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Einschlafstörung

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Der Tinnitus in seiner Intensität ist der primäre akustische Eindruck, solange ich kein Cochlea Implantat verwende. Egal in welcher Geräuschumgebung ich mich befinde, der Tinnitus dominiert über die auditive. Ob Presslufthammer, Kreissäge oder Stille, die Ohrgeräusche stehen im Vordergrund. Gerade der lautstarke Verlust der Ruhe war für mich eine sehr prägende Erfahrung. Denn das Empfinden von Lautlosigkeit ist ein Grundpfeiler für die menschliche Entspannung. Ob in der Mittagspause, bei einem Spaziergang oder beim Einschlafen: Ruhe kann dem Menschen dabei helfen, innerlich zu entschleunigen und die Gedankenaktivität herunterzufahren. Es ist nicht verwunderlich, dass viele Betroffene von chronischem Tinnitus temporär oder dauerhaft mit Einschlafstörungen leben. In der Anfangsphase meines Tinnitus habe ich zwei Auswirkungen beim Einschlafen registriert.

1) Unsere Ohren schlafen nie

Während der Sinn „Sehen“ ausgeschalten ist, überwacht unser Gehirn mit Hilfe des „Hörens“ permanent die Umgebung, auch im Schlaf. Es ist in der Lage, die hereinkommenden Signale nach ihrer Bedeutung zu filtern. Zum Beispiel kann ein Feueralarm oder das Weinen eines Babys unsere Aufmerksamkeit erregen und uns aufwachen lassen. Der gewohnte nächtliche Straßenverkehr vor dem Fenster wird ausgeblendet. Diese Fähigkeit ist evolutionär in uns verankert. Sie bewahrt den Menschen vor Gefährdungen und Hilflosigkeit während des Schlafzustands. Funktioniert die akustische Lokalisation nicht mehr, wird diese angeborene Schutzfunktion gestört. Das Ausbleiben der intuitiven, räumlichen Zuordnung der Geräusche kann dazu führen, dass das Gehirn beim Einschlafversuch in einen Alarmmodus schaltet. Der Körper empfindet Stress, der Adrenalinpegel steigt, die Hörsensitivität nimmt zu und ein Gefühl von Unbehaglichkeit stellt sich ein.

2) Je leiser, umso lauter

Der Tinnitus kann bei ruhiger Umgebung verstärkt ins Bewusstsein rücken. Es fehlt an akustischer Ablenkung. Dies kann ebenfalls zu einem erhöhten Stresslevel führen. Die gefühlte Tinnitus-Intensität bei Stille steigt an. Ein Teufelskreis, den es beim Einschlafen zu durchbrechen gilt.

Tipps zum besseren Einschlafen ohne Stille

Um die Herausforderung von Einschlafstörungen zu meistern, ergeben sich zwei Ansätze, die parallel anwendbar sind. Wichtig dabei ist, dass du entspannt bleibst. Übernehme nur die für dich sinnvoll erscheinenden Lösungsvorschläge.

1) Schließe Frieden mit dem Tinnitus

Arbeite an der Akzeptanz des Tinnitus, damit dieser den störenden Einfluss im Bewusstsein verliert. Das Anwenden der genannten Tinnitus-Tipps unterstützt die Einschlafqualität zu verbessern. Vielleicht schaffst du es ja sogar, mit deinem tönenden Begleiter irgendwann Freundschaft zu schließen.

2) Verbessere deine Schlafbedingungen

Optimiere die allgemeinen Rahmenbedingungen für einen gesunden Schlaf. Nachfolgend habe ich für dich eine Checkliste mit Einschlaftipps erstellt.

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