Читать книгу Dreimal fachgerecht gemordet: Krimi Großband 3 Romane 10/2021 - Alfred Bekker - Страница 18
Оглавление11
Später im Büro studierten Roy und ich noch einmal eingehend die Daten, die über Maik Sutthoff bislang vorlagen. Eine makellose Karriere, vor der man nur bewundernd den Hut ziehen konnte.
Stefan Carnavaro war aus dem Raum, den er sich mit Kollege Medina teilte, zu uns herübergekommen.
Im Moment hingen wir nicht nur dadurch etwas in der Luft.
Der Bericht der Spurensicherung lag noch nicht auf dem Tisch.
Wir alle hofften, dass uns darin ein Hinweis erwartete.
Schließlich gab es sicher nicht allzu viele Leute, die eine Briefbombe von der Art fertigen konnten, wie sie Maik Sutthoff zerfetzt hatte.
Immerhin hatte die Suche nach dem Schließfach etwas ergeben.
Stefan und Ollie waren in einer Filiale der Sparkasse fündig geworden. Der Schlüssel hatte gepasst.
Eine genaue Überprüfung von Maik Sutthoffs Kontoauszügen hatte die beiden auf die Spur gebracht. Die Schließfachgebühren waren nämlich jährlich per Dauerauftrag abgebucht worden.
Der Inhalt des Faches lag vor uns auf dem Tisch.
Vierzigtausend Euro in bar.
Sie waren sorgfältig in Plastik verpackt. Eine kriminaltechnische Untersuchung hatten sie noch vor sich...
Es stimmte also: Maik hatte ein Nebeneinkommen gehabt.
Vermutlich aus Schwarzgeld.
»Es stimmt also«, sagte Roy irgendwann, »er hat neben seinem Gehalt noch eine andere Einnahmequelle gehabt.«
Stefan runzelte die Stirn und nickte.
Ich konnte seine Gedanken förmlich lesen.
Er war schockiert, so wie wir alle. Besonders traf das auf Stefan zu, der mit Maik befreundet gewesen war.
»Er hat dir das Leben gerettet, Uwe«, gab er dann zu bedenken. Er richtete dabei den Zeigefinger der linken Hand auf mich. »Vergiss das nicht, bevor du ihn verdächtigst!«
»Sag jetzt nicht, dass du wirklich glaubst, dass das hier Maiks Ersparnisse sind, Stefan«, meinte ich.
Stefan ballte die Hände zu Fäusten.
»Verdammt...«, flüsterte er.
»Ich kann mir das ebenso wenig vorstellen wie du, Stefan. Aber seine Kontoauszüge sprechen eine deutliche Sprache...«
»Und dieser Kunze?«, fragte Stefan.
»Vielleicht eine Sackgasse«, meinte Roy. »Aber natürlich werden wir den weiter im Auge behalten...«
Drüben bei Medina ging in diesem Moment das Telefon.
Eine Minute später kam er durch die halboffene Tür zu uns herein. Er machte ein ziemlich ratloses Gesicht.
»Hansgeorg Kallmann hat angerufen...«
Ich sah erstaunt auf.
»Und was wollte er?« Kallmann arbeitete als Barmixer in einem von Mario Russos Läden. Und ganz nebenbei war er unser Spitzel. Bis jetzt allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Dem großen Mario Russo nachzuweisen, dass er ein Großdealer von Designer-Drogen war und außerdem Schutzgelder von mehreren Discothekenbesitzern kassierte, war uns bislang nicht gelungen. Und außerdem war da immer noch der unaufgeklärte Mord an Victor Voß, dem Ex-Geschäftsführer einer Russo-Nobel-Discothek mit dem Namen Magic...
»Kallmann will sich mit uns treffen«, sagte Medina. »Er hätte etwas herausgefunden. Über Maik!«
Roy pfiff durch die Zähne.
»Dann hat sich die Sache also schon herumgesprochen!«
»Hat er sonst noch was gesagt?«
»Nein. Er wirkte ziemlich hektisch. Treffpunkt ist der Hafen, heute Abend um zehn. Früher kann er sich nicht absetzen...«