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KAPITEL 3


VON DER IDEE ZUR HUMANEN ETHIK

oder

von Magie und Mythos zur Philosophie

und zum Humanismus der „Achsenzeit“.


Genetische Analysen und paläoanthropologische Funde sagen uns, wann und wo der Mensch erstmalig auftaucht und wie er sich über die Erde ausbreitet. Frühe Hominiden entwickeln ein erstes mentales Erbe: Gefühle, Empathie und ein soziales Miteinander in kleinen Gruppen hilft ihnen beim Überleben. Dieses Erbe wird vom Homo sapiens durch rationalen Verstand und Offenheit für die Zukunft ergänzt und in ein doppeltes mentales Erbe des Menschen verwandelt. Dieses doppelte mentale Erbe lenkt uns Menschen bis heute.

Einer mehrere Millionen Jahre dauernden Geschichte der Menschwerdung steht eine nur kurze Geschichte menschlichen Verhaltens oder menschlicher Kultur gegenüber, für deren Analyse wir empirische Grundlagen besitzen. Wir beobachten mehrere 10 000 Jahre alte Malereien an Felswänden oder in Höhlen. Es sind erste Kulturgüter einer vor etwa 100 000 Jahren v. Chr. beginnenden- und um 10 000 v.Chr. einen ersten Höhe-punkt erreichenden „zivilisatorischen Wende“. Jäger und Sammler werden zu sesshaften Tierzüchtern und Landwirten. Vor ca. 5000 bis 3000 Jahren tauchen erstmalig Erzählungen zur Entstehung der Welt und des Menschen auf. Der Mensch denkt darüber nach wo er herkommt und wer er ist. Mit dem Aufkommen der Schrift werden diese Erzählungen zwischen 2000 und 1000 v.Chr. aufgeschrieben und bleiben uns als früheste Dokumente erhalten. Sie finden im 1. Jahrtausend v.Chr.in der von Karl Jaspers beschriebenen „Achsenzeit“36 ihre Fortsetzung. An unterschiedlichen Orten unserer Erde werden Gedanken formuliert, die fortwirken und menschliches Verhalten und Denken bis heute befruchten. „In dieser Zeit –so Jaspers- drängt sich außerordentliches zusammen“: „In China lebten Konfuzius und Laotse..., in Indien entstanden die Upanischaden, lebte Buddha..., im Iran lehrte Zarathustra..., in Palästina treten die Propheten Elias, Jesaija und Jeremias auf..., Griechenland sah Homer, die Philosophen Parmenides, Heraklit, Plato. Alles...erwuchs in diesen wenigen Jahrhunderten annähernd gleichzeitig in China, Indien und dem Abendland, ohne dass sie gegenseitig voneinander wussten“.

Wir und die Anderen

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