Читать книгу Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis - A. F. Morland - Страница 90
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„Wer hat Sie so zugerichtet?“, fragte ich an Rita Aldosari gewandt.
Sie schluckte und schien darüber nicht reden zu wollen.
Wahrscheinlich hatte es auch wenig Sinn, sie zu ihrer Aussage drängen zu wollen. Behutsam vorgehen!, sagte ich mir. Auch wenn es schwer fiel.
„Sie haben mich anzurufen versucht“, wollte ich die Geschichte von einer anderen Seite aufzuzäumen. „Mein Kollege Agent Carter hat das Gespräch entgegen genommen. Ich war leider verhindert. Aber jetzt können Sie mir sagen, was Sie zu sagen haben. Ich bin ganz Ohr.“
Sie atmete tief durch und schien noch mit sich zu ringen, ob sie am Zug sein sollte oder ob es ratsamer war, den Mund zu halten, die Schmerzen still zu ertragen und ansonsten einfach so zu tun, als wäre alles in Ordnung.
Ich hoffte inständig, dass sie sich für die erste Möglichkeit entschied.
„Sie suchen noch immer Dustin Jennings, nehme ich an.“
„Ja, das ist richtig, Miss Aldosari.“
„Sie können sich die Suche sparen. Er wird Ihnen gegenüber keine Aussage mehr machen können, ganz gleich, was Sie ihn fragen werden.“ Ihre Stimme wurde jetzt brüchig. Sie kämpfte mit den Tränen und barg schließlich das Gesicht in ihren Händen.
„Sagen Sie uns alles, Miss Aldosari. Sie brauchen keine Angst zu haben und wenn Sie wollen, dann bringen wir Sie von hier weg.“
„Er hat Dusty umgebracht!“, stieß sie mit Tränen erstickter Stimme hervor.
„Wer hat Dustin Jennings umgebracht? Nun erzählen Sie die Sache schon von Anfang an!“
Sie fasste sich und fuhr fort: „Ich spreche von Big Brian Mallone. Er hat es mir gegenüber selbst zugegeben, aber das ist natürlich kein Beweis. Wer glaubt am Ende schon einer Kokainsüchtigen wie mir?“
„Brian Mallone, der Anführer der BRONX DEVILS?“
„Ja.“
„Wieso sollte er so etwas tun?“
„Weil Dusty für ein Sicherheitsrisiko geworden ist! Dusty hat sich an seinen Gangboss gewandt, damit der ihm hilft unterzutauchen. Ich habe darauf gewartet, dass er sich meldet. Das tat er aber nicht. Da wusste ich, dass etwas faul war. Als Brian Mallone dann hier auftauchte, um aus mir heraus zu prügeln, was ich dem FBI gesagt habe, ahnte ich, was los ist.“
„Ich verstehe...“
„Das glaube ich kaum.“
„Dann erklären Sie es mir.“ Eine Pause entstand und ich fuhr schließlich fort: „Es geht für uns immer noch um die Waffe“, sagte ich. „Die 45er Automatik, mit der Shane Kimble mindestens einen Mord beging! Jennings hatte diese Waffe – wo ist sie jetzt?“
„Brian Mallone hat sie. Jedenfalls hat Dustin ihm eine 45er verkauft, als er Geld brauchte.“
„Wir haben in Jennings Wohnung eine Apparatur zur Herstellung von Crack gefunden“, gab Milo zu bedenken. „Das ist doch viel einträglicher, als einer Waffe zu verkaufen, die außerdem schon benutzt wurde!“
„Nicht jeder darf hier Crack verkaufen“, sagte Rita Aldosari. „Mit der Herstellung ist es genauso. Big Brian vergibt die Lizenzen dazu, wenn man das so ausdrücken will. Man muss sich erst als Gangmitglied bewährt haben, wenn an die Fleischtöpfe will!“
„Ach so“, murmelte ich.
„Außerdem hatte Dusty jede Menge Schulden bei Big Brian. Schließlich hat er Dusty davor bewahrt, dass seine alte Gang, die SOUTH BRONX TIGERS, ihn einfach kalt machen. Dusty hat doch seinen früheren Boss ins Gefängnis gebracht!“
„Wo finden wir Big Brian?“, fragte ich.
„Seit Sie hier mit großem Aufgebot aufgetaucht sind, ist er ziemlich vorsichtig geworden. Er lässt sich nirgends mehr sehen. Aber ich weiß von Dusty, dass es da einen Treffpunkt gibt, wo sie an ihren Maschinen herumschrauben...“ Sie atmete tief durch. „Ich will, dass Sie diesen Scheißkerl hinter Gitter bringen! Dafür würde ich alles tun!“