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Böse Traumwelten
ОглавлениеWinter 2009
Freude durchströmte seinen Körper. So lange hatte er auf diesen Augenblick gewartet. So lange hatte er sie nicht mehr gesehen und niemals die Chance gehabt, ihr alles, wirklich alles zu sagen. Und nun war die Erfüllung seines Wunsches in greifbare Nähe gerückt.
Die Sonne schien auf den großen Platz und spiegelte sich gleißend in den Fensterscheiben des nahegelegenen Friseursalons. In Rufweite erkannte Thorsten eine junge Frau mit blonden langen Haaren, die zu einem Pferdeschwanz gebunden waren. Ihre helle Haut strahlte wie die Sonne selbst und er wusste: sie ist es. Er wusste nicht warum sie genau dort war, aber in diesem Augenblick stand die Welt für ihn still. Sie kam auf ihn zu und er tat ebenfalls einen Schritt nach dem anderen auf sie zu. Sein Herz pochte immer schneller und er konnte die Augen kaum von ihr nehmen.
Als sie sich unmittelbar in die Augen schauen konnten, senkte Thorsten den Blick. "Hey, ich habe Dir so viel zu sagen. Bitte, hör mich an!" flehte er. Ahnend was er sagen wollte erhob Katharina freundlich aber bestimmt das Wort: "Hör zu, es gab niemals etwas zwischen uns und es wird niemals etwas geben. Uns verbindet nichts, nicht einmal eine vergangene Freundschaft."
Ein Schock fuhr ihm in den Körper ob dieser messerscharfen Worte. Es verdunkelte sich um ihn und Katharina entfernte sich von ihm, als zöge man ihn haltlos fort.
Unruhig öffnete Thorsten die Augen. Dunkelheit umfing ihn und nur langsam dämmerte ihm, was geschehen war. Er hatte geträumt. Nach so vielen Jahren hatte er voller Hoffnung in ihr Gesicht geschaut und einen seelischen Schlag ins Gesicht erhalten. Es tat weh. Sehr sogar. Trotz all seiner Versuche, sie zu vergessen. Das musste endlich aufhören!
Der Wecker zeigte 04:22 Uhr, nur noch eine knappe Stunde, bevor er aufstehen musste. Müde rollte er sich auf die Seite, sah seine schlafende Frau an und lächelte.
Er würde sie niemals hergeben dachte er noch, während er wieder in einen traumlosen Schlaf entglitt.