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Kompostieren im Garten

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Im Garten wie in der Küche fallen täglich Materialien an, die überflüssig oder gerade nicht zu gebrauchen sind: Staudenschnittgut, welke Blüten, abgefallenes Laub, Schalen von Kartoffeln, Apfelbutzen. Immer handelt es sich um hochkomplexe Substanzen, die auf der Grundlage der Fotosynthese entstanden sind. Es widerstrebt, all diese Stoffe in den Müll zu werfen. Stattdessen lässt sich über den Weg der Kompostierung wertvoller Humus gewinnen, der den Bodenlebewesen und damit dem Boden und den darin wurzelnden Pflanzen zu Gute kommt.

Die Bedeutung von organischer Substanz für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit haben viele alte Hochkulturen erkannt. Bereits im alten Ägypten wurde Mist auf die Felder gebracht und in China erhielt sich die gute Ertragsleistung der Anbauflächen jahrtausendelang nur dank ausgefeiltem Fruchtwechsel und Kompostwirtschaft. Andererseits führt man den vermeintlich plötzlichen Untergang von Städten der Frühgeschichte in Indien und Mittelamerika auch darauf zurück, dass die Anbauflächen ausgelaugt waren und die Bevölkerung nicht mehr ernähren konnten.

Für uns ist es dagegen vielfach üblich, die Pflanzen im Haus oder Garten mit zugekauftem Dünger zu versorgen. Unzählige Fertigprodukte stehen zur Verfügung, egal, ob man synthetische Düngemittel einsetzt oder organische Produkte bevorzugt. In früheren Zeiten waren Bauern und Gärtner auf die Erzeugnisse ihres eigenen Landes angewiesen. Mist wurde ebenso wie der Inhalt der Latrinen auf die bewirtschafteten Flächen ausgebracht. Schon früh hatten die Menschen erkannt, dass die Ausscheidungen von Mensch und Tier das Wachstum der Kulturpflanzen fördern.

Mist von Nutztieren steht heute den wenigsten Gartenbesitzern zur Verfügung. Fäkalien werden in der Toilette weggespült und wir würden sie auch nicht mehr im Garten einsetzen wollen. Allerdings fallen im Garten und beim Zubereiten von Mahlzeiten in der Küche genug organische Abfälle an, die man nicht guten Gewissens in die Mülltonne werfen kann. Diese energiereichen und hochwertigen Stoffe lassen sich sinnvoll weiterverwerten. Bei der Herstellung von Kompost entsteht aus organischen Abfällen ein neues hochwertiges Produkt. Kompost verbessert die Böden dauerhaft, ernährt Pflanzen, deckt offene Flächen ab, schützt empfindliche Gewächse im Winter. Und wer keinen eigenen Garten hat, kann aus Kompost Pflanzerde herstellen, in der man in der Wohnung oder auf dem Balkon Pflanzen mit bunten Blüten oder schmackhaften Früchten heranziehen kann.

Das Wort »Kompost«

Das Wort »Kompost« taucht erst Anfang des 19. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebrauch auf. Es bezeichnete Dünger, der aus pflanzlichen oder tierischen Abfallstoffen hergestellt wurde. Es wurde dem gleichbedeutenden französischen Wort compost entlehnt, das auf das mittellateinische compostum zurückgeht. Dieses bezeichnete eine aus unterschiedlichen Abfällen zusammengesetzte Miete, aus der man Dünger herstellte. Das Wort geht zurück auf das lateinische compositum für »Zusammengesetztes« oder »Gemischtes« und leitet sich ab vom Verb componere für »zusammenstellen«. Das Wort »Kompost« hat damit dieselbe Wortwurzel wie die Wörter »Kompott« oder »Komponieren«, und genau darum geht es: Aus einer Mischung geht etwas Hochwertiges hervor.


Im Kompost verwandeln sich organische Abfälle aller Art in wertvollen Humus.

Das Kompostbuch

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