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Übersetzungen

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Judentum

Das Judentum hat Übersetzungen der hebräischen Bibel in verschiedene Sprachen geschaffen. Die bekannteste in deutscher Sprache ist jene von Martin Buber und Franz Rosenzweig in vier Bänden: Die Schrift (ab 1925). Rund hundert Jahre früher machte sich das Team von Leopold Zunz daran, den Tanach ins Deutsche zu übersetzen. Im 20. Jahrhundert sind weitere deutsche Ausgaben entstanden, z. B. jene von Naftali Herz Tur-Sinai.

Christentum

Während die Orthodoxen Kirchen seit etwa 200 n. Chr. Bibeln in der Landessprache verwendeten, war für die katholische Kirche seit dem Ausgang des Altertums die lateinische Bibelübersetzung des Hieronymus, die sogenannte Vulgata, maßgebend, auch wenn immer wieder Bibeln in die jeweilige Volkssprache übersetzt wurden. Allerdings war die Vulgata selbst ursprünglich auch eine Übersetzung in die Volkssprache, denn als sie entstand, war Latein noch Umgangssprache. Die Wandlung des Lateinischen zu den romanischen Sprachen machte die westliche Bibel dann nicht mehr mit, und auch in den germanischen und keltischen Gebieten Westeuropas wurde die Bibel fast nur auf Lateinisch verbreitet.

Bereits im 4. Jahrhundert übersetzte der gotische Bischof Wulfila die Bibel ins Gotische, die nach ihm benannte Wulfilabibel. Wulfila war allerdings nicht katholisch, sondern Arianer.

Im Spätmittelalter entstand eine Reihe von Bibelübersetzungen. Besonders die Reformatoren, aber auch schon einige ihrer Vorläufer (Petrus Waldes, John Wycliff und Jan Hus) sahen den direkten Zugang zur Bibel in der Landessprache als wesentlich für den christlichen Glauben an. Durch die Übersetzungen der Reformatoren Luther und Zwingli in den Jahren 1522 bis 1534 wurde die Bibel zum ersten Mal einer größeren Leserschaft im deutschen Sprachraum zugänglich. Maßgeblichen Beitrag dazu leistete die Erfindung des Buchdrucks. Die Lutherbibel wurde Grundlage einerseits für die weite Verbreitung der Bibel in Deutschland, andererseits für ihre kritische Lektüre vor allem seit der Aufklärung und hatte auch eine große Bedeutung für die Entwicklung der deutschen Schriftsprache. Gedruckt wurde sie in der Schwabacher Schrift. Als Reaktion auf die volkssprachlichen Bibelübersetzungen der Reformierten entstanden auch katholische Übersetzungen, die sogenannten Korrekturbibeln.

Heute gibt es eine gute und vor allem große Auswahl an Bibelübersetzungen in deutscher Sprache. Neben der klassischen (inzwischen mehrfach überarbeiteten) Lutherbibel sind erwähnenswert: die sehr wortgetreue, tendenziell wortkonkordante Elberfelder Übersetzung, die ebenfalls recht wortgetreue und etwas besser lesbare Zürcher Bibel, die katholische (bzw. für die Psalmen und das NT katholisch-evangelische) Einheitsübersetzung, die eine verständliche Sprache und gute Brauchbarkeit für liturgische Zwecke aufweist, und die modernen Übertragungen „Gute Nachricht Bibel“ und „Hoffnung für Alle“, die die alten Texte durch eine freiere Übersetzung in eine zeitgemäße und sehr gut verständliche Sprache übertragen haben. Zudem sind in den letzten Jahren noch weitere freie Übersetzungen hinzugekommen, nämlich die „Neues Leben“-Übersetzung und die Basisbibel. Eine Sonderrolle nimmt die Schlachter-Bibel ein, die Genauigkeit mit einer gut verständlichen Sprache vereint, teilweise aber eine sehr umstrittene Wortwahl bietet.

Die heute in allen christlichen Bibelausgaben übliche und weitestgehend einheitliche Einteilung des Textes in Kapitel und Verse ist spät entstanden. Die Kapiteleinteilung führte Stephen Langton, Erzbischof von Canterbury, 1205 in die Vulgata ein. Die Verseinteilung des NT wurde 1551 in Genf erstmals von dem Pariser Buchdrucker Robert Estienne (dt.: Stephanus) an einer griechischen und lateinischen Bibelausgabe durchgeführt.

Ohne die sieben deuterokanonischen Bücher umfasst die Bibel 66 Bücher mit 1189 Kapiteln und mehr als 31150 Versen.

Die Neun meistverkauften Bücher der Literaturgeschichte

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