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Deutschland ohne Österreich

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Der dominierende deutsche Staat war jahrhundertelang das von den Habsburgern beherrschte Österreich gewesen. Bis zur Niederlage im Krieg gegen Preußen 1866 behauptete es seine Vormachtstellung im Deutschen Bund. Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde Österreich der Vorsitz des neu gegründeten Deutschen Bundes übertragen.

Doch der wachsende Gegensatz zu Preußen führte zum sogenannten deutschen Dualismus. Vor allem nach der Revolution von 1848/49 verschärfte sich der Widerspruch zwischen den beiden Mächten. Sie rangen um die Vormachtstellung in Deutschland. Die in der Frankfurter Paulskirche tagende Nationalversammlung debattierte darüber, wie die Einheit Deutschlands aussehen könnte. Diskutiert wurde eine sogenannte großdeutsche Lösung, die eine Aufnahme des Kaisertums Österreich mit seinen slawischen Gebieten in den geplanten Nationalstaat vorsah, und eine kleindeutsche Lösung unter Ausschluss Österreichs. In der kleindeutschen Lösung würde Preußen die führende Rolle spielen. Die Revolution von 1848 scheiterte genauso wie die Nationalversammlung in der Paulskirche. Die Frage, welche Gebiete Deutschland umfassen sollte, blieb zunächst unbeantwortet. Die Einheit schien in weite Ferne gerückt.

Nach der Revolution traten die Gegensätze zwischen Österreich und Preußen im Deutschen Bund deutlicher hervor als je. 1850/51 verhinderte Preußen den Beitritt Österreichs mit seinem gesamten Staatsgebiet, also auch jenen Gebieten, in denen keine Deutschen lebten. Einen weiteren Rückschlag erlebte Österreich 1859, als Preußen unter Berufung auf die Bundesakte verhinderte, dass Österreich im Krieg gegen Frankreich vom Deutschen Bund militärisch unterstützt wurde. Weiter rieben sich die beiden Mächte an einer Reform des Deutschen Bundes. Österreich wollte die Zentralgewalt unter seinem Vorsitz ausbauen und einen größeren Einfluss Preußens verhindern, während Preußen darauf drängte, dass der Bundesvorsitz zwischen beiden Mächten aufgeteilt werden würde.

Gemeinsam kämpften beide Mächte noch einmal im Deutsch-Dänischen Krieg und annektierten die Herzogtümer Schleswig und Holstein. Während Preußen auf die Annexion beider Herzogtümer drängte, schloss Österreich deren Souveränität nicht aus. Preußen schickte daraufhin Truppen in das von Österreich verwaltete Holstein, was zu einem Eklat im Deutschen Bund in Frankfurt führte. Österreich und die Fürsten der kleineren deutschen Staaten waren über das Vorgehen Preußens mehr als empört. Sie wollten dem Alleingang Preußens Einhalt gebieten und so die Ordnung des Deutschen Bundes wiederherstellen.

Der Eklat zog die Mobilisierung der Bundestruppen auf Antrag Österreichs nach sich. In der Folge erklärte Preußen am 14. Juni 1866 seinen Austritt aus dem Deutschen Bund und kündigte die Gründung des Norddeutschen Bundes unter seinem Vorsitz an. Es kam nun zum Krieg zwischen Preußen und dem Deutschen Bund, der von Österreich angeführt wurde. Die Schlacht am 3. Juli 1866 bei Königgrätz in Böhmen brachte die Entscheidung zugunsten Preußens. Während die anderen deutschen Fürstentümer 1871 auf preußischer Seite standen und mit dem Königreich zum Deutschen Reich zusammengeführt wurden, steht Königgrätz für das Streichen Österreichs von der politischen Landkarte Deutschlands.

Bismarcks Triumph – Deutsches Reich ausgerufen!

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