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14. Kapitel

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Sandra Falkenberg bemühte sich um das Gegenteil. Sie ließ nichts aus, um Karsten Rüge für sich einzunehmen, und je mehr sie in dieser Hinsicht unternahm, desto aktiver wurde Dorothee Simonis, um Oliver Wiechert einmal mehr zu „trösten“, was wiederum dazu führte, dass Sandra sich noch mehr in Szene setzte, wenn Karsten Rüge in der Nähe war. Die Spirale drehte und drehte sich. Ein Ende war nicht abzusehen.

Mittlerweile rückte der Tag von Anette Falkenbergs Entlassung immer näher, und schließlich sagte Dr. Florian Krautmann zu ihr: „Morgen dürfen Sie nach Hause gehen, aber ich hoffe, Sie sind so vernünftig, sich noch eine Weile zu schonen.“

„Keine Sorge, Herr Doktor“, erwiderte die Patientin, „ich werde mich schon nicht überfordern. Ich weiß, was ich mir zumuten darf. Ein paar Stunden im Geschäft werden mir bestimmt nicht schaden. Ich brauche das. Nur wenn ich arbeiten kann, bin ich glücklich und bald wieder ganz gesund.“

„Ich gehe davon aus, dass Sie’s nicht übertreiben werden.“

„Darauf wird schon Sandra achten.“

Als der Klinikchef sich tags darauf von der alten Dame verabschiedete, sagte er lächelnd: „Alles Gute, Frau Falkenberg, und nehmen Sie sich vor großen Hunden in acht.“

„Beim nächsten Mal werde ich versuchen, stehenzubleiben, aber ich weiß nicht, ob es mir auch gelingen wird.“ Anette Falkenberg senkte verlegen den Blick. „Meine Angst vor Hunden ist einfach zu groß. Sie hat mich mein Leben lang begleitet. Ich werde sie wohl nie mehr los.“

„Sie könnten sich von einem guten Psychoanalytiker helfen lassen.“

„Offengestanden, ich halte von Ärzten, die den Anblick von Blut nicht ertragen, nicht viel.“ Frau Falkenberg schmunzelte. „Man sagt doch scherzhaft, Psychoanalytiker seien Ärzte, die kein Blut sehen können.“

„Die meisten von ihnen sind besser als ihr Ruf.“

„In meinen Augen ist es eine amerikanische Unsitte, andauernd zum Psychiater zu rennen“, sagte Anette Falkenberg. „Das haben wir Europäer nicht nötig.“

Auf dem Weg zum Fahrstuhl sah die alte Dame Schwester Annegret und verabschiedete sich auch von ihr.

„Alles wieder soweit in Ordnung?“, fragte die Pflegerin freundlich.

„So weit ja.“

„Sie sollten Hunden von nun an großräumig ausweichen“, bemerkte Schwester Annegret lächelnd.

„So etwas Ähnliches hat mir auch Dr. Krautmann geraten“, nickte Anette Falkenberg und gab das Lächeln zurück.

Für das Herz und die große Liebe: Arztroman Sammelband 5 Romane

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