Читать книгу Heißes Pflaster für Killer: 7 Strand Krimis - Alfred Bekker - Страница 86
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Wir fuhren zum Riverside Hotel am Verdi Square. Den Sportwagen stellte ich im dazugehörenden Parkdeck ab.
Zunächst durchsuchten wir Randall Jakes’ Zimmer. Aber er hatte nur einen Koffer mit Kleidung von zu Hause mitgenommen.
Wir fanden keinerlei relevante Spuren oder irgendwelche Anhaltspunkte, die uns Ausschluss darüber geben konnte, wo er gewesen war, als Eileen Genardo und Susan Michaels umgebracht worden waren.
Die Hotelleitung war sehr kooperativ. Man bat uns nur um ein möglichst weitgehendes Stillschweigen.
Wir befragten Hotelangestellte, die zu den fraglichen Zeiten Dienst gehabt hatten und sahen uns die Aufzeichnungen der Videoüberwachung an. Das Ergebnis war nicht eindeutig. Entgegen seiner Darstellung während des Verhörs hatte Randall Jakes an den fraglichen Abenden das Hotel gegen 21 Uhr verlassen und war jeweils etwa zwei Stunden später zurückgekehrt.
„Die Zeit ist sehr knapp“, rechnete Milo mir vor. „Das würde höchstens funktionieren, wenn er noch irgendwo eine Wohnung in Brooklyn angemietet hätte, in der er die Taten begehen konnte.“
„Vielleicht hat er das.“
Die Telefonlisten des Festnetzanschlusses auf seinem Zimmer boten uns ein interessantes Detail. Randall Jakes hatte nicht oft telefoniert. Eine der Nummern gehörte seinem Anwalt, wie wir herausfanden. Eine weitere, einem zweiten Anwalt, der sich auf Scheidungen spezialisiert hatte. Angesichts der Tatsache, dass seine Frau ihn zu verlassen drohte, war das nicht weiter verwunderlich.
Jakes hatte allerdings etwa eine halbe Stunde vor seiner Verhaftung noch ein Gespräch von fast zehn Minuten mit einem Anschluss geführt.
Ich wählte die Nummer mit meinem Handy.
„Hier Donna McNolan“, meldete sich eine mir wohlbekannte Stimme.
„Jesse Trevellian, FBI. Ich hoffe, Sie erinnern sich noch an mich.“
„Wie könnte ich Sie vergessen? Haben Sie etwas Neues für mich?“
„Möglicherweise. Ich schlage vor, dass wir uns treffen. Wo sind Sie jetzt?“
„In der Redaktion der ‚New Beauty’, 223 Prince Street.“
„Das ist quasi auf unserem Weg. Wir sind in einer Viertelstunde bei Ihnen.“
„Es gibt im Verlagsgebäude eine Cafeteria. Ich schlage vor, dass wir uns dort treffen.“
„In Ordnung.“
Ich unterbrach die Verbindung.
„Wer hätte gedacht, dass Jakes Kontakt zu Donna McNolan hat.“
„Zumindest wird sie uns das erklären müssen. Im Übrigen ist der Kontakt von ihr ausgegangen. Sie hat bei Jakes angerufen.“
„Sie könnte dasselbe über Jakes herausgefunden haben wie wir...“
„Möglicherweise war sie seinetwegen auf der Veranstaltung von Joshua Freed. Allerdings frage ich mich, warum sie so getan hat, als würde sie mich nicht kennen.“
Milo grinste. „Vielleicht warst du ihr in diesem Augenblick einfach peinlich, Jesse!“
„Sehr witzig!“
„Aber mal was anders: Angenommen, Jakes ist nicht unser Mann – was ich inzwischen für plausibler halte als weiter anzunehmen, dass er der Barbier...“
„Was dann?“, hakte ich nach.
„Gary glaubte, dass es den Täter vielleicht in die Veranstaltung dieses Predigers ziehen könnte.“
„Das war auch Donna McNolans Grund, nehme ich an. Aber ich weiß immer noch nicht, worauf du hinaus willst, Milo?“
„Und was, wenn Donna der ‚Barbier’ ist?“
„Der Barbier ist ein Mann.“
„Welchen Beweis dafür haben wir, Jesse? Gary könnte sich irren.“
„Jetzt stocherst du aber wirklich im Nebel herum, Milo.“
„Du musst aber zugeben, dass es schon etwas seltsam ist, dass wir Donna McNolan überall dort antreffen, wo sich in diesem Fall etwas Neues tut, oder?“