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Arnold Kelly und Edward Loomis standen eigentlich jetzt auf unserer Besuchsliste. Loomis hatten wir ja schon am vergangenen Tag vergeblich zu erreichen versucht.

Aber dann bekamen wir einen Anruf aus der Zentrale. In der Bronx hatte man in einem Hinterhof zwei Leichen gefunden.

Es handelte sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Lawton und McCarthy, die beiden Leibwächter von John Parisi.

Als wir am Tatort eintrafen, suchten Erkennungsdienstler und Beamte der City Police bereits die Umgebung nach Spuren ab. Die Toten lagen auf dem harten Betonuntergrund. Der Gerichtsmediziner hatte seine Erstuntersuchung gerade abgeschlossen. Das Ergebnis teilte er Lieutenant O'Mara, dem Leiter dieses Einsatzes, so laut mit, dass wir es hören konnten, als wir uns näherten.

"Die Todeszeit dürfte so um Mitternacht gelegen haben", sagte Dr. Clelland.

Er grüßte mich knapp, als er uns sah.

Der Lieutenant drehte sich herum. "Hallo, Jesse", meinte er. Ray O'Mara musste ich meinen Ausweis nicht zeigen. Wir waren uns wiederholt über den Weg gelaufen. Seit man ihn von Midtown Manhattan in ein Revier in der Bronx versetzt hatte, waren wir uns nicht mehr so häufig begegnet.

"Sie hatten Papiere bei sich", meinte O'Mara. "Es scheint sich niemand besondere Mühe gegeben zu haben, ihre Identität zu verschleiern..."

"Die Leibwächter des großen Parisi", murmelte ich.

Und Milo fragte: "Was für ein Kaliber?"

"Ich nehme an, ein .45er", sagte Clelland. "Jedenfalls den Wunden nach..."

O'Mara konnte das nur bestätigen. Er holte ein Plastiktütchen aus der Tasche. Darin befand sich ein blutiges Projektil.

"Das Ding hier ist aller Wahrscheinlichkeit nach durch einen dieser beiden Körper hindurchgeschossen und dann ein paar Meter weiter im Beton steckengeblieben."

"Dasselbe Kaliber wie bei Parisi", stellte ich fest. "Ich bin gespannt, ob es auch dieselbe Tatwaffe ist..."

"Es muss sich um denselben Täter handeln", gab indessen Agent Robert Leslie seiner Überzeugung Ausdruck. "Eine Hinrichtung, so sieht es aus..."

Ich musste ihm recht geben.

Wut und Hass musste bei der Begehung dieses Mordes im Spiel gewesen sein - so wie bei Parisi.

"Das ist mehr als nur ein Gangsterkrieg", sagte ich nachdenklich.

"Woran denkst du?", fragte Leslie.

Ich zuckte die Achseln. "Wenn ich das wüsste. Ein Rachefeldzug vielleicht..."

"Jedenfalls reicht es den Tätern nicht, ihre Gegner einfach nur zu töten...", stimmte mir Milo zu.

Robert Leslie hob die Augenbrauen. "Ein Gangsterkrieg ist nicht unbedingt eine emotionsfreie Zone, Jesse!"

"Jedenfalls wäre es interessant, diesen Mister Kelly mal zu fragen, was er Lawton in DOLLY'S SEX BAR übergeben hat...", sagte Milo.

Jetzt mischte sich Lieutenant O'Mara ein.

"Die Taschen der Toten sind durchsucht."

"War ein Kuvert dabei?", fragte Milo.

O'Mara rief einen Kollegen des Erkennungsdienstes herbei und der zeigte uns dann ein paar Augenblicke später den Tascheninhalt.

Ein Kuvert war dabei.

Darin befand sich ein Bündel mit Geldscheinen.

"Zwanzigtausend Dollar, wir haben es gezählt", sagte der Erkennungsdienstler dazu.

Clelland sagte: "Von mir aus können die Leichen abtransportiert werden."

"Einen Moment!", erhob Milo Einspruch.

Er beugte sich über die Toten.

"Der Mann hier hat etwas im Mund!", stellte er fest.

Clelland eilte herbei. Er hatte immer noch seine Latexhandschuhe an und griff dem Toten in den halboffenen Mund. Das, was er herausholte, ließ ihn die Stirn runzeln.

"Ein Zigarettenfilter", stellte er fest. Er hielt ihn nahe ans Auge. "Lucky Strike" sagte der Arzt dann.

Milo meinte: "Einen Lucky Strike-Raucher suchen wir schon eine ganze Weile!"

Ich wandte mich an Leslie: "Was wissen wir über diesen Kelly - außer, dass er zu Parisis Organisation gehört?"

"Man sagt ihm jedenfalls großen Ehrgeiz nach", meinte Leslie. "Und Skrupellosigkeit."

Killer im August: 11 Thriller

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