Читать книгу Für das Herz und die große Liebe: Arztroman Sammelband 5 Romane - A. F. Morland, Pete Hackett - Страница 20
13. Kapitel
ОглавлениеSandra verbrachte eine grauenvolle Nacht mit vielen Albträumen. Immer wieder sah sie Dotty mit Oliver, und die beiden machten sich lustig über sie, verspotteten sie und lachten sie aus. Es war ihr unmöglich, zu glauben, dass zwischen Dorothee Simonis und Oliver Wiechert nichts vorgefallen war. Sie kannte schließlich Dotty – und Oliver war ein Mann, dem weibliche Reize noch nie gleichgültig gewesen waren.
Je intensiver sie darüber nachdachte, desto überzeugter war sie davon, dass hinter dem Ganzen mehr steckte, als Oliver zugeben wollte. Und das schrie nach Rache. Ich kann Oliver – wenn überhaupt – erst vergeben, wenn ich es ihm heimgezahlt habe, sagte sie sich.
Am schmerzlichsten würde es ihn mit Sicherheit treffen, wenn sie sich auf einen heißen Flirt mit Karsten Rüge einließ. Bisher war sie für Karsten tabu gewesen, doch wie würde er sich verhalten, wenn er merkte, dass sie mit Oliver Wiechert nicht mehr zusammen war?
Damit Karsten sich für sie interessierte, wollte sie ihm mit sportlichen Leistungen imponieren. Er mochte sportive Mädchen ganz besonders gern. Da war doch dieser Ausritt, den Karsten organisieren wollte. Bei dieser Gelegenheit würde sie beginnen, ihn zu umgarnen. Oliver muss leiden, dachte Sandra, erfüllt von glühenden Revanchegelüsten. Er muss genauso leiden wie ich.
Die Clique merkte sofort, dass es zwischen Sandra Falkenberg und Oliver Wiechert nicht mehr stimmte. Auch Lisa und Julian Krautmann blieb es nicht verborgen, und Lisa sagte zu ihrem Zwillingsbruder: „Sandra scheint erfahren zu haben, dass Oliver sich die Zeit mit Dotty vertrieben hat, während sie zur Schälkur war.“
„Von wem?“, fragte Julian.
„Ich kann dir nur sagen, von wem nicht: Von mir.“
„Von mir hat sie’s auch nicht“, sagte Julian.
„Dotty ist natürlich höchst zufrieden mit dieser Entwicklung.“
Julian nickte. „Das ist klar.“
„Ich begreife sie nicht. Warum ist sie bloß so?“
Julian zuckte die Schultern. „Niemand kann raus aus seiner Haut. Jeder ist, wie er ist.“
Natürlich fiel auch Karsten Rüge auf, dass Sandra und Oliver mehr oder weniger getrennte Wege gingen und nur noch in der Clique mit allen andern zusammen waren.
Ohne irgendeinen Hintergedanken fragte er: „Hör mal, Oliver, ist es zwischen dir und Sandra aus?“
Olivers Miene wurde sofort hart und verschlossen. „Warum willst du das wissen?“
„Nur so.“ Karsten Rüge grinste. „Ich bin ein neugieriger Mensch.“
Oliver zog die Augenbrauen zusammen. „Interessierst du dich für Sandra?“
„Würde dich das stören?“
„Sehr sogar.“
„Was ist passiert?“, erkundigte sich Karsten.
„Ich möchte nicht darüber reden.“
Karsten hob die Hände. „Okay. Es ist eure Sache.“
„Ich wäre dir dankbar, wenn du deine Finger von Sandra ließest.“
Karsten nickte lächelnd. „Ich hab’s zur Kenntnis genommen.“