Читать книгу Implizite und explizite Normen für ein gesellschaftliches Ideal des Höflings im "Cortegiano" - Aspekte des Renaissancedialoges - Alexander Kränzle - Страница 6

2.2) Waffen- und Kampfkunst

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Für Da Canossa ist der Umgang mit Waffen das erste und wichtigste Betätigungsfeld für den Höfling. Die Beherrschung der Waffenkunst muss unfehlbar sein und ist zu jeder Zeit und an jedem Ort unter Beweis zu stellen. In diesem Punkt darf der Höfling sich keinerlei Schwäche erlauben, denn ein möglicher Vorwurf von Feigheit ist ein nicht wieder auszugleichender Makel[10]. Gleichzeitig soll er jedoch bescheiden bleiben und nicht mit seinen Kampfkünsten prahlen. Für seinen tadellosen Ruf soll der Höfling also seinen Feinden, wo immer diese auch auftauchen sollten, mit Stolz und stets in der ersten Reihe kämpfend entgegentreten, an jedem anderen Ort im Bezug auf sein Beherrschen der Waffen aber bescheiden und zurückhaltend bleiben. Diesbezüglich wirft Pallavicino ein, dass im Falle von zu großer Bescheidenheit und Zurückhaltung die Gefahr bestünde, keine Anerkennung für seine Taten zu erhalten. Dies erkennt Da Canossa an, differenziert jedoch die Art und Weise, in welcher man von seinen Heldentaten zu berichten habe. Man darf durchaus von seinen Verdiensten im Kampfe berichten, aber auf bescheidene Weise.

Um durch den Kampf zu Ruhm und Ehre zu gelangen, ist es für den Höfling unabdingbar, den ritterlichen Ehrenkodex zu kennen, der jegliche Form des Duells sowie den Konfliktfall regelt.[11] Mit dem sich Duellieren geht die Forderung Da Canossas einher, dass der ideale Höfling ein Meister der Reitkunst zu sein habe.[12] Die Meisterschaft im Umgang mit Pferden gehört zu den für den Höfling wünschenswerten körperlichen Betätigungen.

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