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Sternbilder und Milchstraße

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Sternbilder und die Milchstraße sind anspruchsvolle Ziele für eine Kamera auf einem Stativ. Zunächst begrenzt die Erddrehung die Belichtungszeit: Mehr als zehn bis 30 Sekunden sind nicht möglich, selbst mit einem Weitwinkelobjektiv. Sie brauchen also ein lichtstarkes Objektiv und eine Kamera, bei der Sie die ISO hochdrehen können, ohne dass das entstehende Rauschen die schwachen Sterne im Bild dominiert.

Mindestens genauso wichtig ist der Standort: Nur wenn die Milchstraße auch mit bloßem Auge zu sehen ist, können Sie sie im Bild festhalten! Leider produzieren unsere Städte so viel Licht, dass dieses selbst noch in vielen Kilometern Abstand den Nachthimmel aufhellt. Wenn unsere Erdatmosphäre heller strahlt als die viel weiter entfernten Sterne, können wir natürlich weder Sterne noch Milchstraße sehen. Es hat seinen Grund, dass die meisten Milchstraßenbilder im Vordergrund grandiose Gebirgslandschaften oder abgelegene Wüsten zeigen: Nur dort ist es dunkel genug, um die Milchstraße noch zu sehen.

Selbst wenn Sie fern der Zivilisation sind, kann es noch zu hell sein. In Vollmondnächten bleiben die meisten Astronomen zuhause, da der helle Mond dann alles andere überstrahlt – und sogar der Mond zeigt dann kaum Strukturen, da das Licht senkrecht auf ihn fällt und die Berge keine Schatten werfen.

Wenn Sie eine dunkle, mondlose Nacht haben und die Kamera bereit ist, müssen Sie sie eigentlich nur noch auf die Milchstraße ausrichten. Sommer und Winter sind die besten Zeiten, da die Milchstraße dann hoch über unseren Köpfen steht. Im Frühjahr und Herbst verläuft sie dagegen flach am Horizont, wo sie sich auch noch gegen den Dunst durchsetzen muss.

Probieren Sie für den Anfang eine zur Brennweite passende Belichtungszeit, bei der die Sterne noch nicht zu Strichen verzogen werden (siehe Seite 4) und verwenden Sie die automatische Rauschreduzierung. Mit Offenblende und verschiedenen ISO-Werten können Sie ausprobieren, was an Ihrem Standort mit Ihrer Kamera möglich ist. Der Einsatz von Filtern kann sinnvoll sein. Ein Lichtverschmutzungsfilter (Seite 75) kann einige Störlichtquellen beseitigen, durch den vermehrten Einsatz von LEDs werden diese Filter jedoch immer uneffektiver. Sie sind unter Namen wie IDAS-LPS, CLS, Neodym & Skyglow und ähnlichem erhältlich und blenden unterschiedliche Lichtquellen aus.

Ein Weichzeichner (Seite 71) bläht die hellen Sterne auf, sodass die Sternbilder leichter zu erkennen sind. Leider ist der am häufigsten empfohlene Filter – der Cokin 820 – nur noch als Restposten erhältlich. Der Tiffen Double Fog 3 wird gelegentlich als Alternative genannt, legt aber auch einen Nebelschleier über das gesamte Bild – kein wünschenswerter Effekt. Für länger belichtete Aufnahmen oder niedrigere ISO-Werte benötigen Sie eine Nachführung – hier ist die Astrofotografie mit einfachen Mitteln langsam am Ende.

Astrofotografie für Einsteiger

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