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Jaime Bento zog sich ein Hemd über. Wir gingen mit ihm zusammen in den Hinterhof. Ein paar überquellende Müllcontainer und ein Haufen gebrauchter Reifen waren dort zu sehen. Ein paar Jugendliche spielten Basketball mit einem Korb, der an einer der Mauern befestigt war.

Ich sah mir die rechte Seite des Wagens an. Es waren ein paar kleinere Macken im Lack zu erkennen. Auf der Rückbank lag ein Baseballschläger.

„Fährt diesen Wagen außer Ihnen noch jemand?“, fragte ich.

„Gary leiht ihn sich manchmal aus. Ich habe zurzeit keinen Führerschein. Wurde mir wegen Trunkenheit am Steuer weggenommen. Dafür, dass Gary mich manchmal herumkutschiert, darf er sich ab und zu den Wagen ausleihen.“

„Auch gestern?“

„Sí! Er wollte mit einem Kumpel eine Spritztour machen.“

„Wissen Sie wohin?“

„No sé, Senor! Keine Ahnung.“

„Wie hieß der Kumpel, mit dem Gary unterwegs war?“

„Weiß ich nicht. Der Typ war groß und hatte eine Baseballmütze mit der Aufschrift WINNER. Mehr weiß ich nicht.

„Fassen Sie das Fahrzeug bitte nicht mehr an, Mister Bento. Wir werden es kriminaltechnisch untersuchen lassen müssen.“

Jaime Bentos Gesicht wirkte fassungslos. „Was hat Gary getan?“

„Das wollen wir gerade herausfinden.“ Ich griff zum Handy, um das Field Office zu verständigen.

Ich hatte Mr McKee am Apparat und berichtete ihm, dass wir sehr wahrscheinlich das Fahrzeug gefunden hatten, mit dem unser Informant umgebracht worden war.

Dabei erfuhren wir wichtige Neuigkeiten.

„Vor einer Stunde ist Murray Zarranoga umgebracht worden“, berichtete Mr McKee. „Clive und Orry sind bereits am Tatort. Erste Zeugenaussagen und die Umstände der Tat deuten auf einen Anschlag des Road Killers hin. Sehen Sie zu, dass Sie Gary Bento auftreiben! Er war schließlich Zarranogas Mann fürs Grobe und wenn er möglicherweise an Mendozas Ermordung beteiligt war, besteht da eine deutliche Verbindung zu Zarranogas Tod und dem Road Killer!“

„Ja, Sir! Angesichts der Aussage seines Onkels, dass Gary den Wagen gestern benutzt hat, dürfte ein Haftbefehl doch kein Problem sein.“

„Ich kümmere mich darum, Jesse. Sobald ich das Okay des Richters habe, rufe ich Sie kurz an. Und falls das nicht mehr rechtzeitig klappt, gehen wir davon aus, dass Gefahr im Verzug ist.“

Wenig später trafen Kollegen der City Police ein, um den Geländewagen zu sichern. Die eigentlichen Untersuchungen übernahmen diesmal nicht unsere eigenen Erkennungsdienstler, sondern die Beamten der Scientific Research Division, die ihren Sitz in der Bronx und damit den kürzeren Weg hatte.

So konnten wir uns um Gary Bento kümmern.

Wir fuhren zu dem Apartmenthaus an der Ecke Lexington Avenue und East 111th Street, nachdem die Kollegen eingetroffen waren.

Den Sportwagen stellten wir in der Nähe ab.

Wenig später standen wir vor dem Apartmenthaus, in dem Gary Bento jetzt wohnte. Sein Name war bei den Klingeln nicht zu finden. Offenbar lief die Wohnung unter dem Namen seiner Freundin.

Maria Delgado wohnte im achten Stock. Ich klingelte an einem der anderen Namen. Ein Mann meldete sich über die Sprechanlage.

„Wer ist da?“, fragte eine weibliche Stimme.

„FBI. Machen Sie bitte die Tür auf.“

„Wir wollen nicht zu Ihnen, sondern zu jemand anderem im Haus“, ergänzte Milo.

Die Tür wurde geöffnet. Wir begaben uns in den achten Stock. Der Fahrstuhl funktionierte glücklicherweise.

Milo klingelte an der Wohnungstür von Maria Delgado.

Eine junge Frau mit dunklen Haaren öffnete uns nur einen Spalt weit. Eine Vorhängekette ließ sie jedoch noch in ihrer Halterung.

Ich hielt ihr meinen Ausweis hin. „Miss Maria Delgado? Wir haben ein paar Fragen an Sie. Öffnen Sie bitte die Tür.“

„Einen Moment!“

„Nein, sofort!“

Sie sah sich um und schien aus den Augenwinkeln heraus zu jemand anderem im Raum zu blicken. Dann schloss sie die Tür. Als sie dann wieder öffnete, drängte ich sie mit der Waffe in der Hand zur Seite.

„Was fällt Ihnen ein?“, rief sie.

„Wir suchen Mister Gary Bento!“, sagte ich.

„Er ist nicht hier!“, behauptete sie. „Wie kommen Sie überhaupt dazu, in meine Wohnung einzudringen, haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?“

„Den brauchen wir in diesem Fall nicht!“, sagte Milo.

Ein Geräusch drang aus dem Nebenraum. Mit der Waffe in der Hand stürmte ich durch den kleinen Eingangsraum ins Wohnzimmer. Ich sah gerade noch, wie sich jemand über die Brüstung des zur Rückfront ausgerichteten Balkons schwang.

Ich setzte nach, erreichte einen Moment später die halb offen stehende Balkontür und rannte hinaus. Mit der Dienstwaffe in beiden Händen beugte ich mich über die Brüstung.

Gary Bento war durch seinen Sprung auf einem Absatz der Feuertreppe gelandet.

„FBI! Stehen bleiben und keine Bewegung!“, rief ich.

Bentos Griff ging unter seine aufgeplusterte Steppjacke, wo der Griff einer Pistole aus dem Hosenbund herausschaute.

„Versuchen Sie das nicht!“, warnte ich ihn.

Wie erstarrt stand er da, die Hand am Pistolengriff.

Er zögerte und begriff erst nach ein paar endlos langen Augenblicken, dass sein Spiel aus war. Er hatte keine Chance, die Waffe herauszureißen, bevor ich abdrückte. Und darauf zu hoffen, dass ich daneben traf, war angesichts der geringen Entfernung auch nicht gerade viel versprechend.

Bento atmete tief durch und hob schließlich die Hände.

„Okay, Sie haben gewonnen!“, sagte er.

Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket

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