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Kreativität rettet den Tag
ОглавлениеHurra, hurra, ich muss schon sagen,
nur kreativ lässt sich der Tag ertragen!
Ganz in der Früh auf einem langen Flug
War ich so einsam, dass ich schwer dran trug
Vorm Fenster: Regen, wie aus einem Krug.
Ich nehm den Stift, fang an, etwas zu schreiben —
Damit lässt jede Wolke sich vertreiben
Und ich krieg Lust, noch länger hier zu bleiben
Hurra, hurra, ich muss schon sagen,
Nur kreativ lässt sich der Tag ertragen!
MONAT DES LIEDES
Ich habe dieses Spiel als eine einfache Form der „kreativen Fitness” für die Ferien erfunden, aber mit der Zeit ist daraus viel mehr geworden. Inzwischen habe ich Hefte veröffentlicht, Konzerte gespielt und Soundtracks geschrieben, die aus Material bestehen, das dieses Spiel mir geliefert hat.
Es gibt eine sehr einfache Regel, die du gerne brechen kannst, solange du dich an sie hältst.
HK: Etwas zu brechen, solange man sich daran hält, ist aber echt ein Widerspruch in sich.
LX: Naja, so hab ich’s gemeint.
HK: Das macht es nicht wirklich klarer, aber was soll’s.
Während des „Monat des Liedes” schreibt man jeden Tag ein neues Stück, den ganzen Monat lang. Man setzt sich ein Zeitlimit von circa sechzig Minuten pro Tag.
Das „Lied” sollte am Ende des Tages fertiggeschrieben sein. Bewerte es nicht, sei nicht unglücklich damit. Und sei umgekehrt aber auch nicht überglücklich. Schreib es einfach.
Beim ersten Mal habe ich tatsächlich täglich ein Lied mit Text geschrieben, was eine große Herausforderung war. Aber andere Male habe ich zum Beispiel einfach ein kurzes Flöten-Solostück geschrieben. Oder ein Stück für ein anderes Instrument.
Habe ich mich die ganze Zeit erfolgreich an die Regeln gehalten, ohne zu schummeln? Natürlich nicht. Aber darum geht es nicht. Wenn du an einem Tag nicht fertig wirst, kannst du am nächsten Tag weitermachen. Du darfst ein wenig hinterherhinken. Aber nur ein wenig. Wenn du zu langsam bist, schummle.
Schreib an einem Tag ein Stück, das nur eine Seite oder noch kürzer ist.
Aber schreib es.
Vergiss nicht: Du bestimmst immer die Regeln. Wenn du das Gefühl hast, dass du in deinem Monat des Liedes für ein Stück zwei Tage benötigst, auch wenn es ein kurzes Stück ist, dann nimm dir dafür zwei Tage.
Wenn du elektronische Musik schreibst und das Programmieren ein bisschen länger braucht, dann nimm dir sogar drei Tage. Worum es geht, ist, dass du nicht den ganzen Tag damit verbringst, es zu perfektionieren. Du sollst deine Kreativität frei fließen lassen, ohne dich selbst zu beurteilen.