Читать книгу Dreimal fachgerecht gemordet: Krimi Großband 3 Romane 10/2021 - Alfred Bekker - Страница 37
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Ich wandte mich schließlich der Sekretärin zu. Ein Kollege hatte schon versucht, etwas aus ihr herauszuholen. Aber mehr als ihren Namen hatte sie ihm bislang nicht verraten. Der Rest war nur ein wirres Gestammel gewesen.
Sie hieß Merle Kemper und war 27 Jahre alt. Ihr Make-up war völlig verwischt. Ihr Gesicht gerötet.
»Ich bin Uwe Jörgensen von der Kriminalpolizei«, stellte ich mich vorsichtig vor.
Sie sah mich an. Ihre Augen flackerten unruhig.
»Es war so furchtbar«, flüsterte sie. Ihre Stimme war beinahe tonlos. Ich musste mir große Mühe geben, sie überhaupt verstehen zu können.
»Sagen Sie mir, wie es passiert ist.«
Sie schluckte. Ein Kloß schien ihr im Hals zu sitzen. Sie versuchte etwa zu sagen, aber nichts weiter als ein ächzender Laut kam über ihre vollen Lippen.
»Ganz ruhig«, sagte ich.
Sie atmete tief durch.
»Da war dieser Kurier...«
»Ein Kurier?«
»Ja, von einem privaten Briefkurierdienst. Er brachte ein Kuvert. Es trug den Vermerk, dass es an Kevin persönlich zu übergeben sei.«
»Kommt so etwas öfter vor?«
»Ab und zu. Wir erwarteten Unterlagen.«
»Was für Unterlagen.«
»Konstruktionspläne, die wir bei einem Ingenieursbüro in Auftrag gegeben hatten... Wissen Sie, wir stellen Alarmanlagen her und oft müssen wir unsere Produkte genau an die Bedürfnisse unserer jeweiligen Kunden anpassen...«
»Ich verstehe.«
»Ich habe hier gesessen. Genau hier, als es plötzlich in Kevins Büro einen ungeheuren Knall gab...« Sie barg ihr Gesicht in den Händen und schluchzte auf. Als sie sich wieder gefasst hatte, schaute sie mich an. »Wer tut so etwas?«
»Um das herauszufinden, sind wir hier«, erwiderte ich.
»Kevin hat nie jemandem etwas getan«, meinte sie. »Er war ein netter Kerl.«
»Hatte das Kuvert einen Absender?«
»Ich weiß es nicht. Kevin hat es gleich an sich genommen.«
»Sie sprachen von einem privaten Kurierdienst.«
»Ja.«
»Wissen Sie noch, welcher das war?«
»F+S-Service«, sagte sie. »Mit denen arbeiten wir des Öfteren zusammen. Bei wichtigen Unterlagen verlassen wir uns lieber nicht auf die Post. Dauert auch zu lange.«
»Sind Sie sich sicher, dass der Kurier von dieser Firma kam?«
Sie zuckte die Achseln.
»Er hatte einen Kittel an, auf dem deren Emblem aufgedruckt war.«
»Ich danke Ihnen, Frau Kemper.«