Читать книгу Baphomet - Akron Frey - Страница 113

Die Tarot-Meditation

Оглавление

Die wohl intuitivste, tief greifendste und seriöseste Art, mit dem Tarot umzugehen, ist die Karten-Meditation. Eine erste Annäherung an das Mysterium des Orakels können wir erreichen, wenn wir uns zur Aktivierung unserer seelischen Wahrnehmung in ein ruhiges Zimmer begeben, eine entspannte Sitzposition einnehmen und die Augen schließen. Mit etwas Geduld taucht vor unserem inneren Auge irgendwann spontan eine bestimmte Karte auf. Allmählich schwingt sie auf der Wellenlänge eines Gefühls oder einer Empfindung, auf die unsere seelischen Emanationen ansprechen. Einen Augenblick lang machen wir die Erfahrung, selbst ein Teil der Schwingung der Karte zu sein. Wir lassen uns von ihrem Ausdruck berühren und nehmen wahr, welche Sehnsüchte oder Ängste das in uns auslöst. Die Schwingungen, die unser Bewusstsein dabei aus allen gefühlsmäßigen, gedanklichen und körperlichen Assoziationen herausfiltert, sind der Fokus, auf den unsere Psyche ausgerichtet ist. Unser Unterbewusstsein versucht, selbst auf der Frequenz der betreffenden Karte zu schwingen, um sich mit ihrem Geist zu verbinden und dessen Botschaft zu empfangen.

Wir sehen an dieser Form der Meditation sehr deutlich, dass die individuellen Voraussetzungen in den Persönlichkeitsstrukturen zuerst da sind, bevor es in irgendeiner Form zur Interaktion mit der Umwelt kommt. Es ist unsere eigene seelische Disposition, die uns intuitiv zu jenen Karten führt, die unserem gegenwärtigen inneren Zustand am nächsten sind oder die mit den aktuellen Entwicklungsthemen unserer Psyche am besten korrespondieren. Die vor dem inneren Auge aufsteigenden Bilder sind ein Spiegel, in dem sich unsere innere Entwicklung reflektiert.

Manchmal ergibt sich die Meditation auch als Folge einer Befragung. Ich lege die Karten aus, und eine davon scheint für mich eine ganz besondere Bedeutung zu haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich sie mag oder nicht, entscheidend ist, was mich zwingt, sie zu mögen oder abzulehnen. Kann sie doch in mir nur etwas auslösen, was an Unerkanntem tief im Unterbewusstsein schlummert. Ob ich nun an die Wiedergeburt der Seele glaube, an die Seelenschuld, die in früheren Inkarnationen durch eigenes Handeln gebildet wurde, ist egal. Die Karte, die ich mag, verkörpert meine bewussten Ziele, und die Karte, die ich nicht mag, steht für den Schatten, der mich zurzeit begleitet. Also wende ich mich der Art und Weise zu, wie ich sie erlebe: welche Erlebnisse mich mit ihr verbinden und was ich gewinnen kann, wenn ich das, was sie in mir auslöst, erkenne und integriere.

Diese Art der Meditation verlangt eine gewisse Bereitschaft und Fähigkeit, sich auf die inneren Bilder einzulassen. Ist das eigene Empfinden weniger an Bildern orientiert, sondern eher auf verstandesmäßiges Erfassen ausgerichtet, gibt es auch andere Möglichkeiten. Man kann z. B. die Beschreibungen der Trümpfe lesen und dabei darauf achten, auf welche Interpretationen bei welcher Karte man mit einem spontanen und tiefen Gefühl reagiert. So kann man sich darüber klar werden, welche Licht- und Schattenbereiche in der eigenen Seele erlöst werden wollen, nämlich alle, deren Schilderungen auf die eine oder andere Weise betroffen machen.

Der Weg zum Licht führt durch die Hölle, die nur mit Selbsterkenntnis zu überwinden ist!

Advocatus diaboli

1 Frauen lesen bei der gezogenen Karte unter „Mann“ nach, Männer unter „Frau“.

2 Frauen lesen bei der gezogenen Karte unter „Mann“ nach, Männer unter „Frau“.

3 Frauen lesen bei „Mann“ nach, Männer bei „Frau“.

4 vgl. Der gehörnte Gott

Baphomet

Подняться наверх