Читать книгу Wenn mit dem Herzen unterwegs ist man nie allein - Adalbert Ludwig Balling - Страница 10

Ein Fest des Brückenschlagens

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Der Jesuitenpater Josef Sudbrack nannte Allerseelen einmal ein Fest der Liebe und »ein Fest des Brückenschlagens über den Tod hinaus«.Viele von uns erspüren erst nach dem Tod eines unserer Lieben, wie schwer es uns getroffen hat, sie nicht mehr bei uns zu haben.

Warum kommt diese Erkenntnis so spät? Warum blieb uns vieles im Alltag unserer Lieben viel zu lange viel zu selbstverständlich – auch die Freundlichkeit derer, die uns plötzlich, von heute auf morgen, verlassen haben – ohne Abschied zu nehmen, ohne Vorwarnung, ohne jegliches Anzeichen eines nahenden, frühen Todes? Jetzt überfällt uns Weh und Schmerz – und Heimweh nach denen, die nicht mehr sind.

Ja, es gibt sie, diese Menschen, die still und leise leben; ohne Tam-Tam, ohne aufzufallen, ohne Schlagzeilen. Sie haben keine öffentlichen Ämter inne, erhalten keine Auszeichnungen, bekommen keine staatlichen oder städtischen Orden. Was sie tun, tun sie im Stillen. Aus Pflichterfüllung.

Und wenn sie gehen, wenn sie die Welt wieder verlassen, tun sie es gleichfalls leise und still – als gingen sie für ein Stündlein grade mal in den benachbarten Park; als wollten sie nur mal Luft schnappen.

Sie gehen – schließen die Tür hinter sich und kommen nie wieder. Jetzt, erst nach ihrem Tod merken wir, wie sehr wir sie bräuchten, wie teuer sie uns waren – und wie wenig Liebe und Aufmerksamkeit wir ihnen schenkten.

Alles zu spät? Viel zu spät? – In diesem Leben, ja! Aber wer an sie denkt, sich ihrer erinnert, für sie betet – wird sie auch weiterhin spüren: Ihre lautlose Anwesenheit. Ihre Treue. Ihre Güte…

Wenn mit dem Herzen unterwegs ist man nie allein

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