Читать книгу Killer im August: 11 Thriller - A. F. Morland - Страница 7
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"Kann sein, dass heute rücksichtslos aufgeräumt werden muss", knurrte John Parisi. "Aber das ist für euch ja nichts Neues!"
Seine beiden Leibwächter quittierten das mit einem kurzen Nicken. Sie hielten ihre Uzi-Maschinenpistolen im Anschlag.
Das Trio erreichte die dunkle Teakholz-Tür am Ende des Flurs.
Ein Posten im dunklen Anzug stand davor.
"Mach den Mund zu, Buddy! Hast du uns noch nie zuvor gesehen?", fragte Parisi. Der Wächter trat zur Seite. Die Tür öffnete sich. John Parisis massige Gestalt betrat den Raum.
Selbst seine gutgebauten Leibwächter wirkten schmächtig gegenüber diesem graubärtigen Koloss im Maßanzug.
Parisi konnte förmlich spüren, wie ihm ein Eishauch anwehte. Die Gesichter der Männer, die an der Tafel Platz genommen hatten, waren starr. Die Mienen hätten zu einer Beerdigung gepasst. Parisi war lange genug die Nummer eins in diesem Syndikat, um zu wissen, dass dies ein lebensgefährlicher Augenblick war.
Die Stimmung war gegen ihn.
Von einem seiner Leibwächter ließ Parisi sich den Stuhl zurückziehen. Dann setzte er sich. Die dicke Havanna in seinem Mundwinkel ging aus. Ein schlechtes Omen... Er fluchte leise vor sich hin.
Die beiden Gorillas postierten sich hinter ihrem Boss.
Die schwere Teakholztür fiel ins Schloss.
"Also, was gibt es?", knurrte Parisi. "Ich war es nicht, der auf diesem Treffen bestanden hat..."
Es herrschte Schweigen. Eine Stecknadel hätte man in dieser Sekunde fallen hören können.
Diese Stimmung gefiel Parisi nicht.
Sein Blick ging die Reihe der Anwesenden entlang. Alles Leute aus seiner Organisation. Sie waren alle gekommen. Eine Art Vollversammlung war dieses Treffen geworden. Das hatte ihm vorher niemand gesagt. Er begann zu ahnen, was hier abgehen würde.
Ein Putsch!
"Es hat in letzter Zeit Probleme gegeben", sagte einer der Anwesenden. Er hatte eine Halbglatze und hohe Wangenknochen.
"Na und?", fauchte Parisi und fixierte sein Gegenüber mit einem eisigen Blick.
"Viele hier meinen, dass Sie nicht mehr in der Lage sind, die Sache im Griff zu behalten!"
"Ach, wirklich", versetzte Parisi ätzend. "Weißt du was ich glaube, Loomis? Ich glaube, du überschätzt dich!"
"Tatsache ist, dass die Ukrainer uns verdammt hart zusetzen", kam es jetzt von einer anderen Seite. "Wir brauchen einen Wechsel an der Spitze."
Zustimmendes Gemurmel entstand.
Es machte Ritsch-Ratsch, als die Leibwächter des großen Parisi ihre Uzi-Maschinenpistolen durchluden.
Und augenblicklich war es wieder still im Raum.
Totenstill.
"Ich habe das Gefühl, dass einige von euch sich ihre Meinung noch nicht richtig überlegt haben", meinte Parisi. Er nahm seine Havanna und warf sie zur Seite. Er verzog angewidert das Gesicht. "Scheint wirklich, als wäre ich etwas zu nachsichtig mit einigen von euch gewesen. Aber Fehler sind dazu da, sie zu korrigieren..."
"Sie sagen es, Parisi", sagte jetzt Loomis. Seine Stimme klirrte wie Eis.
Und John Parisis Augen weiteten sich vor Entsetzen, als sich plötzlich die Läufe der beiden Uzis auf ihn richteten.
Seine eigenen Leute! Parisi war starr vor Schreck.
"Nein...", flüsterte er.
Angstschweiß bildete sich auf der Stirn des Koloss.
"Stehen Sie auf, Parisi!", sagte Loomis.
"Was haben Sie vor?"
Loomis lächelte.
"Es ist nicht unsere Art, einen von uns zu ermorden. Zumindest nicht, wenn es nicht unbedingt sein muss... Auch, wenn der eine oder andere hier im Raum vielleicht sogar sehr gute Gründe dafür hätte, Ihnen eigenhändig jeden Knochen im Leib zu brechen..." Loomis zuckte die Achseln. "Wir sind ja keine Unmenschen..."
"Aber..."
"Es gibt da jemanden, der besonders wild darauf zu sein scheint, Sie persönlich über den Jordan zu schicken!"
John Parisi fing an zu stottern. "Hören Sie, ich..."
"Vergessen Sie's, Parisi. Eine Einigung ist nicht möglich. Nicht mehr."
"Was soll das heißen?" Parisi rang noch Luft.
Seine eigenen Leibwächter packten ihn und nahmen ihn in die Mitte.
"War schön für Sie zu arbeiten, Parisi", sagte einer von ihnen und grinste schief. "Aber alles hat einmal ein Ende..."