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Zu dem Zeitpunkt, als Bount Reiniger sich zu Victor Tiggers vor Jack Lunas Truck-Driver-Kaschemme in den Wagen setzte und mit diesem abfuhr, traf Richard Dodge gerade ein.

Dodge kannte Tiggers’ Ruf. Dem Mann wurde auch nachgesagt, dass er ein arger Übelfinger sei. Und mit so etwas fuhr Bruce Sheridan ab! Das gab Richard Dodge zu denken.

Seine Gedanken galoppierten in eine ganz bestimmte Richtung. Bruce Sheridan war so neu in der Firma, dass man noch nicht viel von ihm wusste. Vor allem war niemandem bekannt, dass Sheridan Verbindungen zu Verbrecherkreisen hatte.

Dodge wollte es nicht recht glauben, aber in seinem Kopf manifestierte sich ein bestimmter Verdacht. Steckte dieser Bruce Sheridan etwa mit den Truck-Hyänen unter einer Decke?

Die Neugier ließ es nicht zu, dass Richard Dodge darüber einfach mit einem Schulterzucken hinwegging. Er rutschte hinter dem Lenkrad nach unten und wartete, bis Tiggers’ Wagen vorbei war, dann tauchte er aus der Versenkung wieder auf und zündete die Maschine.

Tiggers und Sheridan hatten friedlich miteinander gesprochen. Wenn Dodge es auch nicht recht glauben wollte, so sprachen doch die Fakten dafür, dass die beiden Männer irgendwie zusammengehörten.

Dodge folgte ihnen. Er ließ einen großen Sicherheitsabstand, um nicht bemerkt zu werden. Die Fahrt endete nahe der Gowanus Bay vor einem alten Lagerhaus.

Dodge versteckte seinen Wagen und legte den Rest des Weges zu Fuß zurück. Eine Weile beobachtete er das Lagerhaus aus einer finsteren Nische heraus. Es dauerte nicht lange, da tauchte ein Fahrzeug auf, das Dodge bekannt war. Auch den Fahrer kannte er gut: Es war Tennessee Brooks, der Fuhrparkleiter, mit dem er fast täglich zu tun hatte.

Selbstverständlich wollte Dodge nun hören, was im Lagerhaus gesprochen wurde. Er verließ die Nische und huschte lautlos durch die Dunkelheit. Keuchend erreichte er die Seitenfront des Lagerhauses.

Hier gab es eine Eisenleiter. Richard Dodge turnte die Sprossen sogleich hoch. Auf dem Dach ragten mehrere Lüftungsaufbauten auf. Sie waren mit Kippfenstern versehen.

Eines dieser Fenster stand offen. Vorsichtig schlich Dodge darauf zu, und Augenblicke später hörte er, was unter ihm, im von Glaswänden eingerahmten Büro, gesprochen wurde.

Er fiel aus allen Wolken, als er erfuhr, dass Tennessee Brooks der Boss der Truck-Hyänen war. Er hörte auch, dass Bruce Sheridan nicht Bruce Sheridan, sondern Bount Louis Reiniger hieß, und es freute ihn, zu erfahren, dass Bount kein Gangster, sondern ein Privatdetektiv war.

Du hast dich in ihm also doch nicht getäuscht, dachte Richard Dodge. Er beobachtete, wie die Gangster den Detektiv fesselten und hörte, welche Pläne die Truck-Hyänen in dieser Nacht zu verfolgen gedachten.

Voller Ungeduld wartete Dodge danach darauf, dass die Verbrecher abrückten, damit er Bount Reiniger befreien konnte. Sie verließen das Lagerhaus schon bald. Dodge hörte sie abfahren und ließ noch einige Minuten verstreichen, ehe er das Dach verließ. Während er die Sprossen der Eisenleiter hinunterkletterte, befürchtete er fortwährend, die Truck-Hyänen könnten aus irgendeinem Grund noch einmal zurückkommen.

Aber sie kamen nicht wieder. Seit die Verbrecher Jozef Kalescu ermordet hatten, trug sich Richard Dodge mit dem Gedanken, eine Waffe zu erwerben. Heute hatte es damit endlich geklappt.

Es war ihm gelungen, einem alten Saufbold für eine Flasche Whisky einen alten Revolver mit zwanzig Schuss Munition abzuluchsen. Er trug die Waffe bei sich, und er hätte sie gegen die Gangster eingesetzt, wenn sie ihn dazu gezwungen hätten.

Dodge schlich auf das Lagerhaustor zu. Die Verbrecher hatten sich nicht die Mühe gemacht, abzuschließen. Sie waren sicher, dass sich Bount Reiniger nicht aus dem Staub machen konnte.

Vorsichtig zog Dodge das Tor zur Seite. Stockdunkel war es in der Halle. Da es aber in dem leeren Lagerhaus so gut wie kein Hindernis gab, konnte Dodge bedenkenlos drauflosmarschieren.

Erst als er in die Nähe der Glaswände kam, die das Büro einfriedeten, in dem Bount Reiniger lag, verlangsamte Dodge seinen Schritt. Er streckte die Hand aus und ertastete die Glaswand.

An ihr ging er entlang, bis er die Tür erreichte. Sie war offen. Dodge trat ein und suchte mit beiden Händen die von der Decke hängende Lampe. Sobald er sie gefunden hatte, flammte das Licht auf.

„He, Reiniger“, sagte Dodge grinsend. „Mann, heute Abend kam ich aus dem Staunen nicht raus. Zuerst sehe ich dich mit diesem Ganoven Tiggers abfahren und halte dich sofort für keinen astreinen Jungen. Dann höre ich, dass du ein Schnüffler bist und erfahre auch noch, dass Tennessee Brooks der Kopf der Truck-Hyänen ist. Eine Menge Überraschungen auf einmal.“

Er kniete sich neben Bount auf den Boden und holte sein Messer aus der Tasche. Ein paar Schnitte - und Bount Reiniger war frei. „Danke“, sagte Bount.

„Gern geschehen“, gab Dodge grinsend zurück.

Bount stand auf. Auch Dodge erhob sich. „Hast du gehört, was die Brüder vorhaben?“, fragte Bount Reiniger.

„Ja, sie wollen Brick überfallen. Aber wir werden ihnen durch diese Rechnung einen dicken Strich machen.“

„Wir?“

„Ich komme selbstverständlich mit, was dachtest du denn?“

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