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Das Geheimnis des Narren

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Der Narr steht sowohl für das Nichts an der Schwelle zum Werden wie auch die grenzenlose Leere des Alls, die am Ende jeder Entwicklung das Sein wieder in sich aufnimmt. Er ist ein Bote reiner, ungefilterter Wahrheit aus dem Zwischenreich zwischen Tod und Geburt. Er ist der schöpferische Wille, der noch keine Absicht, Richtung und Struktur kennt. Er stellt die schöpferische Potenz des in sich selbst ruhenden absoluten Nichts dar. Dieses gebiert die Ur-Idee, deren ideelle Atome sich in der nächsten Karte (I Der Magier) zu geistig-materiellen Verdichtungen gruppieren. Doch dazu bedarf es der kosmischen Dimension der Zeit. Sie ist der Geburtskanal, durch den das zum Leben berufene Geschöpf ausgetrieben wird.

Im Narren liegt auch jene Kraft, die poetisch als göttliches Urvermögen, esoterisch als kosmische Strahlung, physikalisch als elektromagnetische Schwingung und psychoanalytisch als Libido umschrieben wird. Auf der Ebene des Bewusstseins entspricht ihr ein Zustand, der die Gegenwart des Nichts in göttlichen Schauern spürbar werden lässt und gleichzeitig die Sehnsucht nach der Verschmelzung mit der Ewigkeit zum Ausdruck bringt. Dieser Zustand wird beispielsweise in erotischen Gipfelerlebnissen und durch die Erfahrung der Kundalini-Energie im Yoga erlebbar. Die darin wirkende Energie entäußert sich im physischen Schöpfungsakt, was symbolhaft in der Karte des Magiers seinen Ausdruck findet.

Baphomet

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