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Wertvolle Erfahrungen bei »Missio Würzburg«
ОглавлениеIn der Franken-Metropole, eigentlich im gesamten unterfränkischen Raum, kennt man das »Missionsärztliche Institut« unter der Bezeichnung MISSIO. Weil am Mönchberg, unmittelbar neben der Mariannhiller Kirche gelegen, meinen viele Würzburger, es sei der missionarischen Gemeinschaft der Mariannhiller angegliedert; dem ist nicht so!
MISSIO wird als eigenständiges Institut geführt; als moderne Klinik bzw. als landesübliches Krankenhaus, das hin und wieder sogar Schlagzeilen in den Medien macht, etwa wenn gerade mal wieder eine tückische Tropenkrankheit (wie z.B. EBOLA) ganze Regionen Afrikas heimsucht – und im »globalen Dorf«, in dem wir heute leben, auch die Einwohner auf anderen Kontinenten lebensgefährlich bedroht. Dann werden die Fachärzte für Tropen-Medizin von MISSIO nicht selten öffentlich in den Medien um Rat gefragt.
Bekannt, und zwar weit über Würzburg und Unterfranken hinaus, ist auch die Urologische Abteilung der Klinik. 2015 wurde ich dort viermal operiert; zunächst an einem Blasen-Tumor. Schließlich wurde die ganze Blase entfernt und ein künstlicher Ausgang gelegt. Diese vierte Operation dauerte fünfeinhalb Stunden; es folgte eine Woche auf der Intensiv-Station.
Alle, Chefarzt Dr. Georg Schön, Oberarzt Dr. Egner, Assistenzärztin Dr. Charlotte Roth sowie die Krankenschwestern und Krankenpfleger des urologischen Teams verdienen viel Anerkennung und Lob. Ein paar Namen unter Letzteren sind mir noch im Gedächtnis – die Schwestern Sibylle, Sandra und Rita sowie die Pfleger Oliver und Dominik. Einer von ihnen wurde übrigens in Harar in Äthiopien geboren, wo seine Eltern auf einer Lepra-Station tätig waren – im Auftrag des Deutschen Leprahilfswerkes mit Sitz in Würzburg. Seine Mutter kehrte mit ihm als Kleinkind nach Würzburg zurück, wo sie ihren zweiten Sohn zur Welt brachte – und wo übrigens beide Eltern auch ihre fachliche Ausbildung für die Tropen erhalten hatten, und zwar bei MISSIO in der Salvatorstraße am Mönchberg.
In den Monaten, als ich bei MISSIO operiert wurde, war auch die katholische Seelsorgestelle des Hospitals gut mit Personal versorgt: Neben Krankenhauspfarrer Gottfried Amendt wirken hier, vom Bischof dazu beauftragt, Pater Martin, ein Diakon und, vorwiegend im Kreißsaal und auf der Kinder- und Frauenstation, Frau Birgit. Ein ähnliches Pastoral-Aufgebot weist die evangelische Kirche vor. Diese Teams besuchen, wenn erwünscht, sehr regelmäßig die einzelnen Patienten.
Zweimal wöchentlich (mittwochs und sonntags) werden katholische Gottesdienste in der Hauskapelle angeboten; die Sakramente (Beichte, Kommunion) können im jeweiligen Patientenzimmer empfangen werden. – Die Hauskapelle war für mich jederzeit leicht zu erreichen, direkt hinter der urologischen Abteilung.
Viele Jahre, jahrzehntelang, hatten Mariannhiller Missionare die Klinik-Seelsorge inne, unter ihnen auch Pater Barnabas Stephan, der sich inzwischen selber im Pflegeheim der Mariannhiller in Reimlingen befindet.
Ich hatte Glück, was MISSIO betraf, denn nachdem mein Urologe in Köln Krebs in der Blase diagnostiziert hatte, bekam ich in keinem der mir vom Arzt empfohlenen Kölner Hospitäler einen Operations-Termin; sie hatten eine Wartezeit von bis zu zehn Wochen, und das hätte für mich lebensgefährlich werden können, denn, wie sich bald herausstellen sollte, war der Tumor bösartig und möglicherweise bereits streuend. – In dieser für mich misslichen Situation kam mir die urologische Abteilung bei Missio in Würzburg mit einem relativ frühen Operationstermin entgegen…