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Vorwort

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Hallo, ich bin Pfarrer W.

Manche kennen mich bereits von zwei lächerlichen Büchern, die ich geschrieben habe. Falls Sie die Bücher interessieren, fragen Sie im Verlag nach. Jedenfalls habe ich mir als Versager einen Namen gemacht.

Ich wollte mich im Grunde zurückziehen und kein Buch mehr veröffentlichen, ein Häuschen auf dem Land kaufen und mit Adelheid und den Kindern oder den späteren Enkeln ein geruhsames Leben führen, vielleicht Schafe züchten, weil ich Rasenmäher hasse und schon viel zu oft über die Schnur gefahren bin. Auch würde ich endlich gerne Andachten schreiben, die überall auf der Welt gelesen werden.

Aber ein Telefongespräch neulich ist mir noch lebhaft in Erinnerung geblieben und hat mich bewogen, noch einen dritten Band nachzuschieben. Ein Mann, der seinen Namen nicht nennen wollte, meldete sich und sagte, dass er unbedingt mit mir sprechen wollte. Nun, ich hatte Zeit. Ich hörte also zu, während ich das Kochen der Pellkartoffeln überwachte, die Adelheid, meine Frau, angestellt hatte.

Zuerst erzählte der Mann stockend davon, wie gut ihm meine Erfahrungen getan hätten. Er sei kurz davor gewesen, Selbstmord zu begehen, als er meine Bücher las und erkennen musste, dass ich mich noch dümmer anstellte als er selbst. Das hat ihn getröstet, und er sagte sich, dass es vielleicht doch noch nicht so schlecht um ihn stünde.

Mit einem Wort: Meine Bücher hatten diesem armen Mann das Leben gerettet.

Ich sagte darauf hin zu ihm: „Ich muss Sie kurz unterbrechen, weil da was überkocht.“

„Überkocht?“, fragte er verwundert.

„Ja, die Pellkartoffeln. Ich versuche immer, bei Telefonaten nebenher noch andere Dinge zu erledigen. Dann können mich die Leute volllabern, so viel sie wollen, das macht mir dann nichts mehr aus.“

Er hängte auf. Zum Glück nur den Telefonhörer und nicht sich. Aber ich hätte ihm auch das andere zugetraut. Das weiß man ja bei diesen labilen Typen nie.

Wie auch immer, ich habe jedenfalls festgestellt, dass ich durch mein bescheuertes Leben so etwas wie eine Verpflichtung der Menschheit gegenüber habe und deshalb kommt nun der dritte Band.

Zusätzlich zur Verpflichtung, die ich tief in mir verspüre, handelt er gleichzeitig davon, dass ich neue Fähigkeiten in mir selbst entdeckte und es mir gegeben wurde, tief in die Abgründe menschlicher Scheußlichkeiten blicken zu dürfen. Ich habe keine Ahnung, ob ich mein zukünftiges Leben vielleicht ganz der Gerechtigkeit widmen werde, ob sich eine neue Mission auftut und ob vielleicht noch mehr unaufgeklärte Verbrechen darauf warten, durch mich aufgedeckt zu werden. Auf keinen Fall will ich mich dem jedoch entziehen!

An dieser Stelle möchte ich auch Herrn Gralle danken, weil er wieder einmal meine Erlebnisse so niederschreibt, als ob ich sie selbst erzählen würde.

Ein mörderisches Sabbatjahr

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