Читать книгу 5 Strand Krimis: Killer, Kohle und Konsorten - Alfred Bekker - Страница 48

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"Er ist tot...", flüsterte Carola.

Feller stand in der Tür und hielt in der Rechten immer noch die Pistole.

"Ja, wir haben Glück gehabt", meinte er dazu. Er wirkte kühl und beherrscht. "Ich bin ums Haus gegangen, weil ich meinen Hausschlüssel vergessen hatte. Du weißt, das passiert mir öfter. Deshalb habe ich ja auch den Ersatzschlüssel bei den Waschbetonsteinen. Tja, und dann habe ich Stimmen gehört! Wie kommt es, dass du schon zu Hause bist? Überstunden?"

"Ist doch jetzt unwichtig!", zischte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie versuchte, die Leiche nicht anzusehen.

Wie durch einen Nebel hörte sie Martins Stimme. Es schien auf einmal die Stimme eines Fremden zu sein.

"Es war gut, dass du ihn hier her gelockt hast", sagte er.

"Warum auch immer."

"Wegen der Waffe", gab sie Auskunft. "Er fragte, ob du sie bei dir hättest und ich wollte ihm einreden, dass du unbewaffnet wärst. Deshalb habe ich ihm die Sportpistole gezeigt."

Ein mattes Lächeln ging über Martins Gesicht. Er schien erleichtert.

"Clever bist du jedenfalls!", meinte er.

Carola fühlte Panik in sich aufsteigen.

"Was machen wir jetzt! Wir haben einen Toten hier und die ganze Nachbarschaft hat die Schüsse bestimmt gehört."

"Die Kirchbaums sind jedenfalls einkaufen."

"Woher willst du das wissen?"

"Weil Donnerstag ist und der Wagen nicht dort steht, wo er hingehört."

"Trotzdem. Wir sollten..."

"Die Polizei rufen?"

Sie nickte.

"Ja."

Martin steckte die Pistole weg und näherte sich der Leiche.

Er blickte nachdenklich hinab.

"Ja, ich glaube auch", murmelte er dann. "Es war Notwehr. Und dieser Kommissar Moeller weiß ja, dass es jemand auf mich abgesehen hat. Komm, pack mit an!"

"Was?"

Sie glaubte fast, sich verhört zu haben.

"Ja, nun tu nicht so, als wärst du schwer von Begriff! Wir müssen den Kerl noch etwas überzeugender drapieren, damit man uns unsere Story auch glaubt!"

Martin beugte sich über den Toten, aber Carola zögerte.

Und plötzlich begriff sie. "Dich interessiert gar nicht, wer er ist", stellte sie fest.

Martin richtete sich wieder auf und musterte sie einen Moment lang. Dann zuckte er die Schultern.

"Doch, sicher interessiert mich das!"

Carola hatte unterdessen die Leiche umrundet und versuchte, den Helm zu lösen.

"Was machst du denn da?", rief Feller. "Nichts anfassen, du hinterlässt doch nur Spuren!"

"Hilf mir mal bei diesem verdammten Helmvisier!"

"Warte, ich hol dir die Spülhandschuhe aus der Küche."

Er brauchte nicht lange.

"Gib her!", forderte Carola, aber er gab ihr die Gummihandschuhe nicht, sondern zog sie sich selbst über.

"Lass mich das machen", meinte er dazu.

Er öffnete das Visier.

"Kennst du ihn?", fragte Carola.

"Nein", behauptete er.

Sie begann jetzt, sich an den Kleidern des Toten zu schaffen zu machen.

"Was soll das?", rief Feller.

"Einen Pass hat er nicht bei sich!"

"Was hast du denn gedacht!"

"Warum sollte er keinen Pass bei sich haben! Er hat ja wohl nicht damit gerechnet, erschossen zu werden!"

Carola drehte den Toten halb herum und wurde in der Gesäßtasche fündig.

"Hier: der Führerschein. Kurt Erichsen. Sagt dir der Name was?"

Martin schüttelte den Kopf.

"Nein. Meine Güte, ich weiß gar nicht, was du jetzt so darin herumbohrst! Bei diesen Stasi-Schweinen ist doch der Name so falsch wie alles andere! Komm, jetzt lass uns mal überlegen, wie wir ihn hinlegen. Und unsere Aussagen, die müssen wir auch absprechen!"

"Ja, ja...", murmelte sie.

5 Strand Krimis: Killer, Kohle und Konsorten

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