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Ein dramatisches Leben

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Jean-Joseph Surin wurde 1600 in Bordeaux als ältester Sohn eines Beamten geboren. Erzogen am Kolleg der Jesuiten, wurde er mit sechzehn Jahren Mitglied der Gesellschaft Jesu – gegen den Willen seines Vaters. 1626 wurde er zum Priester geweiht. Im Terziat begegnete er Louis Lallemant SJ (1588–1635). Nach einigen Jahren der Arbeit als Missionar in den Marennes (Department Charentes-Maritimes) – einer gänzlich protestantischen Region – wurde er nach Loudun zu den Ursulinen rund um Schwester Jeanne des Anges entsandt, um dort als Exorzist zu wirken. Das Vorkommen außerordentlicher Phänomene in dieser Gemeinschaft war ein öffentliches Spektakel und zog viele Menschen an. Surins Aufgabe war schwierig und überstieg seine Fähigkeiten. Am Ende bot er sich selbst Gott an, mit der Bitte, besessen zu werden, in der Hoffnung, Jeanne des Anges und ihre Mitschwestern von deren Befangenheit zu erlösen. Das Ergebnis: Jeanne und ihre Gemeinschaft fanden sich wieder, aber Surin verlor sich selbst für einige Jahre in Dunkelheit und Verzweiflung. Nach einem gescheiterten Suizidversuch 1645 war er für fünf Jahre physisch und mental gelähmt. Surin selbst beschrieb diese Periode bewegend in einem seiner Bücher, das er sieben Jahre später verfasste.1

Dank der Liebe und Freundschaft vonseiten eines Mitbruders namens Claude Bastide – im Kontrast zu der brutalen Behandlung, welche er von andern erfuhr – verbesserte sich sein Zustand etwas. Erst nach einem Akt totaler Hingabe an Gott am 9. Juni 1656 wurde er gänzlich geheilt. Danach nahm Surin sein aktives Leben wieder auf. Er schrieb exzessiv, aber publizierte davon Zeit seines Lebens nur wenig aufgrund des Misstrauens, das er von seinen Vorgesetzen erfuhr.2 Er starb 1665.

Geist & Leben 4/2021

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