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Der erste Schritt des Traders

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Ebenso wie ein Alkoholiker eingestehen muss, dass er seine Trinkerei nicht im Griff hat, muss ein Trader zugeben, dass er seine Verluste nicht im Griff hat. Der erste Schritt eines AA-Mitglieds besteht darin, dass es sagt: „Ich bin Alkoholiker und gegen den Alkohol machtlos.“ Als Trader muss man sich im Zuge des ersten Schritts sagen: „Ich bin ein Verlierer und den Verlusten gegenüber machtlos.“

Alkoholiker auf dem Weg der Genesung kämpfen einen Tag um den anderen darum, abstinent zu bleiben. Als Trader kann man sich mithilfe der Grundsätze der AA wieder erholen. Man muss dann einen Tag um den anderen darum kämpfen, ohne Verluste zu traden.

Vielleicht sagen Sie jetzt, das sei unmöglich. Denn was ist, wenn man kauft und der Markt dann sofort fällt? Was, wenn man shortet und sich herausstellt, dass das die Talsohle war, sodass der Markt sofort steigt? Selbst die besten Trader verlieren an manchen Trades Geld.

Die Lösung ist, dass man eine Grenze zwischen unternehmerischem Risiko und Verlust zieht. Als Trader geht man ständig unternehmerische Risiken ein, erleidet aber niemals einen Verlust, der über dieses vorher festgelegte Risiko hinausgeht.

Beispielsweise geht ein Ladenbesitzer jedes Mal ein Risiko ein, wenn er neue Ware lagert. Wenn sie sich nicht verkauft, verliert er dadurch Geld. Ein intelligenter Geschäftsmann geht nur Risiken ein, die ihn auch dann nicht bankrott machen, wenn er mehrere Fehler hintereinander begeht. Zwei Kisten mit Waren zu lagern dürfte ein vernünftiges kaufmännisches Risiko sein, aber einen ganzen Hänger voll zu lagern ist wahrscheinlich ein Glücksspiel.

Als Trader treibt man Handel. Man muss sein kaufmännisches Risiko festlegen – den maximalen Geldbetrag, den man mit einem einzelnen Handelsgeschäft riskieren will. Dafür gibt es genauso wenig einen üblichen Dollarbetrag, wie es kein übliches Geschäft gibt. Welches Risiko für einen Geschäftsmann akzeptabel ist, hängt in erster Linie von der Größe des Trading-Depots ab. Zudem hängt es von der Trading-Methode und von der persönlichen Schmerztoleranz ab.

Das Konzept des unternehmerischen Risikos verändert die Art, wie man mit seinem Geld umgeht (siehe Kapitel 9, „Risikomanagement“). Das absolute Maximum, das ein Trader mit einem einzelnen Trade riskieren sollte, beträgt zwei Prozent des Kapitals in seinem Depot. Hat man beispielsweise 30.000 Dollar im Depot, sollte man höchstens 600 Dollar pro Trade riskieren, und wenn man 10.000 Dollar hat, sollte man höchstens 200 Dollar riskieren. Wenn Ihr Depot klein ist, beschränken Sie sich darauf, mit weniger Aktien, mit weniger teuren Futures oder mit Mini-Kontrakten zu handeln. Wenn Sie einen attraktiven Trade sehen, aber der Logik zufolge ein Stoppkurs so platziert werden müsste, dass mehr als zwei Prozent des Depotbestands auf dem Spiel stünden, dann lassen Sie diesen Trade bleiben. Man kann natürlich weniger riskieren, darf aber nie mehr riskieren. Man muss Risiken über zwei Prozent pro Trade genauso meiden, wie ein Alkoholiker Kneipen meidet.

Ein Trader, der die hohen Gebühren einem Broker und die Slippage einem Parketthändler in die Schuhe schiebt, gibt die Kontrolle über sein Trading-Leben ab. Versuchen Sie, beide gering zu halten, übernehmen Sie aber auch für beide die Verantwortung. Wenn man einschließlich Gebühren und Slippage auch nur einen Dollar mehr als sein unternehmerisches Risiko verliert, ist man ein Verlierer.

Führen Sie ordentliche Aufzeichnungen über Ihr Trading? Schlechte Aufzeichnungen sind ein sicheres Anzeichen für Glücksspiel. Ein guter Geschäftsmann führt gute Aufzeichnungen. Die Trading-Buchhaltung muss Datum und Preis jedes Einstiegs und Ausstiegs angeben, die Slippage, die Gebühren, die Stoppkurse, alle Anpassungen von Stoppkursen, Gründe für den Einstieg, Ziele für den Ausstieg, den maximalen Buchgewinn, den maximalen Buchverlust nach Erreichen eines Stoppkurses sowie alle etwaigen anderen Angaben, die notwendig sein können, um den Trade auch später, in der Zukunft, noch vollständig zu verstehen.

Es gehört zum üblichen Geschäftsgang, dass man aus einem Trade im Rahmen seines geschäftlichen Risikos aussteigt. Da feilscht man nicht, man wartet keinen weiteren Tick ab und hofft nicht, dass sich etwas ändert. Einen Dollar mehr zu verlieren als das festgelegte kaufmännische Risiko ist wie wenn man sich betrinkt, sich auf eine Prügelei einlässt, einem auf dem Heimweg schlecht wird und man morgens im Rinnstein aufwacht. Man würde ja nie wollen, dass einem das passiert.

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