Читать книгу Die besten 12 Strand Krimis im September 2021 - Alfred Bekker - Страница 68

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Roberto Tardelli hatte die Augen halb geschlossen und döste vor sich hin. Das Rütteln des Lastwagens auf der schlechten Straße verhinderte jedoch, dass er einschlief. Roberto zog die Kapuze tiefer über das Gesicht, um sich vor den aufgewirbelten Staubwolken zu schützen. Sie waren schon seit einer ganzen Weile unterwegs.

Als nach Tagesanbruch die Stadt langsam zum Leben erwacht war, hatte Roberto sich mit Lebensmitteln eingedeckt und bei einem Straßenhändler einen unförmigen Mantel mit Kapuze gekauft. Darin wirkte er auf den ersten Blick wie ein Einheimischer. Roberto fühlte sich nicht besonders wohl in dem Kleidungsstück, denn es war schon stark abgetragen. Aber es ging um sein Leben, und da konnte er nicht wählerisch sein.

An der Straße nach Ankara hatte er einen Lastwagen angehalten, und der Fahrer hatte sich bereit erklärt, ihn für eine geringe Summe nach Ankara mitzunehmen. Roberto hatte es sich auf der Ladefläche zwischen Säcken und Kartons einigermaßen bequem gemacht. Der Fahrer hatte ihm versichert, dass sie die Hauptstadt noch am gleichen Tag erreichen würden. Roberto war froh, dass er um eine Unterhaltung herumkam, zumal sie ohnehin nur aus vielen Gesten bestanden hätte.

Ein Auto, das rasch näher kam, erweckte Robertos Aufmerksamkeit. Er zwängte sich enger zwischen die Frachtstücke, um nicht gesehen zu werden.

Sein erster Verdacht war richtig gewesen. Es war das Auto der Gangster. Sie achteten nicht weiter auf den Lastwagen, sondern versuchten so schnell wie möglich vorbeizukommen. Roberto konnte die Gesichter deutlich erkennen. Erim trug den Arm in einer Schlinge. Die Gesichter der vier wirkten nicht sehr fröhlich.

Dann waren sie vorbei, ohne auch nur einen Blick zur Seite zu werfen. Auf jeden Fall würden sie vor Roberto in Ankara sein. Darauf musste er sich einstellen. Sie hatten die Jagd auf ihn bestimmt noch nicht aufgegeben. Das Gleiche galt für die Kurden. Von Nadir oder seinen Leuten hatte Roberto noch nichts bemerkt, aber er war sicher, dass sie in der Nähe waren.

Stunde um Stunde verging, ohne dass etwas Auffälliges geschah. Der Verkehr auf der Straße war normal.

Eselskarren, Lastwagen und vereinzelte Personenwagen. Dazwischen immer wieder klapprige Busse, die in dieser Gegend für den größten Teil des Personentransports zuständig waren.

Irgendwann im Laufe des Tages erreichten sie Ankara. Der Fahrer hielt mitten in der Stadt und ließ ihn absteigen. Roberto drückte ihm ein Trinkgeld in die Hand, was ein breites Lächeln in das Gesicht des anderen zauberte. Er verabschiedete sich mit einer Flut von türkischen Worten und ließ Roberto stehen.

Roberto zog seinen Mantel aus, da er hier in der Hauptstadt in seiner europäischen Kleidung weniger auffiel als im Landesinneren. Er klemmte sich das Bündel unter den Arm, vielleicht konnte er das Kleidungsstück noch brauchen. Dann marschierte er auf ein Hotelschild zu, das er in der Ferne erkannte. Er musste sich nach den Strapazen der letzten Tage dringend wieder in einen normal aussehenden Menschen verwandeln. Sein Gepäck hatte er leider verloren. Das konnte er endgültig abschreiben.

Der Portier beäugte ihn misstrauisch, als Roberto ein Zimmer mit Bad verlangte. Ein reichliches Trinkgeld beseitigte jedoch die Bedenken des Türken. Roberto bat ihn, ein paar Sachen zu besorgen, die er dringend brauchte. Und dann nahm er ein ausgiebiges Bad.

Später studierte er den Flugplan. Am nächsten Morgen gab es verschiedene Möglichkeiten für ihn, die Stadt zu verlassen. Er entschloss sich für den Flug nach Paris. Von dort konnte er ohne langen Aufenthalt nach New York gelangen. Roberto rief ein Taxi, da er sich den Flughafen noch ansehen wollte. Dort konnte er sich auch ein Ticket besorgen.

Der Fahrer setzte ihn vor dem Haupteingang ab, aber als Roberto aussteigen wollte, erkannte er, dass auch andere die Idee mit dem Flughafen hatten. Vor dem Portal lungerte eine ihm sehr bekannte Figur herum: Carveso. Und an einem zweiten Eingang entdeckte er Erim, den Türken.

Roberto klopfte seinem Taxifahrer auf die Schulter und bedeutete ihm weiterzufahren. Aber es war schon zu spät. Carveso hatte ihn erkannt. Brüllend lief er auf das Taxi zu. Endlich fuhr der Fahrer wieder an, und Roberto sah durch das Heckfenster.

Carveso winkte aufgeregt mit den Armen, bis Ismet Erim aufmerksam wurde. Dann war das Taxi um die Ecke gebogen, und Roberto verlor die beiden aus den Augen. Er ließ sich in die Polster zurücksinken. Das war knapp gewesen. Er musste sich etwas anderes einfallen lassen. Da der Flughafen überwacht wurde, war dort ein Entkommen unmöglich. Die Gangster würden keine Hemmungen haben, ihn dort einfach niederzuschießen, wenn sie ihn anders nicht bekommen konnten. Roberto musste die Stadt auf einem anderen Weg verlassen und das möglichst schnell.

Er ließ sich ins Hotel zurückbringen und erklärte dem Portier, dass er wieder abreisen müsse. Da Roberto den Zimmerpreis bezahlte, gab es keine Schwierigkeiten. Die paar Sachen, die man ihm besorgt hatte, packte er in einen Plastikbeutel. Zum Schluss überprüfte er die Pistole, die er dem Mafioso abgenommen hatte. Sie enthielt noch vier Schuss. Er war entschlossen, sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen.

Am einfachsten wäre es gewesen, jetzt nach Istanbul zu fahren, aber auf diese Idee kamen seine Verfolger sicher auch. Besser war es, sich mehr südwestlich in Richtung Izmir zu halten. Dort vermutete ihn bestimmt niemand.

Roberto ließ sich zum Bahnhof bringen und fand dort eine Geschäftsstelle von Hertz. Mit seiner Kreditkarte bekam er anstandslos einen Wagen. Es war ein Fiat. Er warf sein bescheidenes Gepäck auf den Rücksitz und fuhr los. Karten lagen im Handschuhfach.

Er war sich darüber im Klaren, dass seine Verfolger nicht so leicht abzuschütteln waren, vor allem, wenn sie über Ismet Erim die halbe türkische Unterwelt mobilisieren konnten. Nur Schnelligkeit konnte Roberto Tardelli retten.

Er fuhr die ganze Nacht durch und hatte am nächsten Morgen fast 400 Kilometer zurückgelegt. In einem Dorf mit einem unaussprechlichen Namen hielt er, um zu frühstücken. Dann fuhr er weiter, um ein paar Stunden auf dem Liegesitz zu schlafen.

Kurze Zeit später fühlte er sich frisch genug, um weiterzufahren. Er hielt an einer Tankstelle und ließ volltanken. Der Tankwart, ein älterer Mann mit einem buschigen Bart, beobachtete ihn aufmerksam. Während das Benzin in den Tank lief, ging er zu seinem Häuschen und telefonierte, wobei er immer wieder auf Roberto starrte.

Roberto spürte ein leichtes Prickeln im Nacken, wie von einer drohenden Gefahr. Dann sagte er sich, dass er schon begann, Gespenster zu sehen. Woher sollte ausgerechnet dieser Tankwart wissen, wer er war? Andererseits hatte man ihn auch in dem Hotel in Kayseri aufgespürt. Er durfte auf keinen Fall seine Gegner unterschätzen. Sie hatten viel mehr Möglichkeiten als er. Was wusste er schon von dem Apparat, über den sie möglicherweise verfügten.

Der Tankwart ließ sich nach seinem Telefonat viel Zeit. Er säuberte gründlich alle Scheiben, sah den Ölstand nach und prüfte den Reifendruck. Roberto überlegte, ob seine Verfolger ihm so dicht im Nacken sitzen konnten. Aber er verwarf den Gedanken wieder. Das war eigentlich unmöglich. Die Frage war auch, welche der beiden Verfolgergruppen dichter war. Im Grunde war das jedoch gleichgültig, denn beide wollten seinen Tod.

Endlich war der Mann fertig, und Roberto konnte weiterfahren. Er sah im Rückspiegel, wie ihm der Mann noch lange nachstarrte.

Gegen Abend war er schon ganz in der Nähe von Izmir. Er beschloss, in dem kleinen Städtchen Selçuk Halt zu machen, in dessen Nähe die berühmten Ruinen von Ephesos lagen.

Und dann war es, als ob eine eisige Hand nach seinem Herzen griff. Im Rückspiegel tauchte ein ihm wohlbekannter Wagen auf. Die Mafiosi waren dicht hinter ihm.

Es war Roberto unerklärlich, wie es Ragozzini mit seinen Leuten gelungen war, ihm auf den Fersen zu bleiben. Wenn die anderen die Richtung kannten, in der er fuhr, war es allerdings keine Kunst, ihn einzuholen, denn die Gangster konnten sich am Steuer ablösen.

Der schwere amerikanische Wagen kam rasch näher. Roberto musste von der Hauptstraße herunter, wenn er ihnen noch entwischen wollte. Er sah das Richtungsschild nach Ephesos und bog ab. Er beschleunigte, soweit es der Wagen zuließ. Aber die Verfolger schienen auch zu wissen, welchen Wagen er fuhr, denn sie bogen ebenfalls ab.

Roberto verzweifelte fast vor dieser Hartnäckigkeit, ihn über Hunderte von Kilometern zu verfolgen.

Innerlich sagte er sich jedoch, dass dies mit ein bisschen Glück und scharfem Nachdenken gar nicht so schwierig war. Seine Verfolger konnten sich denken, dass er das Land verlassen wollte, und da gab es nicht allzu viele Möglichkeiten. Ein paar Fragen an den richtigen Stellen, und sie kannten den Wagen, den er hatte, sowie den Weg, den er fuhr.

Roberto wich einigen Touristen aus, die von den Ausgrabungsstätten zurückkamen, und gelangte auf einen weiten Platz, der jetzt fast leer war. Die Andenkenhändler packten ihre Sachen zusammen, eine Reisegruppe bestieg den letzten Bus.

Von hier aus führte kein Weg weiter. Roberto sah sich um. Die Gangster mussten in wenigen Augenblicken hier sein. Er fuhr den Wagen unter eine Gruppe von Pinien und stieg aus. Dann lief er zu dem schadhaften Zaun, der die antike Stadt umgab, und zwängte sich hindurch. Er musste sich auf dem Ruinenfeld verstecken. Er wusste, dass die Anlage sehr groß war. Möglichkeiten gab es dort genug.

Er rutschte einen kleinen Hang hinunter und sah gerade noch, wie der andere Wagen auf den Platz fuhr.

Roberto überquerte die rissigen Platten einer ehemaligen Prachtstraße und huschte zwischen Gesteinstrümmer. Genau geradeaus ragte die eindrucksvolle Kulisse des Amphitheaters empor. Das weite Rund der Sitzreihen wurde von der tief stehenden Sonne bestrahlt.

Aus der Entfernung hörte Roberto vertraute amerikanische Laute, aber er konnte nicht genau verstehen, was die Männer sagten. Sie würden nicht aufgeben und die Ruinen durchsuchen, aber hier fühlte Roberto sich ihnen gewachsen. Augenblicklich war er sogar im Vorteil, da er wusste, wo sie waren. Wenn sie das Gelände einzeln durchkämmten, hatte er eine gute Chance, ihnen doch noch zu entkommen. Und er hatte auch noch vier Patronen in seiner Pistole. Verschwenden durfte er allerdings keinen einzigen Schuss.

Vor dem helleren Hintergrund sah er jetzt einen der Verfolger den Abhang hinabsteigen, der auf das tiefer liegende Ausgrabungsgelände führte. Es war Erim. Der verbundene Arm war deutlich zu erkennen.

Eine weitere Gestalt folgte ein paar Meter entfernt. Dann entdeckte Roberto auch noch eine dritte Gestalt. Sie hatten sich tatsächlich geteilt.

Der vierte blieb wahrscheinlich beim Wagen, um ihm den Rückweg abzuschneiden.

Roberto kroch tiefer in das Steingewirr. Geröll knirschte unter seinen Schuhen, und er blieb horchend stehen. Von seinen Verfolgern war aber nichts zu hören. Entweder suchten sie in einer anderen Richtung oder sie waren vorsichtig. Am gefährlichsten war vermutlich der Türke, für die Mafiosi war dies nicht das richtige Gelände.

Roberto tastete mit den Händen über eine kleine Mauer, als ein Stein abbrach und polternd zu Boden stürzte. Ganz in seiner Nähe raschelten Büsche, und eine dunkle Gestalt stürzte auf ihn zu.

„Ich hab ihn!“, schrie Carveso und hob seine Pistole.

Roberto schwang sich mit einem Satz über die Mauer und prallte federnd auf. Von links kamen jetzt ebenfalls Schritte. Sie nahmen ihn in die Zange. Roberto lief in Richtung Theater. Das Gelände stieg leicht an. Er begann zu keuchen. Plötzlich befand er sich in einem Gewirr von Mauerresten und verlor kurzfristig die Orientierung.

Die Sonne war vor wenigen Sekunden untergegangen, und alle Konturen verschwammen im Dämmerlicht.

Roberto hatte das Trümmerfeld hinter sich gelassen und rannte über einen weiten Platz, der von zahlreichen Säulenresten begrenzt war. Der Marktplatz der antiken Stadt.

„Dort ist er!“, schrie eine Stimme. Diesmal war es Pezarro. Der Gangster befand sich oberhalb des Marktplatzes, vielleicht fünfzig Meter entfernt.

Ein Schuss krachte, und die Kugel prallte kreischend von einer Säule ab. Roberto warf sich zu Boden und robbte in Deckung. Ein Treffer war auf diese Entfernung zwar unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Er sah sich um. Der riesige Steinhaufen des Theaters bildete die beste Deckungsmöglichkeit. Hier befand er sich auf dem Präsentierteller.

Ein zweiter Schuss krachte und schlug wenige Meter vor ihm in den Boden. Auf der anderen Seite des Platzes bewegte sich eine weitere Gestalt. Das musste Carveso sein. „Gleich haben wir dich, du Hund!“, brüllte Pezarro. „Komm lieber raus, ehe wir dich dort unten abknallen. Du entkommst uns doch nicht. Durch die halbe Türkei bist du geflohen, und es hat dir nichts geholfen. Wenn du dich nicht ergibst, legen wir dich um.“

Roberto reagierte nicht. Langsam kroch er weiter. Die beiden wussten, dass er eine Waffe hatte. Aus diesem Grunde würden sie vorsichtig sein und sich nicht zu dicht herantrauen. Aber er musste in jedem Augenblick mit einer Schweinerei rechnen. Und Erim steckte auch irgendwo.

Roberto kletterte höher, bis er auf der Straße war, die zum Theater führte. Der Blick über das Gelände war beeindruckend, aber jetzt wurde es schnell dunkel. Er kauerte sich hinter eine umgefallene Säule und nahm die Pistole in die Hand.

Vorsichtige Schritte kamen ihm entgegen. Pezarro. Er vermutete Roberto noch immer unten zwischen den Säulen. Roberto ließ sich tiefer hinter die Säule sinken und hielt den Atem an.

Er hörte Pezarro leise fluchen.

„Ich seh ihn nicht mehr“, rief Carveso von unten herauf. „Das Schwein ist weg.“

„Das gibt’s doch nicht“, antwortete Pezarro, keine drei Schritte von Roberto entfernt. „Er muss dort unten sein, sonst hätte ich ihn sehen müssen. Sei vorsichtig, dass du nicht über ihn stolperst.“

Roberto regte keinen Muskel, sonst hätte ihn Pezarro unweigerlich entdeckt. Der Gangster entfernte sich ein paar Schritte, blieb aber in der Nähe. Von seiner Position aus konnte er den gesamten Platz überblicken, der ein ganzes Stück tiefer lag. Dort unten suchte Carveso. Wo steckte bloß der Türke?

Roberto musste weiter. Hier war es ihm zu unsicher. Wenn es Pezarro einfiel, zur anderen Seite zu gehen, musste er über ihn stolpern.

Wie eine Schlange kroch er durch das hohe Gras, bis er die gepflasterte Straße erreichte. Auf der anderen Seite lag das Theater.

Er sprang auf und huschte hinüber.

Pezarro hörte ihn trotzdem und schoss sofort. Die Kugel klatschte gegen eine Steinmauer und überschüttete Roberto mit Gesteinssplittern. Er warf sich durch einen Eingang und hetzte Stufen hinauf. Im Theater war es stockdunkel, und er musste aufpassen, dass er nicht gegen eine Mauer rannte.

Plötzlich blieb er stehen, hörte noch zwei Schritte seines Verfolgers, dann war Ruhe. Pezarro war ein Profi. Er wollte seine Position nicht durch seine Schritte verraten.

Roberto presste sich gegen die kalte Wand und lauschte. Er hörte Flüstern. Also war Carveso inzwischen auch da.

Roberto schlich leise weiter. Er kam an eine Treppe und stieg hoch. Ein breiter Torbogen führte ins Freie. Er sah weiter unten die halbkreisförmige Bühne mit dem dahinter aufragenden Bühnenbau. Eine winzige Bewegung auf der anderen Seite erregte seine Aufmerksamkeit. Es war ihm, als sei jemand hinter einem ähnlichen Bogen verschwunden. Die beiden Gangster konnten es aber nicht sein, wahrscheinlich hatte er sich getäuscht.

Roberto verschwand wieder im Inneren des dunklen Baus und lief den Gang weiter. Von den Verfolgern war nichts zu hören.

„So, mein Freund“, sagte plötzlich eine Stimme direkt vor ihm. „Jetzt kann ich mich für den Arm revanchieren.“

Roberto versuchte, den Türken in der Dunkelheit zu erkennen, aber das war unmöglich. Er bückte sich und hob ein paar kleine Steine auf.

„Ich wusste, dass du hierherkommen würdest“, sagte Erim. „Ich brauchte nur auf dich zu warten. Die beiden Amerikaner suchen dich ein Stockwerk tiefer. Wir sind allein.“ Roberto warf zwei Steine ein paar Meter zur Seite, wo sie über den Boden rollten.

Der Türke lachte. „Diese Tricks sind zwecklos. Ich kann dich nämlich recht gut erkennen. Das wirst du gleich merken.“

Die Stimme hatte sich bei den letzten Worten verändert, und Roberto war unwillkürlich zurückgesprungen. Eine Messerklinge blitzte im Dunkel auf, verfehlte ihn aber. Roberto riss den Fuß hoch und kickte die Messerhand mit einem Tritt zur Seite. Jetzt sah er auch den Schattenriss seines Gegners.

Erim fluchte und startete sofort einen neuen Angriff. Roberto hatte die Pistole in der Hand, wollte aber nicht schießen, um die beiden anderen nicht zu alarmieren.

Wieder schlug er die Messerhand zur Seite und führte gleichzeitig einen Fußtritt gegen die Beine seines Gegners aus. Erim taumelte, Roberto machte zwei Schritte vorwärts und wollte ihm den Pistolenlauf gegen die Schläfe schlagen.

Der Türke drehte sich jedoch im letzten Moment zur Seite, sodass der Hieb ins Leere ging. Roberto warf sich sofort herum, aber Erim hatte die Situation genutzt. Der Aufwärtsstich mit dem Messer erwischte Roberto am linken Arm, riss ihm den Ärmel auf und ritzte die Haut.

„Jetzt sind wir beide verletzt“, lachte der Türke. „Aber das ist nur der Anfang.“

Er führte einen mörderischen Angriff mit seinem Messer, und Roberto entging dem tödlichen Stich nur durch eine rasche Drehung, die ihn aus dem Gleichgewicht brachte. Er sah keinen Grund mehr, seinen Gegner zu schonen.

Er fing sich an der Mauer ab, machte einen Schritt zur Seite, nahm gleichzeitig die Pistole in die verletzte linke Hand, fintierte, und dann knallte seine Handkante mit aller Kraft auf den durchschossenen Oberarm des Türken. Erim stieß einen tierischen Schrei aus und taumelte ein paar Schritte zurück. Roberto setzte ihm sofort nach, und der andere wandte sich zur Flucht. Dabei schrie er wie am Spieß, sodass Pezarro und Carveso ihn unbedingt hören mussten. Roberto hatte nur wenige Sekunden.

Er holte Erim bei einem der breiten Durchgänge ein und packte ihn an der Schulter. Der Türke fuhr herum und führte einen verzweifelten Angriff mit seinem Messer. Die Klinge fuhr haarscharf an Robertos Hals vorbei.

Roberto holte zu einem gewaltigen Schwinger aus und traf Erim seitlich am Kinn. Der Türke schwankte, ruderte mit den Armen und stolperte über eine niedrige Steinschwelle. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte über die nächste Sitzreihe. Es gab einen dumpfen Laut, als sein Kopf auf dem Stein aufschlug. Dann rollte er haltlos wie eine Puppe mehrere Reihen tiefer.

Roberto trat einen Schritt nach vorn. Der leblose Körper lag seltsam verkrümmt zwischen den steinernen Sitzreihen.

Tardelli wollte wieder in die Deckung des Ganges zurücktreten, als ein scharfes Kommando ertönte: „Keine Bewegung!“

Die Stimme kam von oben. Es war Pezarro. Er musste sich einen Rang über ihm befinden. Roberto drehte den Kopf nicht. Er wusste auch so, dass der Gangster eine Waffe auf ihn gerichtet hielt.

Ein zweiter Mann trat unten aus einer Öffnung. Carveso. Er stellte sich breitbeinig auf die freie Fläche vor der Bühne und zielte mit seiner Waffe herauf.

„Endlich haben wir dich“, sagte Pezarro. „Und da unser Boss Ragozzini glücklicherweise beim Wagen geblieben ist, werden wir uns ausnahmsweise mal nicht an seine Befehle halten und dich gleich hier umlegen.“

Roberto hörte, wie Pezarro die Stufen herunterkletterte. Dann stand er hinter ihm und presste ihm den Revolverlauf ins Kreuz. „Lass deine Waffe fallen, aber schnell!“

Roberto gehorchte, und die Pistole prallte auf den Stein und verschwand zwischen den Sitzen.

„Und jetzt nach unten!“, befahl Pezarro.

Sie stiegen die Stufen hinunter, wobei sie auch an Erim vorbeikamen. Carveso hielt Roberto weiter in Schach, während Pezarro sich zu dem Türken beugte. „Nichts mehr zu machen“, sagte er. „Das hält kein Schädel aus. Ist auch egal, wir brauchen den Kerl nicht mehr.“

Die beiden trieben Roberto auf die Bühne, wo er sich in eine der Nischen stellen musste. Das Mondlicht war hell genug, um die Szene ausreichend zu beleuchten.

„Ich war lange nicht mehr im Theater“, sagte Carveso grinsend.

„Dann werden wir uns heute eine Privatvorführung genehmigen“, sekundierte Pezarro.

„Und was für ein Stück wird gegeben?“, erkundigte sich Carveso.

„Eine griechische Tragödie in einem Akt. Der Hauptdarsteller stirbt am Schluss. Das ist immer so.“

„Was soll der Blödsinn?“, fragte Roberto. „Euer Boss will mich lebend. Ihr macht einen großen Fehler.“ Pezarro lachte dreckig. „Das werden wir ihm schon beibringen. Wenn du wirklich Roberto Tardelli bist, dann bist du gefährlicher als eine Klapperschlange. Und giftigen Schlangen zertritt man den Kopf, damit sie nicht mehr beißen! Ich habe keine Lust, noch mal tausend Meilen hinter dir her zu hetzen, wenn du uns wieder mit einem Trick entkommst.“

„Und deshalb werden wir dich jetzt umlegen“, ergänzte Carveso.,

Roberto spannte die Muskeln an. Er wollte sich auf keinen Fall widerstandslos abknallen lassen. Rasch schätzte er seine Chancen ein. Die beiden Gangster standen etwa zwei Schritte von ihm entfernt, die Revolver auf ihn gerichtet. Mit einem schnellen Sprung konnte er einen von ihnen erreichen, aber der zweite würde ihn unweigerlich erwischen.

Roberto verlagerte sein Gewicht leicht. Dann stützte er sich mit der linken Hand an der Mauer ab, um besser losschnellen zu können. Er ließ Carveso nicht aus den Augen, denn der würde zuerst schießen. Pezarro hatte seine Waffe ein Stück gesenkt.

Carvesos Zeigefinger spannte sich um den Abzug. Noch ein paar Millimeter.

Ein Schuss krachte.

Roberto war den Bruchteil einer Sekunde vorher nach unten weggetaucht aber der Schuss hatte nicht ihm gegolten.

Carveso schwankte, die Augen ungläubig aufgerissen. Er wollte etwas sagen, aber aus seinem Mund drang nur blutiger Schaum. Seine Hand öffnete sich, und der Revolver polterte auf den steinernen Boden. Mühsam versuchte er sich umzudrehen, und Roberto sah das Einschussloch zwischen Carvesos Schulterblättern. Dann brach der Gangster in die Knie und kippte langsam vornüber.

Pezarro hatte sich bei dem Schuss auf den Boden geworfen und zielte jetzt mit seiner Waffe unsicher in die Dunkelheit des riesigen Amphitheaters. In dem gewaltigen Halbrund war kein Laut zu hören.

Roberto beugte sich vor, um nach Carvesos Revolver zu angeln, der dicht vor ihm lag.

Pezarro hatte die Bewegung jedoch aus den Augenwinkeln gesehen. „Lass das Ding liegen“, zischte er, „sonst bekommst du die nächste Kugel.“

Roberto kauerte sich in seiner Nische zusammen, um ein möglichst kleines Ziel abzugeben. Auch seine Augen durchdrangen die Dunkelheit, aber es war nichts zu erkennen. Er wusste noch nicht einmal, woher der tödliche Schuss gekommen war. Bei der immer noch guten Akustik des antiken Theaters war die Richtung nicht festzustellen.

Pezarro war nervös. Auf der Stirn des Gangsters perlten dicke

Schweißtropfen. Seine Hand mit dem Revolver zitterte leicht. „Wo steckt dieser verdammte Hund bloß?“, murmelte er.

Pezarro sah sich nach beiden Seiten um. Auf der breiten Bühnenfläche lag er wie auf dem Präsentierteller. Er schob sich ein Stück zurück, bis er sich im Schlagschatten des Bühnenbaues befand.

„Das war ein Gewehr“, sagte Roberto leise.

„Halts Maul“, knurrte Pezarro. Er hob Carvesos Waffe auf und steckte sie ein.

„Und was nun?“, erkundigte sich Roberto.

Pezarro starrte ihn wütend an, wobei er es vermied, den Revolver auf ihn zu richten. „Du Mistkerl musst einen verdammt guten Schutzengel haben. Ich fürchte, dass mich die nächste Kugel trifft, wenn ich dich nur scharf ansehe. Dieses heimtückische Stinktier muss Augen wie ein Luchs haben.“

Roberto stemmte sich hoch, blieb aber in der Nische. Er traute dem Frieden nicht, mit Recht, wie sich wenig später herausstellte. „Ich weiß nicht, ob der Schütze im dritten Rang mein Schutzengel ist, aber auf jeden Fall kann er gut schießen. Du hast mit deinem Revolver keine Chance gegen sein Gewehr. Er pustet dich weg, ohne dass du ihn sehen kannst.“

„Deswegen werde ich jetzt auch die Kurve kratzen“, sagte Pezarro. „Aber mach dir keine Hoffnungen. Wir sehen uns wieder, und dann wird dir niemand mehr helfen können.“

Er blickte sich ein letztes Mal nach allen Richtungen um, dann sprintete er los, als seien die wütenden Furien der griechischen Tragödie hinter ihm her. Aber er hatte noch keine fünf Meter zurückgelegt, als wieder der trockene, peitschende Knall eines Gewehrschusses die Stille zerriss.

Pezarro schrie auf, riss die Arme hoch, stolperte noch zwei Schritte weiter und sank zusammen. Der Gangster wimmerte und versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Er schaffte nur ein paar unkontrollierte Bewegungen, dann lag er still.

Roberto sah nach oben in den Zuschauerraum. Diesmal hatte er das Mündungsfeuer bemerkt.

Dann bewegte sich etwas. Er sah einen hellen Schimmer zwischen den Sitzreihen. Langsam erkannte er den Umriss einer menschlichen Gestalt, die sich rasch zur Seite bewegte und dann die Stufen herab auf ihn zukam. Für einen Augenblick war der Umriss deutlich vor dem helleren Nachthimmel sichtbar.

Die Gestalt hatte die Bühne betreten und blieb schweigend stehen.

In diesem Moment hatten sich einige Wolkenfetzen verzogen, und der Mond erhellte die Szenerie wieder deutlich.

Wenige Meter entfernt stand Nadir, der Kurde.

Eine weiße Lammfelljacke hing über seinen Schultern. In den Händen trug er ein automatisches Gewehr. Ein M-16. Die Munition dieser Waffe war wegen ihrer brutalen Wirkung berüchtigt.

Fast lautlos kam Nadir näher. Den beiden dunklen Bündeln auf dem Boden schenkte er nicht einen einzigen Blick. Seine ganze Aufmerksamkeit galt Roberto, der jetzt aus seiner Nische herauskam.

Nadir ließ mit einer raschen Bewegung die Jacke von den Schultern gleiten und legte das Gewehr sorgfältig darauf.

„Sie haben mir das Leben gerettet“, sagte Roberto.

Nadir nickte bedächtig. „Ja. Um es dir wieder zu nehmen.“ Er blickte verächtlich auf den toten Carveso zu seinen Füßen. „Das waren Ratten. Sie hatten kein Recht, dich meiner Rache zu entziehen. Ich habe geschworen, dass ich dir dein Leben nehme, und diesen Schwur werde ich halten.“

Der Kurde griff mit einer raschen Bewegung in seinen Gürtel und zog einen Dolch mit langer, schmaler Klinge heraus. Roberto wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Er überlegte, ob ein schneller Angriff Erfolg haben könnte, aber dazu war die Distanz zu groß.

„Sie wissen genau, dass ich den Mann am Hubschrauber nicht absichtlich getötet habe“, sagte Roberto. „Es war ein Unfall.“

Nadir schüttelte den Kopf. „Das spielt keine Rolle. Dein Schicksal ist beschlossen. Du musst ebenfalls sterben.“

„Sie hätten diese beiden Männer doch nicht gleich zu erschießen brauchen. Was ist das für eine Logik? Sie retten mein Leben, nur um mich dann umzubringen?“

Nadir spielte mit seinem Dolch. „Die beiden Ratten haben ihren Tod dutzendfach verdient. Ich weiß viele Geschichten aus ihrer Vergangenheit. Wir Kurden sind keine Mörder, wir haben den Männern nur geholfen, weil wir neue Waffen für den Freiheitskampf meines Volkes brauchen. Sie haben geglaubt, mit uns alles machen zu können, aber unsere Ehre geht uns über alles.“

„Einer fehlt aber noch. Der Wichtigste!“, warf Roberto ein.

„Auch Ragozzini wird mir nicht entgehen“, sagte Nadir. „Er ist der Schlimmste von allen. Die Beleidigung, die er mir zugefügt hat, kann nur mit Blut abgewaschen werden. Wenn es dich tröstet, Fremder, auch dieser Mann wird sterben.“

Das ist alles zwecklos, dachte Roberto. Mit diesem verbohrten Kurden war einfach nicht zu reden. Nadir hatte sein fest umrissenes Weltbild und war nicht bereit, auch nur einen Millimeter davon abzuweichen. Er klammerte sich an seine Tradition, weil es vielleicht das Einzige war, an dem er sich noch festhalten konnte. Roberto wusste, dass der Kampf der Kurden aussichtslos war. Keines der Länder, in denen sie lebten, war bereit, den Kurden die Freiheiten zu geben, die sie wollten. Es würde enden wie immer: mit Blut und Unterdrückung.

Fast spürte Roberto so etwas wie Verständnis für Nadir. Dann aber machte er sich klar, dass es schließlich um sein Leben ging, und er machte sich bereit, es so teuer wie möglich zu verkaufen.

Mit einer plötzlichen Bewegung warf Nadir ihm plötzlich den Dolch zu. Roberto fing die Klinge überrascht auf.

„Es soll ein fairer Kampf werden“, sagte Nadir und zog einen zweiten Dolch aus seinem Gürtel. „Ich glaube, dass du anders bist als deine Landsleute. Du hast gegen sie gekämpft aus Gründen, die ich nicht kenne. Es mag sein, dass du ehrenhafte Gründe hast. Wenn Allah den Tod meines Bruders durch dich gewollt hat, dann wird er auch jetzt entscheiden. Wir alle sind in seiner Hand. Und jetzt – verteidige dich.“

Nadir kam rasch auf Roberto zu und begann sofort mit einem wütenden Angriff. Roberto erkannte sofort, dass er es mit einem erfahrenen Messerkämpfer zu tun hatte. Er wich aus, die Bühne war breit genug.

Nadirs Klinge zuckte wie ein giftiges Reptil. Roberto wehrte den Stoß mit dem linken Arm ab und stieß seinerseits zu. Nadir drehte sich gewandt zur Seite und packte Robertos Messerhand am Gelenk.

Sie rangen schweigend mehrere Sekunden, ehe sie sich wieder lösten. Dann umkreisten sie sich lauernd, geduckt, die Klingen in der ausgestreckten Hand. Roberto war schweißüberströmt. Dies war ein Kampf auf Leben und Tod, und sein Gegner war ihm in dieser Kampfart überlegen.

Roberto warf einen raschen Blick über seine Schulter. Dort lag das Schnellfeuergewehr. Er würde es nicht schaffen.

Ihm konnte nur ein Trick helfen. Nadirs Klinge fuhr dicht an seinem Hals vorbei. Das war knapp, er hatte den Angriff fast übersehen. Roberto stolperte. Der Kurde stieß zu.

Roberto warf sich halb herum und trat dem anderen mit aller Gewalt in die Seite. Nadir stürzte. Funken stoben, als seine Dolchspitze kreischend über den Steinboden schrammte.

Aber sofort war der Kurde wieder hoch, ehe Roberto seinen Vorteil ausnutzen konnte.

Die Klingen klirrten gegeneinander.

Roberto verlagerte das Gewicht, fintierte, und stieß von unten herauf zu. Nadir fing den Stoß leicht ab, und seine eigene Klinge zielte auf Robertos deckungslose Brust.

Roberto wollte sich zur Seite drehen, aber die Bewegung gelang nicht mehr ganz, und er spürte einen rasenden Schmerz, als Nadirs Klinge seine Haut aufriss und an den Rippen abglitt.

Nadir grunzte befriedigt, als er die Verletzung bemerkte. Roberto presste seine linke Hand auf die Wunde. Er spürte, wie sein Hemd feucht wurde. Lange konnte er nicht durchhalten, wenn er Blut verlor. Er musste versuchen, eine Entscheidung herbeizuführen.

Wieder griff Nadir an. Roberto blieb mit leicht gespreizten Beinen stehen, beide Hände weg vom Körper. In letzter Sekunde wechselte er den Dolch in die andere Hand und holte mit der Rechten zu einem Karatehieb aus.

Nadir stoppte, um nicht in die Klinge zu laufen, und Roberto schlug mit der Handkante zu. Der Schlag hatte die Wirkung eines Vorschlaghammers. Nadir brach wie ein gefällter Baum zusammen. Sein Dolch schepperte auf den Boden.

Roberto ließ seinen Dolch achtlos fallen und beugte sich zu dem Kurden nieder. Er löste ihm den Gürtel und band ihm die Hände auf den Rücken. Carvesos Krawatte musste für die Fußgelenke herhalten.

Nadir stöhnte und kam langsam wieder zu sich. Er drehte den Kopf und stemmte sich schwerfällig halb hoch. „Allah hat es nicht gewollt“, sagte er leise. „Töte mich.“

„Unsinn“, sagte Roberto unwillig. „Ich will Sie nur für einige Zeit aus dem Verkehr ziehen, damit Sie nicht trotz des Gottesurteils auf dumme Gedanken kommen. Dort drüben liegt Ihr Dolch. Mit ein wenig Mühe können Sie sich bald von den Fesseln befreien. Vergessen Sie mich, denn ich werde Ihr Land so schnell wie möglich verlassen.“

Nadir knurrte ein paar Worte auf türkisch.

„Und noch etwas“, sagte Roberto. „Um Ragozzini werde ich mich kümmern. Er wird seinem Schicksal nicht entgehen. Sie können ihn aus Ihren Gedanken streichen. Sehen Sie zu, dass Sie schnell wieder nach Hause kommen ehe man Ihnen unangenehme Fragen wegen dieser Toten stellt.“

Nadir blieb stumm.

Roberto nahm das M-16 in die Hand und entlud das Magazin. Die Patronen steckte er in die Tasche.

Dann ging er, ohne sich noch einmal nach dem Kurden umzudrehen.

Im Vorbeigehen nahm er noch die beiden Revolver der Mafiosi mit.

Die Gewehrpatronen warf er wenig später zwischen die Büsche. Dann ging er zurück zu seinem Wagen und zu Ragozzini, falls der noch da war.

Die besten 12 Strand Krimis im September 2021

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