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Bodenfruchtbarkeit

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Das Zusammenwirken von allen mineralischen und organischen Stoffen im Boden, die physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften eines Bodens mit all ihren Auswirkungen auf den Wasserhaushalt und die Nährstoffversorgung, werden mit dem Begriff Bodenfruchtbarkeit umschrieben. Damit meint man die Fähigkeit eines Bodens, Voraussetzungen für Pflanzenwachstum zu bieten, was im Falle einer guten Bodenfruchtbarkeit bedeutet, dass hohe Erträge zu erwarten sind. Bodenfruchtbarkeit bezieht sich demnach nicht allein auf das Vorhandensein von Nährstoffen, sondern ebenso auf die Fähigkeit des Bodens, Wassermoleküle und Ionen festzuhalten und den Pflanzen zur Verfügung zu stellen.

Zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit trug immer auch die Kompost- und Mulchwirtschaft bei. Nicht nur beließ man die Ernterückstände auf den Feldern, man brachte auch Mist auf. Abfälle konnte man kompostieren und das daraus gewonnene Material trug zur Anreicherung von organischer Substanz im Boden bei. Heute wissen wir, wie wichtig es ist, nicht nur Nährstoffe zuzuführen, was mit Hilfe von Düngemitteln aus dem Handel leicht gelingt. Es kommt ebenso darauf an, die Struktur der Böden und damit ihre Fruchtbarkeit zu erhalten. Wir müssen dafür sorgen, dass sich stabile Ton-Humus-Komplexe bilden. Dazu müssen wir regelmäßig organische Substanzen zuführen, damit sich Humusstoffe bilden können.

Ein hoher Anteil organischer Substanz im Boden wirkt außerdem der Bodenmüdigkeit entgegen. Ständige Bodennutzung, verbunden mit Nährstoffentzug, strapaziert den Boden. Wird immer wieder dieselbe Kultur angebaut, kommt es außerdem zum einseitigen Auslaugen, schädliche Verbindungen und Krankheitskeime können sich im Boden anreichern. Der Gärtner spricht bei dieser Erscheinung von Bodenmüdigkeit. Schon früh erkannte man, dass Mischkultur und Fruchtwechsel dieser Erscheinung entgegenwirken. Dazu gab es im alten China ausgetüftelte Fruchtfolgen, die eine ertragreiche Bewirtschaftung von Flächen über Jahrtausende hinweg gewährleisteten.

Maßnahmen zur Bodenverbesserung können ungünstige Voraussetzungen für das Pflanzenwachstum verbessern. Für die Lenkung von Bodeneigenschaften spielt die Zufuhr organischer Substanz eine wichtige Rolle. Zum Beispiel wird ein nährstoffarmer Sandboden durch zusätzliche Düngung fruchtbarer gemacht. In Sandböden ermöglichen Humusstoffe die Anlagerung von Nährstoffen, die dadurch festgehalten und nicht so leicht ausgewaschen werden. In Tonböden dagegen sorgt Kompost für die Bildung von Ton-Humus-Komplexen. Es entstehen Krümel, die von Hohlräumen umgeben sind. Dadurch dringt mehr Luft in den Boden ein, die Erde verschlämmt bei Regen weniger leicht. Somit verbessert Kompost alle Bodenarten.


Verdichtete Böden besitzen kaum Grobporen, es dringt wenig Luft ein, Wasser fließt schlecht ab. Mit der Zufuhr organischer Substanz lässt sich das Gefüge auflockern.


Gut gepflegter Gartenboden weist eine feinkrümelige Struktur mit vielen Poren in unterschiedlicher Stärke auf.

Das Kompostbuch

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