Читать книгу Dreimal fachgerecht gemordet: Krimi Großband 3 Romane 10/2021 - Alfred Bekker - Страница 23
Оглавление16
Wir hatten für diese Aktion sämtliche verfügbaren Kollegen aus den Federn getrommelt.
Schließlich mussten Dutzende von Personen verhört und die Aussagen protokolliert werden. Bei der Durchsuchung des Magic fanden wir weder eine Tatwaffe noch ein Lager für synthetische Drogen. Russo war ein vorsichtiger Mann geworden. Zumindest in dieser Hinsicht.
Zwei von Russos Angestellten waren derzeit nicht auffindbar, weder unter ihren Adressen noch sonstwo. Sie hießen Mark Seitz und Eric Kurowski. Beide einschlägig vorbestraft und seit Jahren auf Russos Gehaltsliste. Von beiden waren auf Grund ihrer Vorstrafen Fingerabdrücke im sogenannten Datenverbundsystem, unserem Computerprogramm zum automatischen Lesen von Fingerabdrücken, zu finden.
Seitz war einmal wegen eines Einbruchs verurteilt worden, bei dem er einen Safe mit Hilfe von Sprengstoff geknackt hatte.
Diese Kenntnisse hatte er sich wohl bei einer kurzen Tätigkeit abgeschaut, die er in einem Basaltwerk ausgeübt hatte.
Ich dachte an den Tod von Maik Sutthoff.
Vielleicht hatte dieser Seitz seine Fähigkeiten vervollkommnet...
Russo verbrachte die Nacht in einer Gewahrsamszelle im Hauptquartier.
Am nächsten Morgen traf ich ihn in einem unserer Vernehmungsräume an. Er hatte bereits ein Gespräch mit Vernehmungsspezialist Felix Jäger hinter sich. Aber Jägers Gesicht wirkte ziemlich ratlos.
Russo hingegen hatte ein triumphierendes Grinsen auf den Lippen. Außerdem war noch ein Anwalt anwesend. Er hieß Grawe und war ein grauhaariger, blutleer wirkender Mann, der ständig seine Aktentasche an sich presste, als ob er Angst hatte, dass sie ihm jemand wegnehmen wollte.
Felix Jäger winkte mich nach draußen.
»Wie sieht es aus?«, fragte ich.
»Mau«, erwiderte Jäger. »Er gibt nur das zu, was man ihm haarklein nachweisen kann!«
»Habe ich mir gedacht, Felix.«
»Ein harter Brocken, Uwe.«
»Inzwischen ist der ballistische Bericht über die Waffen da, die wir bei Wenzel gefunden haben«, sagte ich. Ich hatte das Papier am Morgen auf meinem Schreibtisch vorgefunden. »Es steht jetzt fest, dass Wenzel diesen Victor Voß umgebracht hat...«
»Wenzel hat bei ihm unter dem Namen Körner gearbeitet. Angeblich habe Russo nichts darüber gewusst, dass es sich bei ihm um einen Killer handelte...«
»Fest steht, dass Wenzel wohl ein miserabler Barmixer war und kaum deshalb angestellt worden sein kann - zumindest nach Aussagen seiner Kollegen. Das war nur zum Schein. Seine eigentliche Aufgabe war das Erledigen von Drecksarbeit. Wie lassen sich sonst die hohen Honorare erklären, die Wenzel erhielt? Kein Barmixer bekommt so viel Geld.« Russos Buchhaltung war so penibel, da das leicht herauszufinden gewesen war.
Jäger grinste.
»Und ein schlechter schon gar nicht...«
Ich blickte durch die Spiegelglasscheibe auf Russos selbstgefälliges Gesicht. Er war sich sicher, dass seine Armee von Anwälten ihn wieder hier herauspauken würden. Ich hoffte nur, dass er sich da verrechnet hatte...
So oft war seine Rechnung diesbezüglich schon aufgegangen.
Aber einmal musste er zu hoch pokern.
Jäger sah mich an. »Willst du noch mal dein Glück versuchen, Uwe?«
»Warum nicht?«