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"Holst du uns noch ein Bier, Heiner?", fragte Kalli Radowski kauend.

Heiner verzog das Gesicht und knurrte etwas Unverständliches. Dann murrte er: "Warum muss eigentlich immer ich das Bier holen?"

Kalli blickte auf. Will wohl den Aufstand im Gemüsegarten proben, der Kleine, schoss es ihm durch den Kopf.

Dann sagte er ziemlich gallig: "Weil du der Lehrling bist. Deshalb."

"Auszubildender heißt das", knurrte Heiner. Aber es klang schon ziemlich kleinlaut.

"Was auch immer. Jedenfalls holst du das Bier. Ob als Auszubildender oder als Lehrling. Hauptsache, du brauchst nicht den ganzen Tag und bist vor Feierabend noch zurück. Hast du mich verstanden?"

"Ja, ja..."

Heiner zog mit schlurfenden Schritten ab. Als er weg war, wandte sich Kalli an Thomas Hansen.

"Sag mal, Chef, war das der Bäumer heute Mittag?"

Aber der Chef schien mit den Gedanken meilenweit entfernt zu sein. Er brauchte volle zwei Sekunden, um zurückzukehren.

"Was?" Er blickte Kalli verständnislos an. "Wovon sprichst du eigentlich?"

"Na, von dem Anruf."

Thomas starrte ins Leere.

"Nein", murmelte er.

"Ach, wirklich nicht? Ich hätte darum gewettet!"

"Da hättest du verloren."

"Wer war's denn? Klang wie so'n arroganter Sack. Aber wenn du sagst, dass es der Bäumer nicht wahr... Also, die Stimme klang jedenfalls ganz ähnlich!"

Thomas atmete tief durch. Meine Güte, musste der denn immer tiefer in der Sache herumbohren?, ging es ihm ärgerlich durch den Kopf.

Er sah Kalli ins Gesicht.

"Können wir nicht über etwas anderes reden?"

"Klar."

"Na, also!"

"Aber ich versteh das nicht..."

"Da gibt's nichts zu verstehen!"

Kalli verdrehte die Augen. Er war wirklich erstaunt. So kannte er den Chef gar nicht und er hatte geglaubt, ihn wirklich gut zu kennen.

Lange, korrigierte er sich. Ich kenne ihn schon ziemlich lange.

Aber gut?

Er war sich nicht mehr sicher.

Trotzdem machte er einen letzten Versuch. Das konnte er ruhig riskieren, glaubte er.

"Was machst du denn für ein Geheimnis draus? Wer war's denn nun? Man wird ja richtig neugierig! Ich habe den Wagen vom Bäumer nämlich heute extra fertig gemacht, weil ich angenommen habe, dass er es gewesen ist!"

"Er war's aber nicht! Kapiert?", brauste Thomas plötzlich auf. Seine Nerven schien blank zu liegen.

"Meine Güte", meinte Kalli erstaunt. „Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen! So kenn ich dich ja gar nicht!"

Thomas machte nur eine wegwerfende Handbewegung und sah zur Seite.

"Vergiss es!"

"Nun sag schon... Sind wir nun Freunde oder was?"

Thomas wurde etwas ruhiger.

Er sagte in gedämpftem Tonfall: "Sicher sind wir Freunde."

Kalli schlug ihm auf die Schulter.

"Na, also!"

"Ach komm! Der Anruf war nicht so wichtig!"

Aber Kalli ließ nicht locker.

"Wer war's denn nun? Mir kannst es doch sagen! Wir kennen uns doch schon eine Ewigkeit, also was soll das Versteckspiel! Auch wenn's was Unangenehmes ist!"

Kalli war sich eigentlich ziemlich sicher, dass es etwas Unangenehmes sein mußte. Fragte sich nur, wie unangenehm.

Und falls es die Firma betraf, dann betraf es auch Kalli Radowski. Schon deswegen hatte er ein Recht darauf nachzuhaken, so fand er.

Ein paar Augenblicke lang sagte keiner der beiden Männer ein Wort.

Schließlich murmelte Thomas wenig überzeugend: "Es war irgend so ein Idiot."

Kalli legte die Stirn in Falten und kratzte sich hinter dem Ohr. Er begriff nicht ein einziges Wort.

"Wieso?", fragte er.

"Er hat sich nicht gemeldet."

"Überhaupt nicht?"

Thomas schüttelte den Kopf. "Er hat nur geatmet, der blöde Hund. Und dann aufgelegt."

Kalli zuckte die Achseln, nahm seine Zigaretten hervor und zündete sich eine an.

"Was soll's", meinte er leichthin. "Da wollte dich jemand ärgern! Ich würde das nicht so ernst nehmen."

Thomas antwortete fast tonlos. Und Kalli spürte instinktiv, dass sein Chef Angst hatte.

"Er hat das schon dreimal gemacht", presste Thomas heraus. "Bisher immer abends, wenn ich zu Hause bin. Und jetzt zum ersten Mal in der Firma."

Kalli pfiff durch die Zähne.

"Hast du in letzter Zeit mal jemandem böse auf die Füße getreten?"

"Nein."

"Überleg mal!"

"Jedenfalls nicht, dass ich wüsste!"

Kalli versuchte heiter zu wirken.

"Vielleicht einer, der mit dem Auto nicht zufrieden war, das du ihm angedreht hast!"

"Quatsch!", erwiderte Thomas.

"Naja..."

"Ich fahre heute früher nach Hause. Du schaffst das hier auch alleine, oder?"

"Sicher, Chef!"

"Okay."

Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane

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