kreativität allein oft zu wenig ist, um wirklich erfolgreich zu sein. Das von ihm betriebene Labor kann man getrost als Vorläufer der industriellen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen heutiger Technologieunternehmen betrachten. Die Dokumentation der Forschungsarbeiten an der elektrischen Glühbirne, die ja gerne als die herausragende Erfindung von Thomas Alva Edison gesehen wird, soll über 40 000 Seiten beinhalten

Oder etwa Johann Wolfgang von Goethe, den großen Wortjongleur mit der Vorliebe für schöne Frauen und Italienreisen.

Pablo Picasso, den großen Künstler, oder Mark Elliot Zuckerberg, dem Gründer von Facebook, auch wenn nicht ganz klar ist, ob die ursprüngliche Idee seiner eigenen Kreativität entsprungen ist, so hat er es doch geschafft, aus einer eher banalen Idee, ein weltumspannendes Imperium aufzubauen, auch das ist Kreativität.

An dieser Stelle könnte ich wahrscheinlich noch hunderte von Personen aufzählen (dem Internet sei Dank) aber es geht mir nicht darum, berühmte Persönlichkeiten zu huldigen, sondern es geht mir um etwas ganz anderes, es geht mir um die Erkenntnis, dass jeder Mensch kreativ sein kann, dass jeder Mensch die Begabung besitzt, kreativ zu denken und zu handeln.

Wenn wir die Kreativität schon nicht im Zusammenhang mit großen Persönlichkeiten sehen, so verschieben wir sie doch gerne in den Bereich der Kunst. Kreativ sein, heißt Künstler sein.

Kunst ist sicherlich die freieste Art kreativ zu sein. Ich kann mich völlig frei entfalten, nichts dass mich einengt. (vorausgesetzt ich plane nicht etwa meine Kunst zu verkaufen) So gesehen, ist Kunst eventuelle die schönste Art, seine Kreativität auszuleben.

Kreativität ist nicht auf die Kunst beschränkt,

sie kann sich in vielen Tätigkeiten des täglichen Lebens ausdrücken. Im Gestalten der eigenen vier Wände, oder des Gartens, im Decken eines festlichen Tisches, in meiner Kleidung, in meiner Art zu reden, zuzuhören oder zu denken, im Umgang mit einem Mitmenschen, in der Art meiner Freizeitgestaltung oder der Gestaltung meines Arbeitslebens und noch unendlich viel mehr.

Jedes Arbeitsfeld eröffnet die Möglichkeit zu kreativem Handeln. Kreativität ist nicht der Wissenschaft, der Technik oder der Kunst vorbehalten, bei allem was wir tun, kann uns Kreativität begegnen, wenn wir danach suchen.


Josef Beuys ein berühmter wenn auch recht umstrittener deutsch Künstler drückte das so aus:

Jeder Mensch ist ein Träger von Fähigkeiten, ein sich selbst bestimmendes Wesen, der Souverän schlechthin in unserer Zeit. Er ist ein Künstler, ob er nun bei der Müllabfuhr ist, Krankenpfleger, Arzt, Ingenieur oder Landwirt. Da wo er seine Fähigkeiten entfaltet, ist er Künstler. Ich sage nicht, dass dies bei der Malerei eher zur Kunst führt als beim Maschinenbau.“

In vielen Bereichen kann ich meine Kreativität aber nicht einfach freien Lauf lassen, ich kann nicht machen was ich möchte. Ich bin Regeln und Gesetze unterworfen, auch wenn es sich vielleicht nur um Naturgesetze handelt. Ich benötige Fachwissen, das sowohl Voraussetzung als auch Hemmschuh meiner Kreativität sein kann. Oder ich brauche handwerkliche Fähigkeiten oder zumindest ein Talent. (leider brauche ich diese auch bei der Kunst in der meisten Fällen, aber es geht auch ohne).

Die freie spontane Kreativität ist eine Wunschvorstellung und endspricht häufig nicht der Realität. In den meisten Fällen steht Kreativität unter äußeren Zwangen, ist an Voraussetzungen gebunden, Gesetzen unterworfen und muss sich allzu oft der Realität stellen. Das macht sie nicht unattraktiver aber doch erheblich ansträngender. Dieser unangenehmen Tatsache müssen wir uns stellen, wollen wir nicht den Spaß am kreativen Handeln verlieren.

In diesem Buch möchte ich den Schwerpunkt auf die Kreativität im Ingenieurwesen legen. Das bedeutet nicht, dass alle außerhalb dieses Berufszweiges keine Anregungen in diesem Buch finden können, denn Kreativität ist nur zum Teil, davon abhängig wo und wie sie eingesetzt werden soll. Das Grundwesen der Kreativität ist unabhängig davon ob ich Künstler oder Wissenschaftler, Koch oder Konstrukteur bin, ob ich meine Kreativität in der Freizeit ausleben will, oder ob diese Bestandteile meines Berufes ist. Aus diesem Grund können wir Kreativität trainieren. Dies tun wir nicht, in dem wir uns ständig mit unserem Hauptthema beschäftigen, beispielsweise der Lösung von technischen Problemen, sondern indem wir unsere Kreativität an für uns ungewöhnlichen Themen ausleben.

Osho, der bekannte indische Philosoph drückte sich so aus:

Mach Dein Leben mehrdimensional, sei nicht nur Ingenieur, Dichter, Künstler, Tänzer, Maler.“


Kreativität lässt sich in drei Hauptaspekte Gliedern:

 Persönliche Kreativität

 Team Kreativität

 Methodik

Diese Gliederung finde sich auch in diesem Buch wieder. Im ersten Kapitel geht es um die persönliche Kreativität, es geht darum, was Kreativität bedeutet, warum wir so viel unserer kindlichen Fantasie auf der Reise zum Erwachsenwerden verlieren und wie wir diese wieder zum Leben erwecken. Es geht um den Einfluss von Regeln und Normen, Vernunft, Wissen, Gefühlen und unserem Unbewusstsein auf unsere Kreativität. Dieser Teil nimmt den größten Teil dieses Buches ein, da meines Erachtens die persönliche Kreativität, der wichtigste Bestandteil des kreativen Denkens und Handeln ist. Die meisten heute bekannten Kreativitätsmethoden stellen das Team in den Vordergrund und vernachlässigen hierbei das Individuum. Ich werde hier Methoden zur Steigerung der persönlichen Kreativität und ein effektives Vorgehen in der kreativen Arbeit aufzeigen.

Im zweiten Kapitel geht es um Teamarbeit im Allgemeinen und um die Frage was ein kreatives Team auszeichnet.

Und zum guten Schluss geht es im dritten Kapitel noch um das Thema Kreativitätsmethoden. Ich werde hier nicht auf einzeln bekannte Methoden eingehen, da es hierzu bereits einiges an Literatur gibt. Vielmehr möchte ich darstellen, welche Aspekte eine Methodik berücksichtigen müssen, um wirklich Kreativität fördernd zu sein und eine eigene Methode vorstellen, deren Ziel es ist alle für die Kreativität wichtigen Faktoren zu berücksichtigen.

Kreativität ist keine Fähigkeit, sie ist eine Philosophie, die die Bereitschaft einschließt von jedem zu lernen, jeden als Vorbild zu sehen, ohne ihm nachzueifern.



Uwe Hammer

Rosenheim 2019


KREATIV ARBEITEN

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