Читать книгу Auswahlband Krimi Winter 2020 - A. F. Morland - Страница 66
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ОглавлениеGeorge Lee besaß ein halbes Dutzend Immobilien in und um New York. Die Aktion gegen ihn musste gut koordiniert werden. An all diesen Standorten mussten wir gleichzeitig zuschlagen, um zu verhindern, dass Beweismaterial vernichtet wurde.
Diese Aktion forderte alles, was unser Field Office an personelle Reserven derzeit aufzubieten vermochte.
Wir waren bei der Gruppe, die sich George Lees 500 Quadratmeter-Wohnung in Chinatown vornahm. Das Gebäude wurde von zwei Dutzend Agenten umstellt. Außerdem sorgten noch Kollegen der City Police für Unterstützung.
Zusammen mit Clive, Orry und einigen anderen Kollegen verschafften wir uns Zutritt zur Wohnung. Das Haus gehörte zur Luxusklasse, was sich insbesondere dadurch zeigte, dass ein Security Service für ein Höchstmaß an Sicherheit sorgte. Es gab keinen Flur und keinen öffentlich zugänglichen Raum, der nicht von Kameras überwacht wurde.
Außerdem gab es elektronische Schlösser, die sich nur mit der richtig codierten Chipkarte öffnen ließen. Überall patrouillierten uniformierte Security Guards herum, die zusätzlich noch durch Kräfte unterstützt wurden, die in Zivil ihrem Job nachgingen.
Gegen aggressive Konkurrenten mochten diese Maßnahmen von Nutzen sein - unser Vordringen in George Lees Privatwohnung wurde dadurch jedoch nicht verhindert.
Die Security Guards kooperierten sofort, als wir ihnen unsere ID Cards zeigten.
George Lee war ein schwergewichtiger, kahlköpfiger Mann mit einem Dreifachkinn.
George Lee wurde von einem halben Dutzend seiner Männer flankiert. Hier und da blitzte eine Waffe unter dem Jackett hervor.
Aber die Bodyguards waren klug genug, es nicht auf eine Schießerei ankommen lassen.
„Was fällt Ihnen ein, in meine Wohnung einzudringen?", rief er aufgebracht, während ihm bereits Handschellen angelegt wurden.
Clive zeigte ihm den Haftbefehl sowie den Durchsuchungsbeschluss für seine Wohnung in Chinatown sowie die anderen Immobilien, die er besaß.
Beide Dokumente waren kurz vor unserem Einsatzbefehl eingetroffen.
„Mister George Lee, Sie sind verhaftet", erklärte Clive. „Ich werde Ihnen jetzt Ihre Rechte vorlesen, Mister Lee…“
„Sparen Sie sich den Unsinn!“, erwiderte George Lee. „Ich kenne meine Rechte sehr genau! Und was immer Sie auch gegen mich vorbringen mögen, mein Anwalt wird es in der Luft zerfetzen!“
„Ja, das werden wir dann ja sehen“, gab Clive zurück.
George Lee wurde abgeführt. Seine Männer durchsuchten wir nach Waffen. Einige Pistolen wurden sichergestellt.
Während wir uns bereits in den Räumen umsahen, erreichte uns ein Anruf.
Milo nahm ihn auf seinem Handy entgegen. Er sagte ein paar Mal kurz hintereinander „Ja!“ und beendete dann das Gespräch. Dann wandte er sich an mich. „Das war unser Field Office.“
„Hatte Schmitt einen genialen Einfall, der uns direkt zum Aschenbecher-Killer führt oder was gibt es?“
„Es gibt ein weiteres Opfer in der Serie dieses Phantoms“, erwiderte Milo sehr ernst. „Schmitt ist schon auf dem Weg zum Tatort. Und wir sollten uns auch möglichst schnell dorthin aufmachen.“