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Carlshaven, Büro der Mordkommission, 07. Dezember 2015

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Anna kam mit einer Tüte und einer Aktenmappe ins Büro hinein und hielt sie triumphierend in die Höhe.

„Unser Weihnachtsgeschenk aus der KTU“, sagte sie und legte die Tüte mit den persönlichen Gegenständen des Toten und den vorläufigen Bericht der Kriminaltechnik auf Peters Tisch.

Hektor kam schwanzwedelnd auf sie zu, um sie zu begrüßen. Wie üblich hatte er seinen kleinen Ball im Maul und versuchte, sie zu einem Spiel zu animieren. Sie ging darauf ein und der Groenendael freute sich ungemein. Seine Grundausbildung hatte der junge Polizeihund mittlerweile absolviert und die Prüfungen mit Bravour bestanden. Nun befand er sich im Aufbautraining zum Leichenspürhund. Was auch sonst, wenn sein Herrchen bei der Mordkommission arbeitete?

„Und, wie war dein Wochenende?“, fragte Peter.

„Ganz gut, aber unspektakulär. David und ich haben das ganze Wochenende auf der Couch verbracht und Filme geguckt. Viel konnte man ja bei dem Wetter nicht machen. Gott sei Dank hat es endlich aufgehört zu schneien.“

Der Afrikaner David Kame und sie hatten sich im vergangenen Jahr bei einem Fall kennengelernt. Sie hatte ihn gleich sympathisch gefunden und nach Abschluss der Ermittlungen waren die beiden öfters miteinander ausgegangen. Seit einigen Monaten waren sie nun auch offiziell ein Paar.

„Und was hast du so gemacht?“

„Ich war mit Helga und Hektor gestern Schneeschuhwandern. Hektor fand es super. Nur gut, dass er ein Belgier und kein Schweizer ist, sonst hätte ich ihn wahrscheinlich in dem weißen Schneetreiben nicht wieder gefunden.“

„Wo steckt eigentlich Björn?“

„Der kommt heute später. Er hat wohl irgendeinen Arzttermin.“

„Ach so. Sollen wir uns die Sachen von unserem Toten anschauen oder wollen wir auf Björn warten?“

„Wieso warten? Lass uns das gleich machen.“

Sie zogen sich Gummihandschuhe an und packten die Tüte aus. Peter las in dem vorläufigen Bericht der Kriminaltechnik, während Anna sich die Sachen genau ansah.

„Die Flecken auf der Hose und dem Hemd sind Erbrochenes. Ob es sich um Erbrochenes des Toten handelt, ist noch unklar, da die Analyse noch aussteht.“

„Hm, ich sehe keinen Ausweis und auch keine Geldbörse. Steht da irgendetwas davon, ob sie ein Portemonnaie oder Papiere gefunden haben?“

Peter blätterte den Bericht durch.

„Nein.“

„Och nee, nicht schon wieder.“

Der Fall im vergangenen Jahr, bei dem sie David kennen gelernt hatte, hatte auch mit einer Leiche angefangen, deren Identität zunächst ungeklärt war. So ungewöhnlich der Fall auch gewesen war, so wenig hatte Anna Lust auf eine Wiederholung.

„Na ja, vielleicht findet Weidmann ja zur Abwechslung etwas, mit dem er uns weiterhelfen kann. Ist da bei den Sachen noch etwas Interessantes bei, das uns vielleicht einen Hinweis gibt, wer unser Toter sein könnte?“

„Nein, nicht wirklich. Aber die Kleidung ist schon ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Schau mal, die Hose ist total dünn, das Hemd auch. Und eine Jacke hatte er auch nicht.“

„Na ja, aber wenn der irgendwo drinnen gestorben ist und man ihn da nur abgelegt hat, wie du schon am Freitag vermutet hast? Dann ist es nicht verwunderlich, dass er keine Jacke anhatte.“

„Ja, schon, aber hier das Hemd und auch die Hose, das sind Sommersachen. Und bei den Temperaturen friert man doch schon im Haus.“

„Du vielleicht. Frauen frieren doch immer.“

„Ach so, du trägst also im Moment auch noch deine Sommersachen?“

„Nein, also das nun gerade nicht.“

„Eben.“

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